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Galaxis Science Fiction Bd. 05

Galaxis Science Fiction Bd. 05

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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sehr bemüht, aber ich konnte ihr nichts mitteilen. Sie wollte von mir nichts annehmen, und das tat sie auch nicht. Verstehst du das? Das ist sehr wichtig. Du kannst dich vor diesem Teil meiner Fähigkeit schützen. Du glaubst mir, Tony, nicht wahr?«
    Er antwortete nicht sofort. Er mußte über seine Gefühle absolut sicher sein, denn sie würde wissen, was er fühlte und dachte. Viel schlimmer wäre es, ihr jetzt eine beruhigende Lüge zu sagen, als zu schweigen. Endlich erhob er sich und trat neben sie an das Fenster, aber noch immer sagte er kein Wort.
    »Tony«, sagte sie. »Bitte, mache es mir doch nicht so schwer. Du bist sonst so ehrlich, so großzügig und so gut.«
    Er schüttelte den Kopf. »Es ist schon in Ordnung. Wirklich.«
    In ihren Augen glänzten Tränen. Automatisch griff er nach seiner schwarzen Tasche und holte ein Stück Mullbinde heraus. Dann hob er ihren Kopf und tupfte ihre Augenlider ab, so, als ob sie ein Kind wäre.
    »Erzähle mir noch mehr!« sagte er dann. »Und mache dir keine Sorgen, was ich darüber denke. Was war heute abend los? Erzähle mir von den Kopfschmerzen! Und die Ohnmacht – gehört die auch dazu? Natürlich! Was bin ich doch für ein Dummkopf. Das Baby war am Ersticken, und plötzlich hast du geschrieen und Polly damit gewarnt.«
    »Habe ich wirklich laut geschrieen? Ich war mir nicht sicher, ob ich es nur gedacht oder wirklich getan habe. Das war eine seltsame Sache. Ich fühlte die Gefühle von jemand, dem es überall weh tat, der nicht atmen konnte, und der zerplatzen würde, wenn er nicht gleich Luft bekäme – und der schrecklich hungrig und schrecklich enttäuscht war – und ich wußte nicht, wer es war, weil das Gefühl so › laut‹ war. Babies haben eigentlich nicht so › laute‹ Gefühle. Ich glaube, es war die Todesfurcht – abgesehen davon, daß Sunny sowieso sehr › laut‹ ist. Bei seiner Geburt…«
    Sie schüttelte sich unwillkürlich. »Aber du wolltest ja über heute abend etwas wissen. Ich glaube, das Baby hat mir nur den Rest gegeben. Ich glaube nicht, daß ich deswegen allein umgefallen wäre, aber ich habe vorher zwei Stunden im gleichen Raum mit Graham zusammen gesessen und – »
    »Graham?« unterbrach Tony.
    »Willst du etwa damit sagen, daß er gewagt hat – »
    »Aber Tony! Hätte dir das etwas ausgemacht?«
    Zum ersten Male an diesem Abend lachte sie gelöst. Dann,ohne ihm Zeit zum Überlegen zu geben, wie sehr sein Ausbruch ihn verraten hatte, fuhr sie fort: »Er selbst hat nichts getan. Es war wohl das, worüber er schrieb. Ich glaube es wenigstens. Ich weiß, was er fühlte. Er war zornig und angeekelt und voller Verachtung. Jemand hatte ihm wehgetan, und jetzt wollte er ebenfalls wehtun. Und es schien mit der Geschichte zusammenzuhängen, die er gerade schrieb. Es war ein Bericht über die Kolonie, Tony. Ich machte mir Sorgen, und ich fürchtete mich. Aber ich war mir nicht sicher. Ich war mir nicht klar, ob ich jemand davon erzählen sollte, und deshalb versuchte ich zu senden, und ich versuchte und versuchte, aber er war nicht aufnahmebereit, und das alles strengte mich so an, daß ich Kopfschmerzen bekam.«
    »Und als du dann zu den Kandros herüberkamst«, beendete Tony für sie die Geschichte, »und das Baby uns solchen Kummer machte, konntest du das natürlich nicht mehr verarbeiten. Aber was war mit Graham? Ich weiß, daß du dir nicht sicher sein kannst, aber warum meinst du, daß er einen ungünstigen Bericht über uns verfaßt hat?«
    »Als Jim mich aufgeweckt hatte, gingen wir zusammen ins Spital. Graham war noch auf und arbeitete. Er fragte mich nach dem Grund der Aufregungen, und wir erzählten ihm alles: von Polly, dem Marcaine auf den Bohnen und so weiter. Er hörte nachdenklich zu und stellte noch ein paar Fragen, aber wir konnten ihm nicht viel sagen. Und die ganze Zeit über fühlte ich diesen Schmerz und diesen Zorn. Dann begann ich mit meiner Arbeit, und er hackte währenddessen auf seiner Maschine herum. Und seine Haßgefühle wurden immer stärker und stärker, bis mir ganz schwindlig wurde. Dann versuchte ich, mich zu wehren und zu senden, aber es gelang nicht. Das ist alles.«
    »Und du weißt nicht, worüber er so erregt war?«
    »Wie kann ich?«
    »Nun«, sagte er mit einem erleichterten Auflachen, »ich glaube, dann hast du dich nutzlos aufgeregt. Seine Gefühle waren bestimmt nicht gegen die Kolonie gerichtet. Du bist einem verständlichen Irrtum unterlegen. Am frühen Abend, nachdem du mit uns ein Glas

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