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Galaxis Science Fiction Bd. 13

Galaxis Science Fiction Bd. 13

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Burlingame gern gehabt«, fuhr Cobber fort. »Und auch Emily.«
    Burlingame war ein anständiger Kerl gewesen. Emily hatte er nur einmal gesehen, zweimal, wenn er die letzte Nacht mitrechnete. Sie hatte einen besseren Tod verdient.
    »Ich weiß nicht, wer es war«, sagte Jadiver. »Irgendein großer Polizist.«
    »Ich kenne eine Menge Leute – ich werde es schon herausfinden«, versprach Cobber. »Ich hab' Emily wirklich gern gehabt.«
    Es würde nichts nützen, obwohl Jadiver Cobbers Vorhaben billigte. Eine Weile würde die Polizei um einen Sadisten ärmer sein, und dann würden sie einen neuen einstellen.
    »Verschwinden Sie jetzt lieber, solange Sie noch können«, sagte Jadiver.
    Cobber lachte. »Mich werden sie nicht erwischen. Ich kenne die Venus und ich schleppe keinen kleinen Spion mit mir herum.« Er stand auf, drehte das Licht an und warf die Knäuel-Pistole aufs Bett. »Hier, Sie können sie besser gebrauchen als ich.«
    Jadiver warf ihm einen dankbaren Blick zu. Cobber glaubte ihm. Wenn die Polizei ihn erledigt haben wollte, dann mußte sie das schon selber tun.
    Er stand auf. »Frühstück?«
    »Kein Frühstück«, sagte Cobber. »Ich werde Ihren Rat befolgen und abhauen.« Er ging zur Tür, öffnete sie einen Spalt und lauschte. Er war anscheinend zufrieden, schloß sie wieder und wandte sich noch einmal Jadiver zu. »Sagen Sie diesem Polizisten, daß ich ein paar Tricks mit einer Knäuelpistole kenne, von denen er noch nie was gehört hat. Ich werde mich freuen, sie ihm zeigen zu können.«
    »Ich hoffe nicht, daß ich ihm begegnen werde.«
    »Das brauchen Sie auch nicht. Sie können bestimmt jedes Wort hören, das hier gesprochen wird. Sie werden es ihm schon sagen.«
    Er schlüpfte aus der Tür.
    DIE Küchenhenne wurde müde, auf Jadiver zu warten. Sie gackerte protestierend und schickte ihm den Frühstückstisch ins Zimmer. Ganz mechanisch setzte er sich nieder und begann zu essen.
    Nicht nur wie weit, sondern auch welche Art von Informationen würde das Leitungsnetz wohl übermitteln? Die Beantwortung dieser Frage stand noch aus. Aber sie war wichtig.
    Die Informationen wurden an die Polizei weitergegeben, und zwar mit einem gewissen Grad von Genauigkeit. Sie hatte jedenfalls von dem Raub gewußt. Nicht alles, aber sie hatte gewußt, daß es Burlingame war und wie viele Leute er bei sich hatte. Sie kannte auch das ungefähre Datum. Mit diesen Kenntnissen war es nur eine Angelegenheit logischer Schlußfolgerung, um herauszubekommen, welches gesellschaftliche Ereignis in Frage kam. Auf diese Weise hatte ja auch Jadiver gearbeitet.
    Gedanken, Seh- und Höreindrücke, Tast- und andere Sinnesempfindungen – das war theoretisch die Summe all dessen, was das Sendenetz übermitteln könnte.
    Gedanken konnte er wohl ausschließen. Der Nachweis einer Gedanken-Übertragung von einer Person zu einer anderen, auf mechanische oder andere Weise, war nie gelungen. Aber das war nicht der eigentliche Grund warum er diese Möglichkeit von sich wies. Wenn sie seine Gedanken lesen konnte, dann war es für ihn völlig nutzlos, irgendwelche Pläne zu machen. Und er würde Pläne machen, ob es nun was einbrachte oder nicht.
    Tastempfindungen, Temperatur, Oberflächenstrukturen waren unwichtig, außer vielleicht für einen Wissenschaftler. Und er bezweifelte, daß die Polizei auf wissenschaftliche Weise an ihm interessiert war. Er konnte auch den Tastsinn bei seinen Überlegungen vernachlässigen.
    Gesichtssinn und Gehör. Keiner der beiden war unmöglich. Sie konnte sehen, was er sah, hören, was er hörte.
    Solange sie dazu in der Lage war, war eine Flucht ausgeschlossen. Es war nicht viel nötig, um ihn zu verraten – ein Straßenschild, durch seine Augen gesehen beispielsweise, und schon wußten sie, wo er sich befand.
    Solange sie sehen konnte, was er sah.
    Aber schließlich gab es so etwas wie Abschirmung. Es war möglich, sich gegen jede bekannte Art von Strahlung abzuschirmen.
    Aber es blieben alles nur Theorien. Er konnte die Natur des Phänomens, gegen das er ankämpfen mußte, nur ahnen. Eines war allerdings gewiß: Wenn es ihm gelang, das Netz abzuschirmen, würde die Polizei nicht lange auf sich warten lassen.
    Sein Wert für sie war augenfällig. Durch ihn konnte sie mit der Unterwelt in Verbindung treten. Wenn diese Verbindung unterbrochen wurde oder wenn Gefahr bestand, daß er entkam, würde er für sie diesen Wert verloren haben.
    Sobald er also mit der Arbeit an seiner Abschirmung begann, mußte er

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