Galaxy of Fear 2 - Stadt der Toten
Überresten von Alderaan durch das All. Gefroren, unerreichbar, unberührbar.
Erinnerungen gingen Zak durch den Sinn: Picknicks mit Eltern und Tash, eine Fahrt mit einem Hoverboot über den See, ein Touchball-Doppel. Er dachte an den Tag zurück, als ihm sein Vater Schwebeboardfahren beigebracht hatte.
Im Gedenken an seine Eltern versuchte sich Zak an alles zu erinnern, bis zum Schluß. Vor sechs Monaten hatten er und Tash ihre Klamotten gepackt und waren zu einer zweiwöchigen Exkursion aufgebrochen. Zum ersten Mal sollten sie von zu Hause fortgehen, und beide waren ziemlich nervös. Zak hatte seinen Eltern gebeichtet, wieviel Angst er hatte.
„So weit war ich noch nie von euch weg“, hatte er gesagt.
Seine Mutter hatte ihn fest an sich gedrückt. „Mach dir keine Sorgen, Zak. Auch wenn du am anderen Ende der Galaxis wärest, in meinem Herzen bist du immer bei mir. Und wenn du mich in deinem Herzen behältst, werde ich auch dir stets nahe sein.“
Bis zu diesem Augenblick waren ihm diese Worte vollkommen entfallen. Seine Mutter hatte ihm aufgetragen, sie in seinem Herzen zu bewahren. Das hatte er nicht getan. Und zwar deshalb, weil er viel zu sehr mit seinen Depressionen beschäftigt war und dabei vergessen hatte, die Erinnerungen an die guten Zeiten mit seinen Eltern am Leben zu erhalten.
Dort hätte ich nach ihnen suchen sollen, dachte Zak. Anstatt mich in einen alten Aberglauben zu flüchten, hätte ich in mich hineinhorchen sollen. Da hätte ich Mom und Dad gefunden. Und dort haben sie für immer und ewig ihren Platz!
Aber leider war es jetzt zu spät, wie ihm bewußt wurde. Zak blinzelte, als ihm die Tränen in die Augen stiegen.
Ich habe geblinzelt!
Zak fühlte, wie sich sein Mund bewegte. Probeweise öffnete und schloß er ihn. Sein Finger rührten sich wieder. Er krümmte seine Zehen. Zwar konnte er Arme und Beine noch nicht wieder bewegen, offensichtlich jedoch ließ die Wirkung des Kryptabeerensaftes nach.
Wenn die Wirkung des Giftes nachläßt, bedeutet dies, daß ich lebe!
Hoffnung keimte in Zak auf. Solange er nicht tot war, konnte er etwas tun. Er holte tief Luft und schrie. „Ich lebe! Helft mir! Ich lebe!“
Er fragte sich, ob sein Ruf bis nach oben durchdrang. Hoffentlich! Jetzt, da er wußte, daß er lebte, wollte er unbedingt aus diesem Sarg heraus. Bald würde ihm die Luft knapp werden.
„Hilfe! Holt mich hier heraus!“
Sekunden später hörte Zak ein leises Kratzen auf dem Deckel seines Sargs. Zuerst glaubte er, sie hätten ihn schon bemerkt, dann fiel ihm das gleiche Geräusch unter ihm auf.
Daraufhin hörte er es auch an den beiden Seiten des Sargs. Und plötzlich wußte er Bescheid.
Die Knochenwürmer bohrten sich durch das Holz nach drinnen vor.
* 15 *
Tash, Deevee und Onkel Hoole gingen langsam zurück zur Herberge, während ein weiterer düsterer Tag auf Nekropolis in eine noch finsterere Nacht überging.
Tash war so niedergeschlagen wie nie zuvor. Zaks Tod hatte sie fürchterlich geschockt.
Nach ihrem Treffen mit Boba Fett war Tash zurückgekehrt, um nach Zak zu suchen. Bald hatte sie festgestellt, daß es unmöglich war, ihn in den verschlungenen Straßen der dunklen Stadt zu finden. Vermutlich war ihm langweilig geworden, oder er hatte sich verirrt. Jedenfalls würde er bestimmt so bald wie möglich zur Herberge zurückkommen.
Sie wartete eine Stunde auf ihn, und noch immer ließ sich ihr Bruder nicht blicken. In ihrem Bauch machte sich ein nagendes Gefühl breit, als hätte sich dort ein schwarzes Loch geöffnet. Das kannte sie schon - dieses Gefühl bekam sie stets, wenn irgend etwas nicht stimmte. Trotzdem wollte sie Hoole zuerst nichts erzählen, denn dann müßte sie ihm den Grund verraten, warum sie ausgegangen waren. Schließlich hatten sie ja Boba Fett ausspioniert, um an Informationen über ihren Onkel zu kommen.
Nachdem eine weitere Stunde vergangen und dieses seltsame Gefühl im Bauch stärker geworden war, wußte Tash, sie durfte nicht länger warten. Also ging sie zu Onkel Hoole und erzählte ihm, daß Zak verschwunden war.
Wie gewöhnlich reagierte der Shi'ido streng. „Was hat er denn draußen gemacht? Dieser junger Mann bringt sich auch ständig in Schwierigkeiten.“
„Ähm, diesmal war es meine Schuld, Onkel Hoole“, gestand Tash. „Ich wollte... ähm... mir ein paar Sachen ansehen und habe ihn überredet, mitzugehen. Dann wurden wir getrennt.“
Hoole runzelte die Stirn. „Also darf ich mich bei dir für diese Störung bedanken.
Weitere Kostenlose Bücher