Galaxy of Fear 2 - Stadt der Toten
sehr vorsichtig sein.“
Der Shi'ido nickte. „Sicherlich. Und aus diesem Grund müssen wir zum sofortigen Aufbruch bereit sein. Daher gehst du jetzt zur Werft und kümmerst dich um den Kauf unseres neuen Schiffes. Tash und ich werden dort zu dir stoßen.“
Ein paar Kilometer entfernt und zwei Meter tief unter der Erdoberfläche hörte Zak, wie das Kratzen außerhalb seines Sarges lauter wurde. Inzwischen konnte er seine Arme wieder bewegen, und unbeholfen fummelte er in seiner Tasche herum. Hoffentlich hatten sie ihm wenigstens seine Besitztümer gelassen, wo sie ihn schon unbedingt begraben mußten...
Da! Das war der kleine Glühstab, den Kairn ihm in der ersten Nacht geschenkt hatte. Er schaltete ihn ein und tauchte so sein winziges Gefängnis in schummeriges Licht.
Wieviel Sauerstoff ihm wohl noch blieb? Im Schein des Glühstabes konnte er kleine Löcher im Sarg erkennen. Nur, wer würde Löcher in einen Sarg machen?
Evazan!
Schleimige kleine Kreaturen zwängten ihre langen fetten Körper durch die Öffnungen.
Die Knochenwürmer drangen ein.
* 16 *
Als Deevee in der Werft eintraf, war er so nervös wie ein neuprogrammierter Protokolldroide. Wenngleich er mit Hooles Entscheidung einverstanden war, fragte er sich, ob sein Meister nicht ein zu großes Risiko einging. Nein, Hoole täte sicherlich nichts Unvernünftiges. Wenngleich der Shi'ido manchmal auf eine Weise handelte, die selbst Deevee nicht recht nachvollziehen konnte.
Der grinsende Verkäufer Meego begrüßte Deevee herzlich. „Guten Abend. Wir wollten gerade schließen. Was kann ich für dich tun?“
„Sagen Sie, das Schiff, das wir gekauft haben, ist das schon soweit startklar?“
Meegos Lächeln wurde breiter. „Ah, ja, euer Schiff, euer Schiff! Also, da hat es doch glatt ein winziges Problemchen mit eurem Schiff gegeben, sozusagen eine kleine Abweichung vom eingegebenen Hyperraumkurs.“
Deevee war nicht auf Metaphern programmiert. „Eine Abweichung von einem Hyperraumkurs würde enormen Schaden nach sich ziehen und die Betroffenen vermutlich das Leben kosten. Wollen Sie darauf hinaus, Sir?“
Der Händler zwinkerte, als hätte er einen Witz gerissen. „Also weißt du, so schlimm ist es auch wieder nicht. Die Wahrheit ist, ähm, nun, versehentlich haben wir euer Schiff an jemand anders verkauft. Schlicht unglaublich, was? So etwas Dummes, nicht wahr! Ich kann dir gar nicht sagen, wie leid es mir tut.“
„Was können Sie mir dann sagen?“ fuhr der Droide auf. „Insbesondere bezüglich des Geldes, das Ihnen mein Meister gezahlt hat.“
Meego wirkte verletzt. „Oh, mach dir keine Sorgen. Bei Meego ist das Geld deines Meisters gut aufgehoben. Natürlich wird es beim Kauf eines anderen Schiffes als Anzahlung voll angerechnet.“
Die Logikschaltungen des Droiden gaben internen Alarm. „Anzahlung? Wollen Sie etwa sagen, daß wir Ihnen mehr Geld geben müssen, weil Sie einen Fehler gemacht haben?“
Über Meegos Gesicht huschte nun ein Anflug von Bedauern. „Aber, aber, natürlich tut uns dieser Fehler leid. Nur mußt du verstehen, ihr habt unser billigstes Schiff gekauft. Falls ihr nun ein anderes erwerben wollt, müßt ihr folglich noch etwas drauflegen.“
Der Verkäufer zuckte mit den Achseln und grinste.
Deevee merkte, wenn man ihn über den Tisch zog. Seine Analyseschaltung lief heiß, während er nach einer Lösung aus dieser Zwickmühle suchte. So sah er sich unter den anderen Schiffen um, bis seine Photorezeptoren auf dem zerkratzten Rumpf jenes Schiffes hängenblieben, von dem Zak gesprochen hatte. Zwar wirkte es eher wie Weltraumschrott, dennoch vertraute Deevee Zaks Urteil. „Was ist mit dem da?“
Der Verkäufer runzelte die Stirn. „Das da? Nun, also, wie ich kürzlich schon sagte, es ist noch nicht überholt worden. Deshalb kann ich es nicht verkaufen.“
„Aber mein Meister braucht sofort ein Schiff, und das da drüben ist das einzige, das wir für das bereits gezahlte Geld bekommen.“
Der Händler zuckte mit den Schultern. „Also müßt ihr vermutlich mit einem teureren Schiff vorliebnehmen.“
Deevee verschaffte sich Zutritt zu einer bestimmten Gedächtnisdatei. „Sir, ich denke gerade an das Tal-Nami-System.“
„Tatsächlich? Und?“ fragte der Verkäufer.
„Die Tal Nami haben eine überaus interessante Kultur. Zur Ernährung benötigen sie zwei Sorten Nahrung - die Frucht des Egoabaumes und die Wurzel der Capabarapflanze. Aber beide Gewächse können nicht in ein und derselben Region
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