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Galaxis Science Fiction Bd. 05

Galaxis Science Fiction Bd. 05

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Wechsel von hell zu dunkel.
    Du erhebst deine Hände und tastest um dich. Du fühlst eine glatte kühle Fläche, eine Wand. Du breitest die Arme aus, und jede deiner Hände berührt eine Ecke. Langsam wendest du dich um – da, noch eine Wand, eine dritte, eine Tür. Du bist in einer kleinen Kammer – vielleicht einen Meter im Quadrat.
    Deine Hände finden den Türknopf. Er dreht sich, du drückst die Tür auf und Licht strömt auf dich ein.
    Die Tür öffnet sich in ein erleuchtetes Zimmer, das du vorher noch nie gesehen hast.
    ES ist nicht groß, aber es ist geschmackvoll ausgestattet – obwohl die Möbel einen Stil haben, der dir unbekannt ist. Du bist nackt, und du schämst dich, und deshalb öffnest du die Tür nur sehr behutsam. Aber das Zimmer ist leer.
    Du trittst ein und wendest dich um, um die kleine Kammer in Augenschein zu nehmen, die jetzt von dem Licht des Zimmers erhellt wird. Die Kammer ist leer. Sie enthält nichts – keinen einzigen Haken, kein Regal. Es ist ein leerer kahler Raum.
    Du schließt die Tür und schaust dich in dem Zimmer um. Es ist ungefähr vier mal fünf Meter groß. Dort ist eine Tür, aber sie ist geschlossen. Das Zimmer hat keine Fenster. Fünf Möbelstücke stehen herum. Vier davon erkennst du. Das eine sieht aus wie ein Schreibtisch. Ein anderes ist offensichtlich ein Stuhl – ein sehr bequemer Stuhl. Dort steht ein Tisch und dort drüben ein Bett – oder eine Couch. Etwas Schimmerndes liegt darauf, und du gehst hinüber und nimmst es auf. Es ist ein Kleidungsstück.
    Du bist nackt, deshalb legst du es an. Slipper stehen halb unter dem Bett – oder der Couch? –, und du schlüpfst hinein. Sie passen, und sie fühlen sich warm und bequem an, so wie nichts, was du jemals an deinen Füßen getragen hast. Wie Lammfell, aber noch weicher.
    Du schaust hinüber zur Tür, der einzigen Tür in dem Zimmer, außer der zu der Kammer – Kammer? Du gehst zu dieser Tür, aber bevor du den Knopf versuchst, entdeckst du eine kleine maschinengeschriebene Notiz gerade darüber.
    Diese Tür hat ein Zeitschloß, das sich in einer Stunde öffnen wird. Aus Gründen, die Du bald verstehen wirst, ist es besser, daß Du dieses Zimmer nicht vorher verläßt. Auf dem Schreibtisch liegt ein Brief für Dich. Bitte lies ihn.
    Keine Unterschrift. Du schaust hinüber zu dem Schreibtisch. Ja, dort liegt der Brief.
    Aber du gehst nicht hinüber, um ihn zu lesen.
    Warum nicht? Weil du dich fürchtest.
    Du betrachtest die anderen Dinge im Zimmer. Das Licht hat keine erkennbare Quelle. Es ist kein indirektes Licht. Es kommt von nirgendwo.
    Da, wo du herkamst, gab es eine solche Beleuchtung nicht. Was meinst du damit: Da, wo du herkamst?
    Du schließt deine Augen, und du sagst zu dir: Ich bin Norman Hastings. Ich bin Dozent für Mathematik an der Universität von Kalifornien. Ich bin fünfundzwanzig Jahre alt, und es ist 1959.
    Dann öffnest du deine Augen wieder.
    DIESEN Möbelstil gab es nicht in dem Los Angeles des Jahres 1959 – oder sonstwo auf der Welt. Das Ding dort drüben in der Ecke – unmöglich, zu erraten, was es sein könnte. So könnte dein Großvater, als er so alt war wie du, einem Fernsehgerät gegenübergestanden haben.
    Du betrachtest dich selber. Du betrachtest das schimmernde Kleidungsstück, das du gefunden hast. Zwischen Daumen und Zeigefinger befühlst du den Stoff.
    Er erinnert an nichts, was du jemals vorher berührt hast.
    Ich bin Norman Hastings. Es ist das Jahr 1959.
    Plötzlich willst du wissen, was geschehen ist. Sofort.
    Du gehst hinüber zu dem Schreibtisch und hebst den Brief auf, der dort auf dich wartet. Dein Name steht auf dem Umschlag: Norman Hastings.
    Deine Hände zittern ein wenig, als du ihn öffnest. Erstaunt dich das?



Du hältst mehrere Blätter in deiner Hand. Lieber Norman, so beginnt der Brief. Hastig suchst du nach der Unterschrift. Der Brief ist nicht unterschrieben.
    Du blätterst zurück zur ersten Seite und beginnst zu lesen.
    Fürchte Dich nicht. Du hast nichts zu befürchten, aber vieles ist zu erklären. Vieles, was Du verstehen mußt, bevor das Zeitschloß jene Tür frei gibt, vieles, was Du hinnehmen und befolgen mußt.
    Du hast inzwischen erraten, daß Du in der Zukunft bist. Die Kleider, das Zimmer müssen es Dir gesagt haben. Ich habe das so geplant, damit der Schock nicht zu plötzlich kommt, damit es Dir im Laufe einiger Minuten bewußt wird. Die Kammer, die Du gerade verlassen hast, ist eine Zeitmaschine.
    Aus ihr bist Du in die Welt des

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