Galaxy of Fear 2 - Stadt der Toten
gedeihen. Deshalb müssen die Tal Nami der einen Gegend mit den Tal Nami der anderen Handel treiben, damit alle überleben. Um die ganze Bevölkerung vor dem Hungertod zu bewahren, wurde ein spezieller Ehrenkodex für die Händler entwickelt. Jeder Händler hat die Pflicht, dafür zu sorgen, daß der andere das bessere Geschäft macht. Wenn sich daran beide Seiten halten, sorgt dies für einen fairen Handel.“
„Wirklich faszinierend.“ Der Händler gähnte.
„Jemand, der gegen diesen Ehrenkodex verstößt, wird natürlich augenblicklich bestraft. Mit den Füßen wird er an die Wurzeln eines Egoabaumes gebunden, mit den Armen an die Äste. Der Egoabaum wächst einen Meter pro Tag. Die Strafe ist wirklich grausam, nur hegen die Tal Nami auch eine große Abneigung gegen betrügerische Händler. Und sie nehmen eine Reise über Lichtjahre in Kauf, wenn sie sich einen vorknöpfen wollen.“ Deevee machte eine kleine Pause, um das Gesagte wirken zu lassen. „Waren Sie schon einmal bei den Tal Nami, Sir?“
„Nicht daß ich wüßte.“
„Master Hoole aber. Mehrmals sogar, um seine dortigen Freunde zu besuchen. Wirklich gute Freunde. Ich glaube, er beabsichtigt, in Kürze wieder dorthin zu fliegen. Nun, wenn ich mir vorstelle, was die Tal Nami dazu sagen werden, daß ihm sein neues Schiff von einem skrupellosen Händler angedreht wurde...“
Meego schluckte. „Und selbst Lichtjahre schrecken die nicht ab?“
„Nein, Sir“, antwortete Deevee. „Ganz bestimmt nicht.“
Meego starrte den Droiden an, doch konnte er unmöglich feststellen, ob der nun bluffte oder nicht. Schließlich schüttelte er den Kopf. „Also gut, Droide. Wahrscheinlich werde ich diesen Schrotthaufen sonst sowieso niemals los. Vor lauter Angst würde es niemand kaufen.“
„Und weshalb das?“ erkundigte sich Deevee.
„Wegen seiner Vergangenheit“, sagte der Verkäufer. „Habe ich das nicht erwähnt? Der Name des Schiffs lautet Shroud, Leichentuch. Sein Vorbesitzer war dieser Kriminelle, Dr. Evazan.“
Deevee öffnete die Luke und ging an Bord. Die ausgefeilte Ausstattung überraschte ihn. Evazan war vielleicht ein bösartiger Arzt gewesen, an Intelligenz hatte es ihm jedoch nicht gemangelt.
„Also weißt du, eigentlich darf ich das nicht machen“, erklärte Meego. „Das ist gegen die Vorschriften, ein gebrauchtes Schiff zu verkaufen, dessen Speicher noch nicht gelöscht wurden. Man kann schließlich nie wissen, welche persönlichen Informationen auf diese Weise weitergegeben werden.“
„Sehr richtig“, gab Deevee zurück, „das kann man wirklich nie wissen.“
Deevees Computerhirn brummte von verschiedenen Theorien. Da dieses Schiff Evazans Eigentum gewesen war, hatte Zak ihn vielleicht tatsächlich hier an Bord gesehen. Hatte Zak nicht behauptet, Evazan habe etwas fortgeschleppt? Womöglich war der Doktor zurückgekehrt, um sich wichtige Informationen zu beschaffen.
Deevee fragte sich, ob er nicht auch an diese Dateien herankommen könnte.
Er ließ den Computer hochfahren. „He, das darfst du nicht!“ protestierte Meego.
Deevee blickte den Händler an. „Erinnern Sie sich noch an das zusätzliche Geld, das Sie vor kurzem noch aus mir herausquetschen wollten? Sie erhalten es, wenn Sie mir im Gegenzug das Schiff mit intakten Datenbanken überlassen.“
Meego hielt nicht besonders viel von Vorschriften, besonders nicht von solchen, die seinen Profit schmälerten. „Abgemacht.“
Einige Minuten später war Deevee allein und wühlte sich durch eine riesige Liste von Computerdateien. Viele waren gelöscht worden, die meisten nicht. Deevees Photorezeptoren stolperten über einen grauenhaften Titel: „DIE REANIMIERUNG TOTEN GEWEBES“.
In Deevees Programmen schrillten die Alarmglocken, während er den Bericht einscannte. Zuerst war er über das, was er las, nur erstaunt - dann traf ihn ein Schock, als er auf folgenden Satz stieß: „Die Verwendung von Kryptabeeren kann den Reanimationsprozeß unterstützen. Diese Beeren führen zu einem Zustand des Scheintods, der die weitere Präparation des Körpers erlaubt...“
Ein Zustand des Scheintods...
Deevee zog den richtigen Schluß. „Zak!“
Er wandte sich zum Gehen um, aber plötzlich war ihm der Weg versperrt.
Boba Fett hatte sich unbemerkt von hinten an ihn herangeschlichen.
Als Tash und Onkel Hoole am Friedhof ankamen, waren die Tore verschlossen. Obwohl sie das Schaltbrett sehen konnten, befand es sich außer Reichweite.
„Warte mal kurz“, sagte Onkel
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