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Galaxis Science Fiction Bd. 05

Galaxis Science Fiction Bd. 05

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Schauplatz des Mordes kommen. Deshalb haben sie die Sperber gebaut.«
    »Ich glaube nicht daran, daß sie einen Mörder aufhalten können«, bestand einer der Polizisten.
    »O doch, ganz bestimmt. Ich habe die Testergebnisse gesehen. Sie können ihn irgendwie riechen, bevor er den Mord begeht. Und wenn sie ihn erreichen, dann gehen sie ihm einen kräftigen elektrischen Schock oder so etwas. Das erledigt ihn.«
    »Schließen Sie jetzt das Morddezernat, Hauptmann?«, fragte Celtrics.
    »Natürlich nicht«, antwortete der Hauptmann. »Einen gewissen Stamm lassen wir da, bis wir wissen, wie die Vögel sich bewähren. Es hat den Anschein, daß sie nicht alle Morde verhindern können.«
    »Und warum nicht?«
    »Einige Mörder haben nicht diese Gehirnwellen«, sagte der Hauptmann und versuchte sich zu erinnern, was darüber in dem Zeitungsartikel gestanden hatte. »Oder ihre Drüsen arbeiten nicht.«
    »Welche können sie nicht aufhalten?« fragte Celtrics mit beruflicher Wißbegierde.
    »Ich weiß nicht. Aber ich habe gehört, sie haben diese verdammten Dinger so eingerichtet, daß sie bald alle aufhalten können.«
    »Wieso?«
    »Sie lernen. Diese Sperber, meine ich. So wie Menschen.«
    »Sie wollen uns wohl verkohlen?«
    »Nein, bestimmt nicht.«
    »Na«, sagte Celtrics. »Ich denke, ich werde für alle Fälle meine alte Betsy auch weiterhin putzen und ölen. Ich weiß nicht, ob man sich auf diese Wissenschaftler verlassen kann.«
    »Recht hast du.«
    »Vögel!« höhnte Celtrics.
    DER Sperber segelte in einer langen Kurve über der Stadt. Seine Aluminiumhaut glitzerte in der Morgensonne, und Lichtpünktchen tanzten auf seinen steifen Flügeln. Er flog unheimlich still.
    Er flog still, aber seine Sinne waren auf das äußerste angespannt. Eingebaute, auf Bewegung ansprechende Organe sagten ihm, wo er sich befand, und hielten ihn auf seiner weitausholenden Suchkurve. Seine Augen und Ohren beobachteten und lauschten.
    Und dann geschah etwas. Seine elektronischen Sinnesorgane nahmen einen schwachen Eindruck wahr. Ein Korrelationszentrum prüfte und verglich ihn mit elektrischen und chemischen Angaben auf seinen Gedächtnisspulen. Ein Relais schnappte ein.
    In einer immer enger werdenden Spirale senkte sich der Sperber nach unten. Der Eindruck verstärkte sich. Er roch die Absonderungen bestimmter Drüsen, fühlte eine von der Norm abweichende Gehirnwelle.
    Voll alarmiert kippte der Sperber über einen Flügel und ließ sich fallen.
    Dinelli war so vertieft, daß er den Sperber nicht kommen sah. Er hielt seinen Revolver im Anschlag, und seine Augen schauten den kräftig gebauten Händler bittend an.
    »Kommen Sie ja nicht näher!«
    »Du verdammte kleine Laus«, sagte der bullig gebaute Verkäufer und machte einen Schritt auf Dinelli zu. »Mich berauben, was? Ich breche dir alle Knochen, wenn ich dich erwische.«
    Der Kaufmann – zu dumm oder zu tollkühn, um die Drohung der Pistole zu würdigen – machte einen weiteren Schritt auf den kleinen Dieb zu.
    »Also gut«, sagte Dinelli. Er war halb von Sinnen. »Also gut, dann….«
    Ein elektrischer Schlag warf ihn auf den Rücken. Der Revolver ging los, und die Kugel zerschmetterte einen gläsernen Ladenaufbau.
    »Donnerwetter!« sagte der Händler und starrte den betäubten Räuber mit offenem Mund an. Dann sah er das Glitzern von Silberflügeln. »Na, verflixt, die Vögel funktionieren.«
    Regungslos starrte er dem Sperber nach, bis das Glitzern sich im Blau des Himmels aufgelöst hatte. Dann rief er die Polizei an.
    Der Sperber nahm seine Suchkurve wieder ein. Seine Denkzentren verarbeiteten die neuen Fakten, die er soeben in bezug auf Mord gelernt hatte. Einige davon waren ihm neu gewesen.
    Blitzschnell gab er davon den anderen Sperbern Kenntnis, und diese wiederum teilten ihm ihre Erfahrungen mit.
    Neue Erkenntnisse, neue Methoden, neue Definitionen wurden so ununterbrochen ausgetauscht. Die Sperber waren gelehrige Schüler.
    JETZT verließen die Sperber das Fließband in einem stetigen Strom, und Gelsen konnte sich endlich eine Verschnaufpause gönnen. Ein zufriedenes Summen erfüllte seine Fabrik, und alle Bestellungen konnten fristgerecht ausgeführt werden. Die großen Städte hatten natürlich Vorrang, aber auch die kleineren und kleinsten Ortschaften bekamen ihre Sperber.
    »Läuft alles tadellos, Chef«, sagte Maclntyre, als er Gelsens Büro betrat. »Habe gerade eine Inspektionstour hinter mir.«
    »Fein, Mac. Setzen Sie sich!«
    Der hochgewachsene Ingenieur

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