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Galaxis Science Fiction Bd. 14

Galaxis Science Fiction Bd. 14

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Fluß befand. Sie bewegten sich nur trüge umher; trotzdem schienen ihre kurzen kräftigen Beine geeignet zu sein für eine schnelle Flucht.
    Zentimeterweise schlich sich Georg näher, wobei er seine Augenstiele so tief wie möglich eingezogen hielt und sofort regungslos erstarrte, wenn eines der Tiere gelegentlich von seiner Wühlarbeit aufschaute. Er hatte sich auf diese Weise dem am nächsten stehenden Tier bis auf zehn Meter genähert, als McCarty unvermittelt sagte:
    »Meister, haben Sie sich eigentlich schon mal überlegt, wie wir diese Tiere verzehren sollen?«
    »Was soll diese dumme Frage«, sagte er unwillig. »Wir werden sie einfach…« Verwirrt hielt er inne.
    WAS passierte denn nun eigentlich, wenn sich das Monstereinen Bewohner geangelt hatte? Änderte sich dann seine Methode der Assimilation? Erwartete es etwa von ihnen, ein Maul und eine Speiseröhre und alle anderen Verdauungswerkzeuge zu bilden? Nein, unmöglich. Bis dahin wären sie längst verhungert. Auf der anderen Seite – ach, dieses verdammte wirre Gefühl in seinem Hirn, das ihn nicht denken ließ – auf der anderen Seite mußte eine Veränderung eintreten, damit nicht der neue Bewohner zusammen mit seiner ersten Mahlzeit verdaut würde.
    »Nun?« fragte McCarty.
    Nein, diese Annahme war falsch, Georg wußte das instinktiv, konnte aber nicht sagen, warum. Ein ausgesprochen unangenehmer Gedanke. Oder noch schlimmer: angenommen, die Mahlzeit wurde der neue Bewohner und der alte die Mahlzeit?
    Der Kopf des nächsten Tieres hob sich, und vier winzige rote Augen starrten Georg argwöhnisch an. Die herabhängenden Ohren richteten sich auf. Keine Zeit mehr für bloße Theorie!
    »Es hat uns entdeckt!« rief Georg mit lautlosen Gedankenworten. »Los, rennt!«
    In der einen Sekunde lagen sie noch bewegungslos in dem stacheligen dürren Gras, in der nächsten rannten sie schon aus Leibeskräften hinter der Herde her, die angstvoll davongaloppierte. Sie waren schneller. Die trommelnden Hinterschenkel des letzten Tieres wurden größer und größer. Dann hatten sie es eingeholt und setzten mit einem Satz über es hinweg.
    Georg drehte ein Auge zurück und sah, daß das Tier regungslos im Grase lag – bewußtlos oder tot.
    Schon hatten sie ein zweites niedergerannt. Das Betäubungsmittel, dachte Georg. Die leiseste Berührung reicht aus. Und dann noch ein Tier und noch eines. Selbstverständlich können wir sie verdauen. Das Monster muß von vornherein eine gewisse Unterscheidung treffen können, oder es würde nicht unser Nervengewebe verschont haben.
    Vier Tiere lagen jetzt bewußtlos im Gras, dann sechs. Drei weitere, als die Herde sich durch einen Engpaß zwischen dem dornigen Buschwerk und dem steil abfallenden Flußufer drängte; dann zwei, die umzukehren versuchten; dann noch vier Nachzügler.
    Der Rest der Herde verschwand hinter der Kuppe eines nahen Hügels, doch fünfzehn aus ihren Reihen blieben zurück.
    UM für alle Fälle sicherzugehen, lief Georg zu dem allerersten Tier zurück.
    »Ducken Sie sich, Gumbs«, sagte er. »Wir müssen uns darunterschrieben. So das reicht. Lassen Sie den Kopf überhängen.«
    »Wozu?« bellte der Soldat.
    »Sie möchten doch nicht, daß sein Gehirn uns hier Gesellschaft leistet, oder? Wer kann sagen, wieviel davon dieses Monster aufnehmen kann. Nicht ausgeschlossen, daß sie dieses sogar den unseren vorzieht. Aber ich nehme nicht an, daß es sich um den Rest des Nervensystems kümmert, wenn wir nur aufpassen, daß es das Gehirn nicht zu fressen bekommt.«
    »Oh«, sagte Vivian.
    »Tut mir leid, Miss Bellis«, sagte Georg zerknirscht. »Aber das sind nun mal die Tatsachen. Versuchen Sie, nicht daran zu denken. Und schließlich besitzen wir ja auch keine Geschmacksnerven …«
    »Es ist schon gut«, sagte sie. »Wir wollen nicht mehr davon reden.«
    »Das ist auch meine Meinung«, sagte Gumbs. »Ein bißchen mehr Takt, meinen Sie nicht auch, Meister?«
    Georg schluckte den Vorwurf wortlos hinunter und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Kadaver zu, der zwischen Gumbs und ihm auf dem Monster lag. Sehr langsam und kaum merklich sank das Tier in die Gallertsubstanz des Monsters ein. Ringsherum hatte sich eine undurchsichtige Wolke auf der Oberfläche ausgebreitet.
    Als es fast völlig absorbiert und sein Kopf abgetrennt worden war, machten sie sich auf den Weg zu ihrem nächsten Opfer. Diesmal folgten sie einer Anregung von Georg und luden sich gleich zwei auf einmal auf. Allmählich verschwand ihre gereizte

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