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Galaxis Science Fiction Bd. 14

Galaxis Science Fiction Bd. 14

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Stimmung, und sie fühlten sich wieder heiter und guter Dinge, und Georg fand es möglich, wieder folgerichtig und zusammenhängend zu formulieren, ohne daß ihm dabei – wie noch vor wenigen Minuten – wichtige Punkte einfach entfielen.
    Sie waren mit ihrem achten und neunten Gang beschäftigt, und Georg hatte sich gerade in eine verwickelte Gedankenspekulation über das Kreislaufsystem des Monsters vertieft, als Miss McCarty ihr langes Schweigen brach, um anzukündigen:
    »Ich habe jetzt eine Methode vervollkommnet, mit deren Hilfe es uns möglich sein sollte, ungefährdet ins Lager zurückzukehren. Wir werden sofort beginnen.«
    ERSTAUNT und zutiefst bestürzt dreht Georg seine Augenstiele zu McCartys Teil des Monsters. Was dort aus dem Rand herausragte, das war ein dünnes, in Gelenke unterteiltes Etwas, das genauso aussah – ja, er hatte recht gesehen –, wie ein grotesker, aber erkennbarer Arm mit einer Hand. Während er dieses erstaunliche Phänomen noch betrachtete, fummelten die klobigen Finger an einem Grashalm herum, zerrten daran und zogen ihn dann mitsamt der Wurzel aus dem Boden.
    »Major Gumbs«, sagte McCarty. »Ihre Aufgabe wird es sein, folgende Gegenstände zu besorgen – und zwar so schnell wie möglich. Erstens etwas, worauf man schreiben kann. Ich denke da vielleicht an ein großes Blatt, von heller Farbe, trocken, aber nicht dürr, oder an einen Baum, von dem wir ohne große Mühe ein größeres Stück Rinde abschälen können. Zweitens, einen Farbstoff. Zweifellos wird es hier Beeren geben, deren Saft wir dafür verwenden können. Wenn nicht, dann wird es sicher auch Schlamm tun. Drittens, einen Zweig oder ein Rohr als Schreibfeder. Sobald Sie mir diese Dinge besorgt haben, werde ich mit Ihrer Hilfe eine Botschaft abfassen, die unsere mißliche Lage schildert. Sie werden sie dann lesen und mich auf eventuelle Schreibfehler aufmerksam machen, die ich dann verbessern werde. Wir werden zum Lager zurückkehren, uns diesem im Schütze der Nacht nähern und die Botschaft an einem auffälligen Platz niederlegen. Dann werden wir uns bis zum Morgengrauen wieder zurückziehen und zurückkommen, wenn die Botschaft gefunden worden ist. Also, fangen Sie an, Major.«
    »Hm, ja«, sagte Gumbs, »das müßte gehen. Außer – ich nehme an, Sie haben schon eine Möglichkeit gefunden, wie Sie die Feder halten wollen, Miss McCarty?«
    »Dummkopf«, antwortete sie. »Natürlich habe ich das. Ich habe einen Arm und eine Hand gemacht.«
    »Ah, in diesem Falle. Das ist etwas anderes. Lassen Sie mich überlegen. Ich denke, wir versuchen unser Glück gleich mal dort drüben in jenem Gebüsch.«
    Ihr gemeinsamer Körper ruckte in diese Richtung. Georg stemmte sich dagegen.
    »So warten Sie doch noch eine Minute«, sagte er verzweifelt. »Wir wollen doch wenigstens so vernünftig sein und unsere Mahlzeit beenden. Wer weiß, wann wir wieder etwas zu essen bekommen.«
    McCarty wollte etwas wissen. »Wie groß sind diese Tiere, Major Gumbs?«
    »Ungefähr sechzig Zentimeter lang, würde ich sagen.«
    »Und wir haben davon schon neun, verzehrt. Richtig?«
    »Eher an die acht«, korrigierte sie Georg. »Diese zwei sind erst zur Hälfte absorbiert.«
    »In anderen Worten«, sagte Miss McCarty, »jeder von uns hat zwei gehabt. Das sollte genügen, meinen Sie nicht auch, Major?«
    Georg sagte mit Nachdruck: »Miss McCarty, Sie denken dabei an die Nahrungsmenge, die ein Mensch benötigt. Dieser Organismus jedoch besitzt einen völlig anderen Metabolismus und mindestens das Dreifache der Masse von vier Menschen. Vergessen Sie bitte nicht – wir vier hatten eine Masse von zusammen rund dreihundert Kilo, und doch war dieses Ding – zwanzig Stunden nachdem es uns absorbiert hat – schon wieder hungrig. Nun, und diese Tiere hier würden wohl unter normaler Schwerkraft nicht mehr als zwanzig Kilo wiegen – und nach Ihrem Plan müssen wir bis morgen früh durchhalten.«
    »Hm, hat was für sich, was Meister sagt, Miss McCarty«, kam ihm Gumbs zu Hilfe. »Wirklich, wenn ich es mir recht überlege, meine ich, wir sollten uns den Bauch vollschlagen, solange wir dazu Gelegenheit haben. Außerdem, es wird höchstens noch eine halbe Stunde in Anspruch nehmen.«
    »Also gut«, sagte Miss McCarty. »Aber beeilen Sie sich.«
    SIE machten sich an ihr nächstes Opfer. In Georgs Gehirn arbeitete es fieberhaft. Es würde keinen Zweck haben, sich mit McCarty auf eine Diskussion einzulassen. Wenn er nur Gumbs auf seine Seite bringen könnte

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