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Galaxis Science Fiction Bd. 13

Galaxis Science Fiction Bd. 13

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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die nächsten Stunden keinem Menschen lästig fallen.
    Jadiver spähte zwischen den Büschen hervor. Als er überzeugt war, daß niemand herschaute, trat er heraus und trat wieder unter die Gäste. Er wanderte unauffällig von einer Gruppe zur anderen und stand in wenigen Minuten neben der Tür. Er ging auf demselben Wege, wie er gekommen war.
    Es war alles ganz einfach gegangen. Das glaubte er wenigstens, bis die folgenden Ereignisse ihn eines Besseren belehrten.
    DRAUSSEN auf der Straße schritt er mit großen Schritten aus. Es war noch nicht sehr spät, und die Stadt floß über mit Frauen und Männern. Grob gekleidete Männer von den Farmen der Nordpolarkappe, Trapper aus den Dschungeln, Sekretärinnen – ein buntes Durcheinander von Menschen aller Berufe und aller Schattierungen. In dieser Menge konnte er ungesehen untertauchen.
    Und doch, das Netz – immer wieder das Netz. Er konnte ihm nicht entkommen, indem er vor ihm davonlief. Aber wenigstens wußte er nun, daß eine Gedankenübertragung nicht möglich war, oder er würde jetzt nicht mehr frei sein.
    Außer dieser einen Tatsache hatte er jedoch keine Ahnung, wie es arbeitete. Wenn er elektronischer Natur war, dann mußte es eine bestimmte Reichweite besitzen. Und dann bestand die Möglichkeit, dieser Reichweite zu entkommen, wenn er nur herausbekommen könnte, wie groß sie war.
    Eine Menge hing von der Energiequelle ab. Er rief sich ins Gedächtnis zurück, daß das Leitungsnetz über seinem Nervensystem lag. Wenn das die nötige Sendeenergie lieferte, dann mußte wohl oder übel die Reichweite begrenzt sein.
    Das waren natürlich nur bloße Vermutungen, und er konnte sich irren. Mit unbegrenzten Hilfsmitteln und unbegrenzter Zeit würde er vielleicht einige der Fragen, die ihm durch den Kopf gingen, beantworten können. Er besaß weder das eine noch das andere, aber es gab für sein Problem einige andere Lösungen. Kompromiß-Lösungen allerdings, aber das war besser, als zu warten, bis die Polizei ihn einfangen würde.
    Jadiver machte sich auf den Weg zu einer solchen Lösung.
    Der Robot-Angestellte schaute auf, lächelte und wartete geduldig, daß er seine Wünsche äußern möchte. Er konnte es sich leisten, Geduld zu haben. Es gab keinen anderen Ort, nach dem er sich sehnte, als den, an dem er sich jetzt im Augenblick befand. »Sie wünschen bitte?«
    »Passage zur Erde«, sagte Jadiver.
    Der Roboter konsultierte seinen Fahrplan. Das war natürlich nur ein Vorwand. Der Fahrplan und nicht viel anderes sonst waren in sein Gehirn eingebaut. »Ein Orbit-Flug in zwei Wochen.«
    In zwei Wochen konnte Jadiver zehnmal gefangen, verhört und verurteilt werden. »Gibt es keinen früheren Flug?«
    »Morgen haben wir einen Direktflug, aber der ist nur für Erdbürger.«
    »Das paßt mir. Ich möchte einen Platz.«
    »Sehr gerne, mein Herr«, sagte der Roboter. »Bitte Ihren Paß.«
    DIESE Reise würde ihn mehr als nur das Fahrgeld kosten, dachte Jadiver. Er würde auf der Erde mit nur wenig Geld in der Tasche ankommen und mußte damit rechnen, noch einmal von vorn anfangen zu müssen. Er war aber kein junger Mann mehr, der frisch von der Schule kam und bereit war, von der Pike auf zu dienen. Er war ein erwachsener Mann mit reicher Erfahrung, und die meisten Betriebe, denen er seine Dienste anbot, würden gerade aus diesem Grunde argwöhnisch werden.
    »Tut mir leid«, sagte der Roboter und gab ihm den Paß zurück. »Ich kann Sie leider nicht buchen. Der Flug ist nur für Erdbürger.«
    »Ich bin schließlich dort geboren«, sagte Jadiver ungeduldig. »Siehst du das nicht?«
    »Wirklich?« fragte der Roboter eifrig. »Ich wurde dort gebaut. Trotzdem, es tut nichts zur Sache, wo Sie geboren sind. Sie haben die letzten drei Jahre auf der Venus verbracht. Dadurch wurden Sie automatisch ein Bürger der Venus.«
    Jadiver hatte das nicht gewußt. Das war allerdings ein Schlag.
    »Aber Sie haben ja noch den Orbit-Flug. Dafür brauchen Sie ein Besuchervisum. Das dauert sowieso seine Zeit. Soll ich es für Sie erledigen?«
    Ganz abgesehen davon, daß das Schiff erst in zwei Wochen abgehen würde, konnte er unmöglich der Polizei einen Tip geben, was er vorhatte.
    »Danke«, sagte er und steckte den Paß wieder ein. »Ich überlege es mir noch.«
    Ein paar Häuserblocks weiter befand sich ein zweites interplanetarisches Reisebüro. Es hätte das gleiche Büro sein können, das er gerade verlassen hatte.
    »Wann fährt das nächste Schiff zum Mars?« fragte er den

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