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Galaxis Science Fiction Bd. 11

Galaxis Science Fiction Bd. 11

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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sprang.
    Schweigend beobachtete jedermann den Jeep. Erst schmolzen seine Reifen, dann die Kotflügel. Die Karosserie folgte. Als letztes verschwand die Antenne in der grauschwarzen Masse.
    Der General begann leise vor sich hinzufluchen. Er wandte sich an seinen Fahrer. »Gehen Sie zurück und holen Sie ein paar Männer mit Dynamit und Handgranaten.«
    Der Fahrer rannte los.
    »Ich weiß zwar nicht, mit was wir es hier zu tun haben«, sagte der General. »Aber es wird uns nicht lange aufhalten können.«
    Michaels war davon nicht so sehr überzeugt.
    DER Nimmersatt war jetzt fast völlig wach, und sein Körper rief nach mehr und mehr Nahrung. Er löste das Erdreich unter sich auf, füllte die Lücken mit seinem Körper und breitete sich immer weiter aus.
    Ein großer Gegenstand landete auf seiner Oberfläche, wurde ebenfalls in Nahrung verwandelt. Dann plötzlich…
    Ein Energieausbruch auf seiner Oberfläche. Und noch einer und noch einer. Er nahm sie dankbar entgegen, verwandelte sie in Masse für seinen Körper. Kleine Metallkugeln trafen ihn, und auch ihre Energie wurde aufgenommen und in Masse verwandelt. Wieder kamen Explosionen und halfen den Heißhunger seiner Zellen zu befriedigen.
    Er begann, Dinge wahrzunehmen – die Bewegung des Windes, die Bewegung von Körpern um ihn.
    Eine neue, noch größere Explosion fand statt – ein Vorgeschmack auf wirkliche Nahrung! Gierig fraß er, wuchs. Er wartete, lechzte nach weiteren Explosionen, während seine Zellen nach Nahrung schrieen.
    Aber es kam keine mehr. Er fuhr fort, sich von dem Erdboden und der Sonnenenergie zu nähren. Die Nacht kam, dann neue Tage und Nächte. Vibrationen aussendende Gegenstände fuhren fort, sich um ihn herum zu bewegen.
    Er fraß und wuchs und breitete sich aus.
    MICHAELS stand auf dem kleinen Hügel und sah zu, wie sein Haus ein Opfer des Nimmersatts wurde. Das unheimliche. Wesen hatte jetzt einen Durchmesser von mehreren hundert Metern, und seine ersten Ausläufer leckten schon an der Veranda hoch.
    Adieu, mein Haus, dachte Michaels und erinnerte sich der zehn Sommer, die er hier verbracht hatte.
    Die Veranda stürzte ein und fiel auf den Körper des Nimmersatts.
    Stück für Stück brach das Haus zusammen.
    Der Nimmersatt sah jetzt aus wie ein Lavafeld, wie ein ekles Geschwür auf dein grünen Leib der Erde.
    »Entschuldigung, Sir«, sagte ein Soldat hinter ihm. »General O’Donnell mochte Sie gern sprechen.«
    »Ich komme«, sagte Michaels und warf einen letzten Abschiedsblick auf sein Haus.
    Er folgte dem Soldaten durch den Stacheldrahtzaun, den man in fünfhundert Meter Abstand um den Nimmersatt errichtet hatte. Eine Kompanie Soldaten stand Wache, hielt die Reporter zurück und die Hunderte von Neugierigen, die sich am Schauplatz dieses noch nicht dagewesenen Ereignisses eingefunden hatten. Michaels fragte sich, warum man ihm noch gestattete, sich innerhalb der Umzäunung aufzuhalten. Vermutlich, weil es sein Grund und Boden war, den der Nimmersatt verwüstete.
    Der Soldat führte ihn zu einem Zelt. Michaels bückte sich und trat ein. General O’Donnell saß hinter einem kleinen Tisch. Er winkte Michaels, auf einem Stuhl Platz zu nehmen.
    »Man hat mich mit der Aufgabe betraut, dieses Ding da loszuwerden«, sagte er zu Michaels.
    Michaels nickte. Er sparte sich eine Bemerkung, ob es besonders klug war, ausgerechnet einem Soldaten eine Aufgabe zu übertragen, die eigentlich die Arbeit von Wissenschaftlern gewesen wäre.
    »Sie sind Universitätsprofessor, nicht wahr?«
    »Ja, Anthropologe.«»Sehr schön, Zigarette?« Der General gab Michaels Feuer. »Ich würde es begrüßen, wenn Sie in dieser Angelegenheit als eine Art Ratgeber fungieren könnten. Schließlich waren Sie einer der ersten, die mit dem Ding zu tun bekamen. Ich werde Ihre Beobachtungen in bezug auf den –«, er lächelte –, »auf den Feind sehr zu schätzen wissen.«
    »Selbstverständlich bin ich Ihnen gern behilflich«, sagte Michaels. »Jedoch meinen Sie nicht auch, daß dies eher eine Aufgabe für einen Physiker oder einen Biochemiker wäre?«
    »Ich möchte nicht, daß wir hier mit Wissenschaftlern überlaufen werden«, sagte General O’Donnell und blickte mit gerunzelter Stirn auf seine Zigarette. »Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich hege die größte Hochachtung vor der Wissenschaft. Ich bin, wenn ich so sagen darf, ein wissenschaftlicher Soldat.
    Ich nehme ein großes Interesse an der neuesten Entwicklung der Waffentechnik. Heutzutage kann man einen

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