Galaxis Science Fiction Bd. 07
wollen machen, daß wir rauskommen. Wir wissen jetzt, was wir wissen wollen.«
Hall schlug hinter ihnen die Labortür zu und schob die Riegel vor.
»Es ist also schlimm?« fragte Commander Morrison.
»Viel schlimmer als ich dachte. Wir haben nicht die leiseste Chance. Das Gas hat sie nur aufgestört. Genug davon vermag sie vielleicht zu töten, aber soviel haben wir nicht. Und auch wenn wir den ganzen Planeten damit vernebeln könnten –«
»Und wenn wir den Planeten verlassen?«
»Das Risiko können wir nicht eingehen. Tausend zu eins, daß wir mindestens eins dieser Biester unbemerkt mit zurückschleppen.«
»Wenn wir hier bleiben, werden wir einer nach dem andern aufgelöst and aufgefressen«, protestierte Stella Morrison.
»Wir könnten uns Arsen liefern lassen, oder ein anderes Gift, das tödlich wirkt. Aber das würde sicherlich auch dem andern Leben des Planeten schaden. Viel würde jedenfalls davon nicht übrig bleiben.«
»Wenn es keinen anderen Weg gibt, müssen wir eben den Planeten ausbrennen. Selbst wenn am Ende nur noch eine tote Welt übrig bleibt.«
Sie schauten einander vielsagend an.
»Ich werde den Koordinator anrufen«, sagte Commander Morrison. »Ich werde dafür sorgen, daß unsere Einheit hier herauskommt – alle, die davon übrig sind. Dieses arme Mädchen, das sie beim Baden erwischt haben…« Sie schüttelte sich. »Aber wir müssen alle erst einmal in Sicherheit sein, dann können wir uns überlegen, was für einen Weg wir einschlagen können, um diesen Planeten zu säubern.«
»Sie wollen also das Risiko eingehen?«
»Können sie uns imitieren? Können sie höheres organisches Leben nachahmen? Lebende Wesen?«
Hall überlegte. »Allem Anschein nach nicht. Ihre Mimikry scheint auf tote Gegenstände beschränkt zu sein.«
Commander Morrison lächelte ingrimmig. »Dann werden wir ohne jegliche Ausrüstungsgegenstande zurückkehren.«
»Aber unsere Kleider? Sie können Gürtel, Handschuhe und alles andere nachahmen.«
»Auch unsere Kleider lassen wir hier. Wir gehen ohne alles, und ich meine, wirklich ohne alles.«
Hall schürzte die Lippen. »Ich verstehe.«
Er dachte nach. »Es konnte gehen. Aber können Sie die Leute überreden, all ihren Besitz hier zurückzulassen?«
»Wenn es um ihr Leben geht, kann ich es ihnen befehlen.«
»Dann ist das vielleicht die einzige Chance, die wir haben…«
DER nächste Raumkreuzer, der groß genug war, um alle übriggebliebenen Mitglieder der Einheit aufnehmen zu können, war nur zwei Stunden Flugzeit entfernt.
Commander Morrison schaute vom Sehschirm auf. »Sie wollen wissen, was hier los ist.«
»Lassen Sie mich mit ihnen reden.« Hall setzte sich vor den Schirm. Er blickte in die harten Gesichtszüge eines Kreuzerkommandeurs.
»Ich bin Major Lawrence Hall von der Forschungsabteilung dieser Einheit.«
»Captain Daniel Davies.« Das Gesicht des Captains zeigte keine besondere Regung. »Sie haben Schwierigkeiten, Major?«
Hall fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Ich möchte lieber nichts Näheres sagen, bevor wir nicht an Bord Ihres Schiffes sind.«
»Und warum nicht?«
»Captain, Sie werden so und so denken, daß wir verrückt sind. Wir werden miteinander alles eingehend diskutieren können, wenn wir an Bord sind.« Er zögerte. »Eins müssen Sie wissen: Wir werden Ihr Schiff splitternackt betreten.«
Der Captain hob eine Augenbraue. »Nackt?«
»Ja, Sie haben richtig gehört.«
»Ich verstehe«, sagte Davies, was er aber augenscheinlich nicht tat.
»Wann werden Sie hier sein können?«
»In ungefähr zwei Stunden, grob geschätzt.«
»Es ist jetzt 13 Uhr nach unserer Zeit. Wir sehen uns also um 15 Uhr«.
»Richtig«, stimmte der Captain zu.
»Wir werden warten. Bitte lassen Sie keinen Ihrer Leute aus dem Schiff, und öffnen Sie nur eine einzige Schleuse. Wir werden, wie gesagt, ohne einen einzigen Gegenstand an Bord kommen. Sobald wir an Bord sind, fliegen Sie bitte sofort wieder los.«
Stella Morrison lehnte sich vor. »Captain, eine Bitte: Würde es möglich sein, daß Ihre Leute – ich meine –«
»Wir werden vollautomatisch landen«, beruhigte er sie. »Keiner meiner Männer wird an Deck sein. Keiner wird Sie zu sehen bekommen.«
»Danke, Captain«, murmelte sie.
»Ich bitte Sie.« Der Captain salutierte. »Wir sehen uns also in zwei Stunden, Commander.«
Der Schirm erlosch.
»Unsere Leute sollen sich alle draußen auf der Wiese versammeln. Dort sollen sie ihre Kleider ablegen. Wir gehen dann
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