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Galaxis Science Fiction Bd. 07

Galaxis Science Fiction Bd. 07

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Knöchel wund.
    Er schwankte ein bißchen, und sein Gesicht wurde ganz käsig. Aber er fiel nicht um, wofür ich ewig dankbar sein werde.
    Ein zweiter riesiger Laster – kaum noch ein paar hundert Meter von uns entfernt – kam auf uns zugebraust. Wäre Maxwell gestürzt, hätte ich ihn nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen können, denn für den Laster wäre es unmöglich gewesen, auf diese kurze Strecke zu halten.
    So jedoch konnte ich mit einer Hand mein Abwehrgerät schnappen und mit der andern Maxwell auf den gegenüberliegenden Bürgersteig bugsieren. Es vergingen nur Sekunden, bevor der Riese mit lautem Röhren an uns vorbeizischte.
    Es gelang mir, Maxwell in einem Fahrstuhl, der zur zweiten Stufe führte, zu verfrachten, bevor seine Knie unter ihm nachgaben. Er sank zu Boden, aber ich schlang seinen einen Arm um meine Schultern und hatte ihn wieder hochgezogen, bevor wir noch oben ankamen.
    Auf der zweiten Stufe gab es keine Fahrzeuge. Nur einige Spaziergänger glitten an uns in verschiedenen Richtungen und mit verschiedenen Geschwindigkeiten vorbei.
    Ich erspähte eine Bar, die sich in geringer Entfernung auf unserer Seite befand, und schob Maxwell auf ein Rollband, das in dieser Richtung lief.
    Als ich ihn endlich unter vielem Zerren Und Schieben glücklich in einer Nische des Lokals verstaut hatte, war er mittlerweile so weit zu sich gekommen, daß er unter Kopfschütteln vor sich hinzumurmeln begann.
    Ich bestellte eine ganze Flasche Scotch und drückte ihm ein Glas davon in die Hand. Er nahm es ganz automatisch und schluckte die Hälfte davon runter, als wäre es Wasser.
    PLÖTZLICH stellte er das Glas hastig hin und erhob sich halb von seinem Sitz. Dabei griff er nach seiner Kehle und schnappte nach Luft. Ich gab ihm ein zweites Glas – diesmal wirklich mit Wasser. Er goß es hinunter und setzte sich langsam wieder hin.
    »Trinken Sie den Rest von dem Scotch«, sagte ich, »trinken Sie ihn schnell, und stellen Sie keine Fragen. Jemand hat sie unter einem Telenose-Strahl, und er scheint keinen Spaß zu verstehen.«
    Er schien zu begreifen, denn er leerte das Glas in kleinen, aber schnell hintereinanderfolgenden Schlucken. Ich füllte sein Glas von neuem und bestellte noch mehr Wasser. Diesmal brauchte er eine Viertelstunde, bis er es leer hatte. Er nahm immer nur einen kleinen Schluck und dazwischen eine Menge Wasser, aber er brachte es hinunter, obwohl er am Ende fast bewußtlos war.
     



 
    »Hören Sie zu!« sagte ich und rüttelte seine kraftlose Schulter. »Sind Sie noch da? Um Himmels willen, machen Sie jetzt nicht schlapp. Das ist das Schlimmste, was uns jetzt passieren kann, John.«
    Er ruckte mit dem Kopf und starrte mich aus gläsernen Augen an. »He, wasch los? Wasch los, alter Junge? Bin schon da. Bin da bischum Ende. Waschis, he?«
    Ich sagte: »Hören Sie genau, zu, John! Sie sind in Gefahr. Wir müssen Sie hier herausschaffen – aus der Stadt. Am besten nach New York. Und zwar sofort. Haben Sie das verstanden?«
    Er nickte schwach. Ich war nicht so ganz überzeugt, daß er es wirklich verstanden hatte; aber wenn er nur gehen konnte, dann war das andere nicht so wichtig.
    Wenn er nur nicht umfiel! Es war nicht so weit. Wir mußten nur aus der Bar, dann in den Fahrstuh1 zur dritten Stufe. Dort ein paar Schritte bis zu einem Bus oder einem Taxi, das uns zum Strato-Hafen bringen konnte.
    Wenn er allerdings nicht mehr gehen konnte, dann war ich aufgeschmissen. Wer auch immer für die Telenose verantwortlich war, ich war überzeugt, er war uns durch Maxwells Gedanken in diese Bar gefolgt. Alkohol errichtet zwar eine völlige Barrikade gegen den Eindringling, und die Verbindung wird unterbrochen; aber ein Schlag auf den Kopf macht das Opfer nur kampfunfähig. Sinneseindrücke und Befehle können jedoch immer noch durchdringen, genauso wie umgekehrt der Operateur die Eindrücke seines Opfers empfangen kann.
    Maxwell war vorhin nicht ganz bewußtlos gewesen, und wir befanden uns deshalb noch lange nicht in Sicherheit. Jemand war auf unser Blut aus. Wir mußten schnell handeln, oder er bekam es wirklich.
    Und wenn er nicht gehen konnte?
    So ganz richtig konnte er es auch nicht. Aber immerhin gelang es mir, ihn auf die Füße zu stellen und ihn stolpernd und taumelnd mit mir zu ziehen.
    Und das genügte.
    ENDLICH standen wir auf der dritten Stufe, und ich schaute mich um.
    Ich hatte einen taktischen Fehler begangen. Die Wagen zum Strato-Hafen fuhren auf der andern Straßenseite. Und um

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