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Galaxis Science Fiction Bd. 15

Galaxis Science Fiction Bd. 15

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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gezeichnet haben«, sagte der Kleine. Er lehnte sich dabei weit über den Tisch nach vorne, seine Augen glänzten, und ein Lächeln ließ seine Zähne aufblitzen. »Wirklich ein attraktiver Planet. Aber ich bedauere Ihnen sagen zu müssen, Dor Lassos, daß mir zu verstehen gegeben wurde, daß er zu Unbedeutendheit verblaßt, wenn er mit einem anderen Fleckchen Erde in unserer Galaxis verglichen wird.«
    Auch die Hixabrods sind eine kriegerische Rasse. Dor Lassos Züge blieben unbeweglich, aber seine Stimme nahm eine neue Note an und hallte dröhnend durch den Raum.
    »Ihr Planet?«
    »Ich wünschte, ich könnte diese Frage bejahen«, antwortete der Kleine mit dem gleichen wölfischen Lächeln wie vorher. »Ich wünschte, ich könnte das behaupten. Aber dieser Ort ist so wundervoll, daß ich bezweifle, ob man mich dort überhaupt hinlassen würde. Tatsächlich«, fuhr der Kleine fort, »habe ich ihn noch nie mit eigenen Augen gesehen. Aber ich habe jetzt schon jahrelang soviel darüber gehört, daß es entweder wirklich der wundervollste Ort im ganzen Universum sein muß, oder der Mann, der mir davon erzählt hat, ist…«
    Ich schob meinen Stuhl zurück und schickte mich an aufzustehen, aber Clays Hand legte sich auf meinen Arm und hielt mich zurück.
    »Du sagtest gerade…«, sagte er zu dem Kleinen, den meine Bewegung in seiner Rede unterbrochen hatte.
    »Oder der Mann, der mir davon erzählt hat«, sagte der Kleine langsam und mit Betonung, »ist einer jener Meisterlügner, von denen ich Dor Lassos vorhin berichtet habe.«
    Wieder versuchte ich mich zu erheben, aber Clay war mir zuvorgekommen. Groß und steif stand er am Tischende.
    »Meine Sache«, sagte er zu mir aus dem Mundwinkel heraus.
    Gemächlich hob er sein Brandyglas und warf es mit einem plötzlichen Ruck dem Kleinen genau ins Gesicht. Es prallte ab und fiel auf den Tisch, und der Brandy spritzte überall über seine makellos saubere Paradeuniform.
    »Hol deine Pistole!« befahl Clay.
    DER Kleine war aufgesprungen. Obgleich – wie ich wußte – er das alles sorgfältig geplant hatte, drohte ihn sein Gefühl zu überwältigen. Sein Gesicht war verzerrt und schneeweiß vor Wut. Er lehnte gegen die Tischkante, und ich sah, wie es in ihm arbeitete. Es kostete ihn sichtliche Anstrengung, seinen ursprünglichen Plan nicht über Bord zu werfen und seiner Wut nachzugeben.
    »Warum Pistolen?« sagte er. Seine Stimme klang gepreßt, während er um seine Selbstbeherrschung rang.
    »Du hast mich einen Lügner genannt.«
    »Kann mir eine Pistole sagen, ob du einer bist oder nicht?« Der Kleine richtete sich auf. Sein Atem ging jetzt wieder leichter, und sein Lachen klang rauh durch den Raum. »Warum Pistolen, wenn wir die Möglichkeit haben, die Sache ein für allemal zu bereinigen?« Sein Blick wanderte über die Tischgesellschaft und kehrte dann wieder zu Clay zurück.
    »Jahrelang hast du mir nun schon von einer Menge Sachen vorgequasselt«, sagte er. »Aber von zwei davon mehr als von allen anderen. Das erste, daß du einmal ein Spieler gewesen bist. Das zweite, daß Lulungomeena – dein kostbares Lulungomeena auf Tarsus – der wunderbarste Ort im ganzen Universum ist. Nun, entsprechen beide Behauptungen der Wahrheit?«
    Clays Atem kam schwer und rasselnd.
    »Sie sind beide wahr«, sagte er und zwang sich, mit ruhiger Stimme zu sprechen.
    »Stehst du dafür ein?«
    »Mit meinem Leben.«
    »Ah«, sagte der Kleine spöttisch und hielt einen Finger hoch, »ich verlange nicht, daß du mit deinem Leben einstehst, sondern mit diesem netten kleinen Zehrpfennig, den du dir die letzten Jahre beiseite gebracht hast. Willst du mit mir wetten, daß deine beiden Behauptungen wahr sind?«
    Zum ersten Male schien sich Clay der Falle bewußt zu werden, in die der Kleine ihn hineinzulocken versuchte.
    »Wette mit mir«, sagte der Kleine ölig, »und das wird deine erste Behauptung beweisen.«
    »Und was ist mit der zweiten?« wollte Clay wissen.
    »Nun« – der Kleine machte eine Handbewegung in Richtung auf Dor Lassos – »kannst du einen besseren Richter finden? Wir haben hier an unserem Tisch einen Hixabrod.« Er drehte sich halb zu unserem Gast und verbeugte sich leicht. »Soll er uns sagen, ob deine zweite Behauptung wahr ist oder gelogen.«
    Ich versuchte ein drittes Mal, mich von meinem Sitz zu erheben, und wieder drückte mich Clays Hand nach unten. Er wandte sich an Dor Lassos.
    »Glauben Sie, Sie könnten darüber urteilen, Sir?« fragte er.
    Die braunen

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