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Galaxis Science Fiction Bd. 14

Galaxis Science Fiction Bd. 14

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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hinzu, »es bleibt uns wohl auch nichts anderes übrig, oder? Gibt es noch einen anderen Weg?«
    Georg, der angestrengt auf einen der fingerähnlichen Vorsprünge starrte, die unter der Kante des Monsters hervorragten, versuchte ihn mit ganzer Gedankenkraft in die Form eines Arms zu zwingen. Er hatte damit, wie er meinte, sowieso viel zu spät begonnen. Jetzt sagte er:
    »Ja, es gibt noch einen anderen Weg, nämlich so weiterzumachen wie bisher. Selbst wenn die Föderation diesen Planeten ein ganzes Jahrhundert besetzt hält, wird sie doch nie alle Gebiete erforschen können. Dort sind wir sicher.«
    »Ich meine«, fuhr Gumbs fort, als hätte er nur eine kleine Denkpause eingelegt, »es geht doch nicht, daß man sich selber so einfach von der Zivilisation abschneidet, wie?« Seine Stimme hatte einen nachdenklichen Klang.
    Wieder spürte Georg eine Bewegung in Richtung auf die Sträucher in der Nähe. Wieder stemmte er sich dagegen. Dann kam ein zweiter Satz Muskeln Gumbs zu Hilfe, und Georg sah sich überwältigt. Zitternd und bebend und seitwärts wie ein Krebs bewegte sich das Monster vielleicht einen halben Meter auf die Büsche zu. Dann blieb er wieder liegen.
    »Ich glaube Ihnen, Mr. Meister – Georg«, sagte plötzlich Vivian Bellis. »Ich will nicht zurück. Sagen Sie mir, was ich tun soll.«
    »Nun, freut mich wirklich, daß wenigstens Sie vernünftig sind«, sagte Georg nach einem sprachlosen Augenblick. »Hm, was Sie tun sollen. Vielleicht könnten Sie sich einen Arm wachsen lassen. Könnte mir denken, daß der uns später von Nutzen sein kann.«
    »Jetzt wissen wir also, woran wir sind«, sagte McCarty zu Gumbs.
    »Ja, gewiß.«
    »Major Gumbs«, fuhr sie fort. »Sie befinden sich mir gegenüber, wie ich glaube?«
    »Tue ich das?« fragte Gumbs zweifelnd.
    »Ja, ich denke schon. Wie ist das nun mit Meister. Ist er zu Ihrer Rechten oder Linken?«
    »Links. Das weiß ich genau. Ich kann seine Augenstiele sehen.«
    »Sehr schön.« McCartys Arm hob sich. Die Hand hielt einen scharfen gezackten Stein.
    VOLLER Entsetzen sah Georg, wie er sich nach hinten bog. Die lange messerscharfe Spitze des Steines sondierte versuchsweise die Oberfläche des Monsters kaum knapp drei Zentimeter von der Stelle entfernt, wo sein Gehirn lag. Dann machte die Faust eine plötzliche zustoßende Bewegung, und ein stechender Schmerz durchzuckte ihn.
    »Noch nicht lange genug, glaube ich«, sagte McCarty. Sie ließ die Muskeln ihres Armes spielen. »Major Gumbs, ich werde es jetzt noch einmal versuchen, und Sie werden mir berichten, ob Meisters Augenstiele irgendeine Reaktion verraten.«
    Der Schmerz pochte immer noch durch seine Nervenbahnen. Mit dem einen – fast halbblinden – Auge starrte er angestrengt auf den embryonalen Arm, der langsam – viel zu langsam – am Rand des Monsters Gestalt annahm; mit dem anderen beobachtete er wie hypnotisiert, wie McCartys Arm unaufhaltsam auf ihn zugekrochen kam.
    Er wuchs sichtlich, und doch kam er nicht näher! Georg wußte nicht, was er davon halten sollte. Unglaublicherweise schien er sogar an Boden zu verlieren.
    Der Körper des Monsters floß unter ihnen auseinander, dehnte sich in entgegengesetzten Richtungen aus!
    McCarty stach von neuem zu. Diesmal war der Schmerz lange nicht mehr so heftig.
    »Major«, fragte sie, »können sie etwas festhalten?«
    »Nein«, antwortete Gumbs, »ich glaube nicht. Wir scheinen uns übrigens eine Kleinigkeit nach vorwärts zu bewegen, Miss McCarty.«
    »Lächerlich! Sie müssen sich täuschen«, erwiderte sie. »Das Gegenteil ist der Fall, wir werden zurückgedrängt. Passen Sie gefälligst besser auf, Major!«
    »Nein, wirklich«, protestierte er. »Das heißt, wir bewegen uns auf das Strauchwerk zu – für mich vorwärts, für Sie rückwärts.«
    »Major Gumbs, ich bewege mich vorwärts, Sie dagegen rückwärts.«
    Sie hatten beide recht. Georg hatte endlich den Grund für seine erstaunliche Beobachtung entdeckt. Der Körper des Monsters war jetzt nicht länger mehr von kreisrunder Gestalt. Er dehnte sich, streckte sich entlang einet der Achsen in die Länge. In der Mitte wurde die Andeutung einer Vertiefung sichtbar, und auch unter seiner Oberfläche zeigte sich Bewegung.
    Die vier Gehirne bildeten jetzt ein längliches Rechteck, und nicht mehr ein Quadrat.
    Auch die Lage der Rückenmarkstränge hatte sich verändert. Sein eigener und der Vivians schienen sich noch an der alten Stelle zu befinden, aber der von Gumbs zog sich jetzt unter McCartys

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