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Galaxis Science Fiction Bd. 11

Galaxis Science Fiction Bd. 11

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Krieg ohne wissenschaftlichen Beistand nicht mehr führen.«
    O’DONNELLS sonnengebräuntes Gesicht wurde hart. »Aber ich kann hier keinen Zivilistenhaufen gebrauchen, der während der nächsten Wochen überall seine Nase hineinsteckt und mich von der Arbeit abhält. Meine Aufgabe ist es, diesen Nimmersatt kleinzukriegen mit jedem Mittel, das mir zur Verfügung steht, und das so schnell wie möglich. Und ich bin entschlossen, gerade das und nichts anderes zu tun.«
    »Ich glaube nicht, daß das so leicht sein wird«, sagte Michaels.
    »Das ist es, wozu ich Ihre Hilfe haben möchte«, sagte O’Donnell. »Sagen Sie mir, warum nicht, und ich werde schon einen Weg finden, wie ich es schaffen kann.«
    »Nun, soweit ich es mir zusammenreimen kann, ist der Nimmersatt eine Art organischer Masse-Energie-Umformer und, was das betrifft, dazu noch ein erschreckend leistungsfähiger. Wenn ich eine Vermutung wagen darf, dann würde ich sagen, daß er einen Doppelzyklus besitzt. Zuerst verwandelt er Masse in Energie und dann diese zurück in Masse für seinen Körper. Außerdem wird Energie direkt in Körpermasse umgewandelt. Wie das vor sich geht, kann man nicht einmal ahnen. Der Nimmersatt ist nicht protoplasmisch, besteht vielleicht nicht einmal aus Zellen wie unsere Körper.«
    »Demnach brauchen wir also etwas sehr Wirksames, um mit ihm fertig zu werden«, unterbrach O’Donnell. »Das geht in Ordnung. Ich habe hier ein paar sehr wirksame Sächelchen.«
    »Ich glaube, Sie verstehen mich nicht ganz«, sagte Michaels. Vielleicht habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt. Der Nimmersatt nährt sich von Energie. Er kann die Stärke jeder Energiewaffe verdauen, die Sie gegen ihn einsetzen.«
    »Was geschieht«, fragte O’Donnell, »wenn er fortfährt zu fressen?«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung, ob sein Wachstum irgendwie begrenzt ist«, antwortete Michaels. »Vielleicht nur durch vorhandene Nahrungsquellen.«
    »Sie meinen, er könnte vermutlich in alle Ewigkeit so weiterwachsen?«
    »Möglicherweise so lange, wie er etwas zu fressen findet.«
    »Nun, es muß eine Möglichkeit geben, ihm beizukommen«, sagte O’Donnell. »Ich kann mir nicht denken, daß rohe Gewalt absolut keine Wirkung auf ihn haben soll.«
    »Es hat aber den Anschein. Ich würde vorschlagen, ein paar Physiker zu Rate zu ziehen. Vielleicht auch ein paar Biologen. Sollen die einen Weg herausfinden, wie wir ihn vernichten können.«
    Der General drückte seine Zigarette aus. »Professor, ich kann nicht untätig hier herumsitzen, während sich ein paar Wissenschaftler In den Haaren liegen. Ich habe einen Grundsatz, den ich Ihnen verraten will.« Er machte eine eindrucksvolle Pause. »Der Gewalt weicht alles. Wenden sie genug Gewalt an, und sie erreichen alles. Alles. Ohne Ausnahme.«
    »Professor«, fuhr der General in einem versöhnlichen Ton fort, »schätzen Sie die Wissenschaft, deren Vertreter Sie doch sind, nicht zu gering ein. Wir haben hier in North Hill die größte Ansammlung von Energie- und radioaktiven Waffen, die jemals an einer Stelle gelagert wurde. Glauben Sie im Ernst, daß der Nimmersatt einer solchen Machtzusammenballung widerstehen kann?«
    »Es ist vielleicht möglich, das Ding zu überladen«, sagte Michaels zweifelnd. Er erkannte plötzlich, warum der General ihn in seiner Nähe haben wollte. Seine Gegenwart verlieh dem Unternehmen, den Anflug des Wissenschaftlichen, ohne die Autorität, O’Donnells Beschlüsse umstoßen zu können.
    »Kommen Sie mit«, sagte General O’Donnell unternehmungslustig. Er stand auf und hielt für den Professor die Zelt-klappe auf. »Wir werden diesen Nimmersatt jetzt knacken.«
    NACH einer langen Zeit des Wartens kam endlich wieder reiche Nahrung. Zuerst nur in kleineren Dosen, dann immer mehr und mehr. Strahlungen, Vibrationen, Explosionen, feste Stoffe, flüssige Stoffe – eine erstaunliche Vielfalt. Er nahm alles gierig auf. Aber die Nahrung kam immer noch zu langsam für seine ausgehungerten Zellen, denn neue Zellen entstanden ununterbrochen und verlangten ebenfalls Ihr Recht.
    Sein niemals satter Körper schrie nach mehr – und schneller.
    Jetzt, da er eine einigermaßen aktionsfähige Größe erreicht hatte, war er völlig wach. Er rätselte über die Energieeindrücke in seiner Umgebung, fand die Quelle dieser neuen Nahrung, die an einer bestimmten Stelle aufgehäuft war.
    Mühelos hob er sich in die Luft, flog eine kurze Strecke und senkte sich, auf die Nahrung hernieder. Seine

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