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Galaxis Science Fiction Bd. 14

Galaxis Science Fiction Bd. 14

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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– dann würde sich Bellis der Mehrheit anschließen. Vielleicht. Das war die einzige Hoffnung, die ihm blieb. »Gumbs«, sagte er. »Haben Sie sich schon mal Gedanken darüber gemacht, was mit uns wohl passieren wird, wenn wir zurückkehren?«
    »Fällt nicht in mein Fach, wissen Sie. Das überlasse ich den technischen Burschen wie Ihnen.«
    »Nein, das meine ich nicht. Nehmen Sie mal an, Sie wären der Kommandeur dieser Expedition, und vier andere Leute wären an unserer Stelle in dieses Ding da hineingefallen…«
    »Wie, was? Ich verstehe nicht, was Sie meinen.«
    Geduldig begann Georg noch einmal von vorne.
    »Hm, ja. Verstehe jetzt. Und weiter?«
    »Was für Maßnahmen würden Sie wohl treffen?«
    Gumbs dachte einen Augenblick nach. »Würde vermutlich die Angelegenheit der Biogruppe übergeben.«
    »Und Sie glauben nicht, daß sie es vielleicht als mögliche Bedrohung ansehen und seine sofortige Vernichtung befehlen würden?«
    »Großer Gott! Jetzt, wo Sie es sagen – möglich wäre es schon. Aber nein, passen Sie auf. Wir werden eben unsere Botschaft sehr vorsichtig formulieren. Werden darauf hinweisen, daß das Ding sehr wertvoll ist.«
    »Na schön«, sagte Georg. »Angenommen, das geht in Ordnung. Was dann? Da das nicht in Ihr Fach fällt, werde ich es Ihnen sagen. Neun zu eins, daß unsere Biologen uns als mögliche biologische Feindwaffe einstufen. Das heißt, in anderen Worten, daß wir zuallererst mal ein komplettes Verhör mit allen Schikanen über uns ergehen lassen müssen. Was das bedeutet, brauche ich Ihnen wohl nicht näher zu illustrieren…«
    »Major Gumbs«, sagte Miss McCarty schneidend. »Meister wird wegen Unloyalität bei der nächsten Gelegenheit hingerichtet werden. Ich verbiete Ihnen hiermit – unter Androhung der gleichen Strafe –, sich mit ihm noch weiter zu unterhalten.«
    »Nun, sie kann Sie nicht daran hindern, mir wenigstens zuzuhören«, sagte Georg. »Also weiter. Zweitens werden sie uns dann nach allen Regeln der Kunst examinieren, Proben entnehmen – ohne Betäubung, wohlgemerkt – und so weiter. Endlich werden sie uns dann trotz alledem unschädlich machen oder zur weiteren Untersuchung zum nächsten Stützpunkt abschieben. Wir sind dann Eigentum der Föderation, Gumbs, werden als streng geheime Sache unter Verschluß gehalten, und da bestimmt niemand im Geheimdienst je die Verantwortung übernehmen wird, uns freizugeben, werden wir dort bleiben bis an unser Lebensende.
    Gumbs, dieses Ding hier hat tatsächlich einen Wert, der kaum abzuschätzen ist. Aber das wird niemand etwas nützen, wenn wir jetzt ins Lager zurückkehren. Was immer sie an uns entdecken – und seien es Dinge, die Milliarden von Menschenleben retten könnten –, das wäre alles streng geheim und würde auch so bleiben. Sie kennen doch unseren Geheimdienst. Und falls Sie immer noch hoffen, daß es unseren Biologen gelingen könnte, Sie aus dieser Lage zu befreien, dann irren Sie sich. Hier geht es nicht bloß darum, ein paar Gliedmaßen zu ersetzen. Ihr ganzer Körper ist zerstört, Gumbs. Nichts ist mehr da außer Ihrem Nervensystem und Ihren Augen. Der einzige neue Körper, den wir bekommen können, ist der, den wir uns selber machen. Wir müssen einfach hierbleiben und – versuchen, uns selber zu helfen.«
    »Major Gumbs«, sagte McCarty. »Wir haben genug Zeit vergeudet. Machen Sie sich endlich auf die Suche nach den Materialien, die ich benötige.«
    GUMBS schwieg einen Augenblick. Ihr gemeinsamer Körper rührte sich nicht von der Stelle.
    Dann sagte er: »Miss McCarty – ganz unter uns, selbstverständlich –, eine Frage, über die ich gern Ihre Meinung hören würde. Bevor wir anfangen, meine ich. Was ich sagen möchte – sie werden uns doch irgendeine Sorte von Körper verpassen können, oder? Ich meine, der eine sagt das, der andere das Gegenteil. Sie verstehen schon, was ich meine.«
    Georg hatte die ganze Zeit über voller Unbehagen Miss McCartys Arm im Auge behalten. Er spannte und entspannte sich rhythmisch und wurde, darüber bestand kein Zweifel, sichtbar größer. Die Finger der grotesk geformten Hand wühlten im Gras, pflückten erst einen Grashalm ab, dann zwei, dann ein ganzes Büschel. Jetzt sagte sie:
    »Ich habe keine Meinung, Major Gumbs. Ihre Frage ist völlig belanglos. Es ist unsere Pflicht, ins Lager zurückzukehren. Das ist alles, was wir zu wissen brauchen.«
    »Oh, ich stimme da völlig mit Ihnen, überein«, sagte Gumbs. »Und außerdem«, fügte er unsicher

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