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Galaxy of Fear 2 - Stadt der Toten

Titel: Galaxy of Fear 2 - Stadt der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Whitman
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erster Gedanke war daher, daß er sich ausgesprochen gestärkt fühlte.
    Er wollte die Augen aufschlagen, doch das gelang ihm nicht. Dann versuchte er, sich aufzusetzen, aber das ging ebenfalls nicht. Als er Arme, Hände, ja, selbst Finger bewegen wollte, geschah rein gar nichts. Er war vollständig gelähmt.
    Lediglich sein Tastsinn funktionierte noch. So spürte er, daß er auf etwas Weichem und Warmem lag. Im Bett vielleicht?
    Ganz in der Nähe weinte jemand. Das war Tash. Im nächsten Moment hörte er Deevees Stimme.
    „Ist schon in Ordnung, Tash“, sagte der Droide verlegen. „Laß es ruhig heraus. Man braucht sich nicht zu schämen, wenn man beim Dahinscheiden eines Angehörigen weint.“
    Eines Angehörigen? Wer war denn gestorben? Zak fragte sich, ob Onkel Hoole womöglich etwas zugestoßen war. Nur hörte er ihm nächsten Augenblick dessen Stimme: „Sie wären jetzt soweit, anzufangen, Tash.“
    Was ist hier los? Warum kann ich mich nicht bewegen?
    Er hörte Tash schluchzen. „Oh, Zak, wie konnte dir das passieren? Du wußtest, daß diese Kryptabeeren giftig sind. Wieso bloß?“
    Was ? hätte Zak am liebsten gebrüllt. Aber er war nicht in der Lage, auch nur den leisesten Ton hervorzubringen.
    Onkel Hoole sagte: „Tritt zurück, Tash. Wenigstens haben uns die Nekropolitaner erlaubt, von Zak Abschied zu nehmen. Obwohl das gegen ihre Sitten verstößt, wenn die Trauernden so nah ans Grab gehen. Komm jetzt. Sie sind zum Begräbnis bereit.“
    Begräbnis?
    Zak hörte, wie ein schwerer Deckel über ihm geschlossen wurde, und spürte, daß er sich nun in einem engen Raum befand. Ein Gefühl äußersten Unbehagens breitete sich in seinem Bauch aus, als ihm bewußt wurde, daß es sich dabei um einen Sarg handeln mußte.
    Er lag in einem Sarg.
    Sie würden ihn lebendig begraben.
 

* 14 *
    Aus dem Sarg heraus wollte Zak schreien: „Ich lebe! Ich lebe!“ Aber weder Zunge noch Lippen bewegten sich. Noch immer stand er unter dem Einfluß des lähmenden Kryptabeerensaftes.
    Draußen begann jemand zu sprechen - Pylum, der Hüter der Gräber. Er wiederholte das gleiche Beerdigungsritual, das er auch an Kairns Grab abgehalten hatte.
    Ich brauche keine Beerdigung! Ich bin nicht tot. Ich lebe! rief Zak. Niemand hörte ihn. Keiner der Schreie verließ seine Kehle.
    Pylum war mit der Liturgie fertig und hielt eine kleine Rede, die er an die Versammelten richtete. „Man kann es nur als Tragödie bezeichnen, wenn ein so junger Mensch stirbt. Und besonders traurig ist, daß diesmal ein Außenweltler die lange Reise ins Nichts angetreten hat. Doch können die Lebenden aus dem Dahinscheiden von Zak Arranda etwas lernen. Er war ein guter Junge, aber er störte die Ruhe der Toten, und dafür mußte er schließlich mit dem Leben bezahlen.“
    Es gibt keinen Fluch! Das alles hat Evazan gemacht! Er ist wiederauferstanden! Und er hat mir das angetan!
    Pylum fuhr fort: „Wir widmen dieses Stückchen Erde dem Andenken des verstorbenen Zak Arranda. Möge dem Toten alle Ehre zuteil werden. Und möge der Tote hier bei den Toten ruhen, solange sich die Galaxis dreht. So soll dieser Boden auf immer und ewig über dem Hingegangenen versiegelt bleiben.“
    Nein!
    Zak hörte einen Bolzen zuschnappen, genauso wie seinerzeit bei Kairns Sarg. Und er war drinnen eingesperrt.
    Auf ewig.
    Er spürte, wie er in die Grube hinuntergelassen wurde. Erneut hörte er Tash schluchzen. Dann plumpste etwas laut auf den Sarg.
    Sie schaufelten Erde über ihn.
    Ein schrecklicher Gedanke ging Zak durch den Kopf. Vielleicht war er tatsächlich tot. Möglicherweise hatte Evazan ihm zuviel Kryptabeerensaft gespritzt und ihn dadurch umgebracht. War so der Tod, starr und reglos für immer an der gleichen Stelle zu liegen?
    Während mehr und mehr Erde auf seinem Sarg landete, stellte sich Zak vor, wie aus Stunden Tage und aus Tagen Wochen, wie aus Wochen Monate und aus Monaten Jahre werden würden. Und nach Hunderten von Jahren würde er noch immer hier sein, würde für alle Zeiten in diesem Loch festsitzen?
    Das Geräusch des Schaufelns war leiser geworden. Düstere Gedanken stiegen in ihm auf. Welchen Sinn ergab es noch, sich zu wehren? Er mußte sich mit seinem Schicksal abfinden. Sein Leben war vorüber.
    Zak stellte sich seine Eltern vor. Er hatte sie unbedingt ein letztes Mal sehen wollen, um sich von ihnen zu verabschieden. Jetzt wußte er, wie aussichtslos dieser Wunsch gewesen war. Was von ihnen geblieben war, schwebte mit den pulverisierten

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