Galaxis Science Fiction Bd. 07
dorthin zu gelangen, mußte ich Maxwell bis zum nächsten Fußgängerübergang transportieren.
Die andere Möglichkeit war die, mit dem Fahrstuhl wieder herunterzufahren und mit ihm die Straße auf der Fußgängerstufe zu überqueren. Was ich von vornherein hätte tun sollen.
Aber ich wollte so schnell wie möglich so weit wie möglich von der Bar weg kommen. So wandte ich mich also nach links und schob und zog Maxwell mit mir.
In diesem Augenblick begann mein Abwehrgerät zu klicken.
Maxwell stolperte und wäre fast hingefallen. Ich drückte ihn gegen eine Hauswand und lehnte mich gegen ihn, um ihn aufrecht auf den Beinen zu halten. Der Whisky hatte ihn tüchtig erwischt. Wenn er erst einmal unten war, dann würde ich ihn allein, nie wieder hoch bekommen.
Wir kamen besser voran, als ich einen seiner Arme über meine Schultern gelegt hatte. Auf diese Weise nahm ich ihm etwas von seinem Gewicht ab, und ich konnte ihn auch besser führen. Ich steuerte ihn so nahe wie möglich an den Hauswänden entlang, um die Möglichkeit auszuschalten, von einem vorbeifahrenden Fahrzeug aus erkannt zu werden.
Was allerdings absolut nichts nützte.
Vermutlich hatten sie uns schon gesehen, als wir den Fahrstuhl verließen. Es war nicht einmal ausgeschlossen, daß sie schon seit der Minute auf uns gewartet hatten, in der wir die Bar betreten hatten.
Es waren drei. Sie saßen in einem falsch geparkten Sedan, auf den wir genau zugingen.
Ich bemerkte sie, als wir vielleicht noch fünf Meter weit weg waren. Ich sah sie und wußte genau, wer sie waren, und blieb stehen.
Der Sedan war nicht geparkt. Er war nur ganz nahe an die Bordsteinkante herangefahren und bewegte sich schleichend auf uns zu. Als wir stehenblieben, gaben sie Gas und waren im Nu mit uns auf gleicher Höhe. Zwei Mann stiegen aus.
Ich drängte Maxwell auf einen Ladeneingang zu, der wenige Meter zu unserer Linken einladend offenstand, aber die Männer aus dem Sedan hatten uns mit einigen wenigen schnellen Schritten erreicht.
»He, Freund, haben Sie vielleicht ein Streichholz?« fragte der eine. Gerade im Moment glitten ein paar Leute an uns vorbei, die neugierig zu uns herüberblickten.
Ich erkannte den Kerl. Eine tiefe, gezackte Narbe lief ihm über seine rechte Backe. Seine Lippen waren dick und wulstig.
Einen einzigen Augenblick war ich wie gelähmt. Meine rechte Hand hielt Maxwells Arm über meiner Schulter fest. In der Linken trug ich das Abwehrgerät.
Dann handelte ich fast automatisch.
Ich ließ Maxwells Arm los und schubste ihn gegen den mir unbekannten Banditen. Gleichzeitig holte ich mit dem Abwehrgerät aus und schlug zu, wobei ich auf das Gesicht von Freund Narbengesicht zielte. Er hob schützend seinen Arm, aber der schwere Kasten schlug ihn mühelos zur Seite und prallte gegen seinen Kopf.
Vermutlich hatte er den Arm gebrochen und möglicherweise auch den Schädel angeknackt. Ich blieb allerdings nicht stehen, um das herauszufinden.
Ich stürzte mich zu dem Ladeneingang. Maxwell ließ ich zurück. Er hielt immer noch den einen Angreifer umschlungen, in dessen Arme ich ihn geschleudert hatte. Ich machte mir keine Sorgen um Maxwell. Sie konnten ihn gern haben. Wenn ich entkam, würden sie es bestimmt nicht wagen, ihn kalt zu machen, und wenn ich nicht entkam, dann würden wir beide dran glauben müssen.
Gleich rechts neben dem Eingang befand sich eine Rolltreppe, und ich sprang in großen Sätzen die abwärtslaufenden Stufen hinunter. Dann stand ich schon unten vor der Tür, die auf die Fußgängerstufe führte. Ich wandte mich nach rechts, rannte bis zur nächsten Querstraße – darüber und noch zweihundert Meter weiter. Dann erst blickte ich mich zum ersten Male um, aber niemand war mir gefolgt. Gleich vor mir befand sich ein Warenhaus, das noch offen hatte. Ich war noch immer nicht in Sicherheit, und ich fühlte mich auch noch keineswegs sicher; aber jedenfalls faßte ich genügend Mut, um im ganz normalen Tempo – so als wäre keiner hinter mir – das Warenhaus zu betreten.
Das Allerwichtigste im Augenblick war, ein Videophon zu finden und Newell in New York anzurufen. Und dann – nun, ich war mir noch nicht so ganz schlüssig. Natürlich mußte ich mich irgendwo verstecken. Aber wo?
Ich brauchte ein paar Minuten, bis ich endlich eine Reihe von Zellen fand. Ich rief die Vermittlung an und verlangte Newells New Yorker Nummer. Während ich voller Nervosität wartete und dabei nicht vergaß, ab und zu einen Blick aus dem Glasfenster zu
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