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Galaxis Science Fiction Bd. 07

Galaxis Science Fiction Bd. 07

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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günstig. Dann brauche ich eigentlich nur abzuwarten, bis ihr Burschen alles herausbekommen habt.«
    »So einfach ist das nun auch wieder nicht. Das hängt davon ab, unter was für eine Rubrik die Ergebnisse der Untersuchung eingeordnet werden«, dämpfte Johnson meinen Optimismus. »Vielleicht dürfen Sie davon Gebrauch machen, vielleicht auch nicht.« Er zuckte die Schultern. »Aber lassen wir das für heute. Vorläufig möchte ich von Ihnen noch etwas wissen. Ich habe hier einen ganzen Stapel neuer Fragen. Fangen wir also an!«
    NACHDEM Johnson mein Gehirn wieder völlig leergesaugt hatte und gegangen war, wandte ich mich an Maxwell, der unruhig im Zimmer auf und ab schritt.
    »Nun, wollen wir hinuntergehen und Ihren Schutzwall aufrichten?«
    »Ich möchte lieber einen Spaziergang machen«, erwiderte er. »Ich habe Kopfschmerzen. Frische Luft vielleicht.«
    »Habe nichts dagegen«, sagte ich. »Ich kenne eine nette kleine Bar, vielleicht sieben oder acht Straßen von hier…«
    Ich brach unvermittelt ab, weil er schon aus der Tür war. Ich sprang auf, schnappte mir mein Abwehrgerät und rannte hinterher.
    Er lief nicht ungebührlich schnell, eigentlich in einem ganz normalen Tempo, aber er ließ sich durch nichts aufhalten.
    Im Fahrstuhl – auf dem Weg nach unten – sagte er: »Diese Abwehrgeräte, verflixt, ich wünschte, diese Abwehrgeräte…«
    Ich gab ihm einen Rippenstoß, denn der Liftboy schaute uns neugierig an, und es war besser, kein unnötiges Aufsehen zu erwecken. Das hätte er eigentlich am besten wissen müssen.
    Sobald der Fahrstuhl im Erdgeschoß hielt, war er auch schon heraus und steuerte auf den Ausgang zu. Ich mußte tatsächlich rennen, um ihn einzuholen.
    »He, warum die Eile?« fragte ich. »Ich darf doch auch noch mitkommen, oder?«
    Er antwortete nicht, sondern ging einfach weiter. Dabei blickte er weder nach rechts noch links. Als wir draußen waren, wandte er sich nach rechts und schlug ein noch schnelleres Tempo an.
    Ich zog ihn am Ärmel. »He, die Bar, von der ich sprach, liegt in entgegengesetzter Richtung.«
    Er schüttelte meine Hand ab und ging weiter. »Ich möchte aber hier entlang.«
    Ich zuckte die Schultern und machte ein paar schnelle Schritte, um mich seinem Tempo anzupassen. »Auch gut, Wenn Sie ein besseres Lokal wissen, dann gehen wir eben dahin. Aber…«
    »Dieses verdammte Kopfweh«, sagte er. »Ich habe es schon den ganzen Tag über gehabt. Den ganzen Nachmittag vielmehr.«
    »Mein Fehler«, sagte ich. »Ich habe Sie überall mit herumgeschleift und Sie mit Sachen belästigt, die eigentlich nur mich was angehen.«
    Er hörte gar nicht zu.
    Auf dieser Stufe befanden sich nur wenige Fußgänger. Die meisten Leute zogen die Rollbänder der zweiten Stufe vor. Hier unten waren die Bürgersteige schmal und die Bordsteine hoch, denn die Straßen waren eigentlich nur für die Benutzung durch Lieferwagen und den Fernverkehr gedacht.
    Ein hohes Metallgeländer entlang der Straßenseite verhinderte, daß unvorsichtige Spaziergänger unter die Räder der riesigen und unheimlich schnellen Fahrzeuge gerieten.
    An den Kreuzungen jedoch gab es keine Geländer.
    Als wir an der nächsten Kreuzung angekommen waren, trat Maxwell herunter auf die Straße und veränderte dabei seine Laufrichtung um eine Kleinigkeit. Er steuerte genau auf die Mitte der Kreuzung zu.
    Ich packte seinen Arm und zog ihn herum.
    »Was, zum Teufel, machen Sie denn? Sind Sie lebensmüde?«
    Was genau das war, was ich sagen wollte. Aber er war es, der es sagte.
    Ich war so verblüfft, daß ich nur ein »Was?« herausbringen konnte.
    Mit einem Ruck befreite er sich wieder aus meinem Griff und lief weiter – genau einem heranbrausenden Hundert-Tonner in den Weg.
    Ich hatte eine plötzliche Ahnung, was mit ihm los war, und handelte entsprechend.
    Ich stellte mein Abwehrgerät ab, denn mit einem Mann von Maxwells Statur kann man nicht mit einer Hand fertig werden. Ich packte seinen Arm von neuem – diesmal mit beiden Händen – und riß ihn mit aller Kraft zurück. Er verlor das Gleichgewicht und kippte nach hinten über – und aus der Gefahrenzone. Der Lastwagen röhrte vorbei.
    Mit einem plötzlichen wilden Zorn drehte sich Maxwell nach mir um.
    »Hölle und Teufel!« schnappte er. »Was, zum Teufel, ist in Sie gefahren?«
    Ich ließ mich auf keine Diskussion ein. Ich nahm sorgfältig Ziel und verpaßte ihm einen auf seinen Punkt, hinter den ich alles legte, was ich besaß. Ich schlug mir dabei bald die

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