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Galaxis Science Fiction Bd. 13

Galaxis Science Fiction Bd. 13

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Roboter.
    Dieser hier schaute nicht erst im Fahrplan nach. »In vier Monaten geht ein Orbit-Flug«, sagte er. »Fahrpreis vier Fünftel des Standardpreises nach der Erde.«
    Wieder eine Enttäuschung. »Und wie steht es mit den Monden des Jupiter?« Das war seine letzte Chance.
    »Die Stellungen der Planeten erlauben leider für die nächsten Monate keine Flüge, die über die Marsbahn hinausgehen.«
    Dieser Fluchtweg war ihm also auch verschlossen. »Soweit im voraus kann ich mich leider nicht festlegen.«
    Der Roboter strahlte ihn an. »Ich sehe, Sie sind ein Herr, der das Reisen liebt.« Er wurde vertraulich und beugte sich näher. »Ich bin in der Lage, Ihnen ein wirklich sensationelles Angebot zu unterbreiten.«
    Jadiver wich zurück vor diesem Eifer. »Was ist das für ein Angebot?«
    »Ist Ihnen bei dem Fahrpreis zum Mars etwas aufgefallen? Vier Fünftel von dem zur Erde, und doch ist die Strecke viel größer. Wissen Sie warum?«
    Es war ihm aufgefallen, und er hatte sich schon gewundert.
    »Nein«, sagte er. »Warum?«
    Die Stimme des Roboters pulsierte voller Erregung, und seine Augen wurden rund. »Um die Leute zum Reisen zu veranlassen. Reisen ist wundervoll. Ich liebe das Reisen.«
    Der arme Kerl. Jemand hatte bei seiner Konstruktion einen Fehler begangen und zuviel Enthusiasmus für seine Arbeit installiert. Er liebte das Reisen und würde niemals weiter kommen, als ein paar Meter von seinem Tisch.
    »Und was war das für ein sensationelles Angebot?« fragte Jadiver.
    »Stellen Sie sich nur vor«, flüsterte der Roboter. »Wir haben noch einen anderen Flug, viel weiter als nur bis zum Jupiter, und doch nur ein Zehntel des Fahrpreises zur Erde. Wenn Sie das Geld nicht in bar haben, dann sind wir auch mit Ihrem Wort zufrieden, daß Sie bei nächster Gelegenheit zahlen werden. Sie brauchen nichts zu unterschreiben. Wir haben völliges Vertrauen in Ihre Ehrenhaftigkeit.«
    »Klingt verlockend«, sagte Jadiver und trat noch einen Schritt zurück. Klang mehr wie ein Todesurteil. Alpha Centauri oder irgend so ein Ort – harte Arbeit unter einer zu heißen oder zu kalten Sonne. Ewiges Exil auf Planeten, die weit davon entfernt waren, eine zweite Erde zu sein und sie auch niemals werden könnten. Man brauchte Jahre, um überhaupt dorthin zu gelangen, selbst mit Geschwindigkeiten, die fast an die des Lichts heranreichten.
    »Ich hoffe, Sie werden es sich überlegen«, sagte der Roboter. »Man trifft nur selten auf Leute, die Verständnis zeigen.«
    Er verstand nur zu gut. Er beeilte sich wegzukommen. Lieber würde er hierbleiben und sich fangen lassen. Nicht einmal seine Freiheit war ihm ein solches Opfer wert.
    Nachdenklich, ging er zurück zu seiner Wohnung. Es war doch nicht so seltsam, daß die Polizei ihn noch nicht verhaftet hatte. Sie wußten, daß er hier auf der Venus bleiben würde, bleiben mußte. Sie hatten das alles schon lange im Vorhinein eingeplant.
    Erschöpft ließ er sich aufs Bett fallen, ohne sich die Mühe zu machen, vorher seine Kleider auszuziehen.
    ALS er am nächsten Morgen erwachte, stieg ihm Frühstücksgeruch in die Nase. Sein Zimmer war dunkel, aber im Nebenraum konnte er die Küchenhenne zufrieden glucksen hören, während sie das Frühstück vorbereitete.
    Er wälzte sich herum und richtete sich auf. Er war nicht allein.
    »Cobber?« rief er.
    »Ja«, sagte Cobber. Er mußte in seiner Nähe sitzen, aber Jadiver konnte ihn nicht sehen.
    »Die Polizei hat sie erwischt«, sagte Jadiver und tastete dabei nach seiner Knäuel-Pistole. Sie war weg, wie erwartet.
    »Ich hab's schon gehört. Ich hatte auf sie gewartet und sie kamen nicht.« Er machte eine kleine Pause. »Sie waren es, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte Jadiver. »Als ich es merkte, versuchte ich, sie zu warnen. Aber ich kam zu spät.«
    »Freut mich, daß Sie es wenigstens versucht haben. Ich hab' Sie selber untersucht, und ich hab' nichts finden können«, fügte er nachdenklich hinzu. »Sie müssen etwas Neues haben.«
    »Es ist neu«, sagte Jadiver. »Ich kann es nicht loswerden.«
    »Wollen Sie es mir nicht sagen. Ich denke, das steht mir zu, oder?«
    Jadiver berichtete ihm alles. Im Augenblick war er Cobber auf Gnade und Ungnade ausgeliefert. Cobber war ein kleiner Bursche, aber rücksichtslos, und er war bewaffnet. Vielleicht hatte auch das die Polizei einkalkuliert – daß Cobber ihnen die Arbeit abnehmen würde.
    »Schlimm«, sagte Cobber nach einer Weile. Es klang wie eine Begnadigung.
    Jadiver wartete.
    »Ich habe

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