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Galaxis Science Fiction Bd. 13

Galaxis Science Fiction Bd. 13

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Polizisten. Hinter den Polizisten kam ein Wintergarten, wo Büsche und Sträucher üppig wucherten. Dahinter befanden sich zwei Ausgänge, die auf die Straße führten.
    Von seinem erhöhten Standpunkt auf der Empore aus hatte Jadiver einen guten Blick auf das Schauspiel. Wenn sie nur die Ausgänge erreichen konnten, dann stand ihrer Flucht nichts mehr im Wege.
    Sie brachen durch die Absperrung der Polizisten. Von Rechts wegen hätte ihnen das nicht gelingen dürfen, denn ihnen ge-
    genüber standen viel besser ausgebildete Männer. Aber der Gewalt ihres Ansturmes war nichts gewachsen. Die kleine Gruppe tauchte in dem Gewirr des Wintergartens unter und kam jenseits der Büsche wieder in Jadivers Blickfeld. Die Polizei im Saal konnte sie nicht mehr sehen, die Pflanzen versperrten ihnen die Aussicht. Jetzt waren sie fast in Sicherheit.
    Die Türen der Ausgänge öffneten sich, bevor sie sie erreicht hatten – und spuckten weitere Polizisten aus. Burlingame ging zu Boden. Ein weißer Knäuel verhüllte sein Gesicht, ein Gewirr dünner langer Faserfinger schnürte sich um seine Kehle. Die anderen zwei stolperten, während die Polizisten auf ihre Füße zielten.
    NUR Emily wurde nicht getroffen. Sie war schon zu nahe und bewegte sich zu schnell. Sie entkam den Knäuel-Pistolen, rannte jedoch direkt in die Arme eines breitschultrigen Polizisten. Er lachte und preßte sie an sich, als wäre sie ein Roboter. Sie biß ihn.
    Er fluchte und schaute sich schnell um. Niemand sah her. Er schlug ihr die Faust in den Unterleib. Sie schnappte nach Luft. Er zog seine Pistole und schoß ihr in den Mund.
    Mit einem üblen Gefühl in der Magengegend mußte Jadiver erkennen, daß er sich vorhin geirrt hatte.
    Man konnte mit der Knäuel-Pistole doch einen Menschen umbringen, wenn ihr Benutzer sie nur mit genügend Erfahrung und Brutalität anwendete.
    Emily würde nun nie mehr ihr hübsches Gesicht und den schönen Körper verlieren brauchen, den er ihr gegeben hatte. Sie konnte ihn behalten, bis an ihr Lebensende, was nicht mehr lange auf sich warten lassen würde. Niemand konnte die Bewegung der Lungen aufhalten, die zu atmen versuchten.
     

     
    Burlingame würde von Emilys Schicksal nichts erfahren. Polizisten hielten zusammen, und ihr Tod würde als Unglücksfall abgebucht werden.
    Jadiver schloß die Augen. Emily lag im Sterben, und niemand konnte ihr helfen. Auch ihm selber nicht, wenn sie jetzt kommen würden, ihn zu verhaften. Sie würden schließlich genau wissen, wo er sich aufhielt. Er stand da und wartete auf die Hand, die ihn an der Schulter packen würde, auf das Plop einer Knäuel-Pistole.
    Der grelle Schein der Lampen wurde schwächer, und die gleiche barsche Stimme von vorhin sprach wieder. »Die Gefahr ist vorüber, dank der Schnelligkeit und Umsicht des Venicity Polizeikorps. Sie sind jetzt sicher.«
    Nichts geht über Eigenreklame, dachte Jadiver.
    Keiner kam in seine Nähe. Offensichtlich ließen sie ihn vorläufig noch in Ruhe – erwarteten, daß er noch mehr für sie tun würde.
    Er ging die Treppe hinunter und gesellte sich zu den aufgeregten Gästen im Saal. Für sie war es eine willkommene Abwechslung gewesen, besonders, da für sie keinerlei ernste Gefahr bestanden hatte. Er ließ sich durch die Menge der schwatzenden Männer und Frauen treiben, bis er in die Nähe des Wintergartens gelangte. Er wartete eine günstige Gelegenheit ab und tauchte in den Pflanzen unter.
    Der Wintergarten war ein Dschungel im Kleinen; hier war er vor Entdeckung sicher, solange er in seinem Schütze blieb. Geräuschlos huschte er durch die Büsche und Schlingpflanzen dem Ausgang zu. Der breite Rücken eines Polizisten versperrte den Weg.
    Jadiver war Ingenieur, ein Fachmann für den Bau von Robotkörpern und -gesichtern, die so menschenähnlich wie möglich sein mußten. Er verstand etwas von Anatomie, nicht so umfassend wie ein Arzt, aber es genügte. Er streckte eine Hand aus, und der Polizist fiel um.
    Er zog den bewußtlosen Mann tiefer in den kleinen Dschungel hinein und lauschte. Niemand hatte etwas bemerkt, Dem Aussehen nach konnte der Polizist derjenige sein, der Emily auf dem Gewissen hatte – wichtiger war, daß er eine Knäuel-Pistole besaß. Jadiver nahm sie ihm ab und durchsuchte seine Taschen nach Munition.
    Noch einmal kniete er neben dem Mann nieder. Die Brust hob und senkte sich in regelmäßigen Abständen. Um ganz sicher zu gehen, drückte Jadiver erneut seinen Daumen auf den Nerv. Dieser Polizist würde für

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