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Galaxis Science Fiction Bd. 09

Galaxis Science Fiction Bd. 09

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Ende im schwerelosen Zustand.
    Die Karte zeigt, was dann geschah. Die roten Markierungen (Kreise auf dem Bild) hatten alle eine Tendenz, zu weit nach oben zu zielen, ein Beweis, daß die Versuchsperson sich noch nicht an die Tatsache gewöhnt hatte, daß ihr Arm jetzt kein Gewicht mehr hatte. Ein paar Markierungen befinden sich nahe
     

    Bild 3: Wasserflasche und Wassertropfen schweben unter null-g
     
    dem Mittelpunkt, ein paar sogar darunter – sehr wahrscheinlich waren das die letzten Versuche, als die Versuchsperson die Gewichtslosigkeit ihres Arms zu kompensieren versuchte, indem sie absichtlich weiter nach unten zielte.
    Die blauen Markierungen, die unter einem Andruck von 3 g gemacht wurden, saßen gewöhnlich zu tief. Sie haben einen Schwanz – ein Beweis, laß der jetzt dreimal so schwere Arm nach unten durchrutschte. Wieder sehen wir ein paar Treffer ungefähr in der richtigen Höhe, als die Versuchsperson gelernt hatte, die zusätzliche Schwere zu kompensieren.
    Zwischendurch wurden auch ein paar Experimente mit schwebenden Gegenständen durchgeführt. Bild 3 zeigt eine mit Wasser gefüllte Plastikflasche, aus der die Versuchsperson gerade etwas Wasser herausgedrückt hat. Die Flasche schwebt vor dem Gesicht der Versuchsperson. Rechts daneben sehen wir ein paar Wasserklümpchen. In dem Augenblick, in dem das Bild aufgenommen wurde, waren sie noch nicht lange genug
     

    Bild 4: Quecksilberflasche wird unter null-g in die Luft placiert
     
    »frei«, um sich zur Kugelform zusammenballen zu können. Die Bilder 4 und 5 zeigen eine Flasche mit Quecksilber, die auf Bild 4 gerade in die Luft placiert wird. Bild 5 – wenige Sekunden danach aufgenommen – zeigt sie im Zustand der Ge wichtslosigkeit. Die Flasche schwebt jetzt ohne Unterstützung in der Luft und das Quecksilber in der Flasche, ohne daß es ihre Wände berührt.
    Leider hat diese Geschichte keinen richtigen Schluß, denn die Versuche gehen weiter. Auf jeden Fall haben aber alle bis jetzt gemachten Experimente ergeben, daß es für manche Menschen möglich ist, den schwerelosen Zustand – zumindest für kurze Zeiten – – nicht nur zu ertragen, sonder daß es sogar möglich ist, sich an diesen Zustand zu gewöhnen und nach einergewissen Übergangszeit wieder die Orientierung im Raum zurückzugewinnen.
    Diese Erkenntnis ist zweifellos von großer Bedeutung. Allerdings wissen wir noch nichts darüber, wie sich ein Lebewesen verhalten wird, wenn es auf längere Zeit – auf Tage, Wochen,

    Bild5: Das Quecksilber schwebt inmitten der Flasche
     
    ja Monate oder noch länger – dem Zustand der Schwerelosigkeit ausgesetzt ist. Eine Antwort auf diese Frage kann nur die Praxis geben.

    Bild 6 : Die Versuchsperson übt das Treffen der Testscheibe
     

    Bild 7: Zusammenfassung der Testergebnisse obere Linie = Mittel null-g mittlere Linie = Mittel normal - untere Linie 3 Mittel 3 g.
     

IM LANDE NIRGENDWO (THE MIDDLE OF NOWHERE)  
    FREDERIK POHL
 
    (Illustriert von KlRBERGER)
     
    Um einen Marsianer richtig unter die Lupe nehmen zu können, mußte man erst einen fangen – aber niemand war je an einen herangekommen und am Leben geblieben.
     

     
    DIREKT vor uns sahen wir eine Gruppe von Rauchbäumen plötzlich erbeben, obgleich nicht der leiseste Windhauch ging, und dann begannen unvermittelt dichte Schwaden gelben Qualms von ihren zitternden Zweigenden aufzusteigen.
    »Komm, schauen wir, daß wir weiterkommen, Will«, sagte Jack Demaree. Seine Stimme klang dünn und schneidend wie die dünne Luft rings um uns. »In höchstens zwanzig Minuten wird es hier ausgesprochen heiß werden.«
    Bis zu den Stahl- und Glaskuppeln von Niobe war es noch ungefähr ein halber Kilometer. »In Ordnung«, sagte ich und wechselte mein Schrittempo. Wir waren faul dahingeschlurft in dem kraftsparenden Gang, den man schon in der ersten Woche auf dem Mars zu gebrauchen lernt. Ich wechselte jetzt über zu dem schnellen lockeren Trott, der nur auf einem Planeten mit geringer Schwerkraft wie Mars möglich ist.
    Es strengt an, in sehr dünner Luft laufen zu müssen. Die Lungen keuchen, und man meint, daß jeder Schritt, den man tut, der letzte wäre. Die Temperatur ist tagsüber hoch, und die geringe Schwerkraft läßt einen Anstrengungen ertragen, die einen sonst umbringen würden.
    Uns blieb keine andere Wahl. Die Rauchbäume hatten den kritischen Punkt überschritten, und die verrückte gelatineartige Schwefelverbindung, die bei ihnen den Saft darstellte, war durch die

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