Galaxy of Fear 5 - Der Geist des Jedi
Kontakt aufgenommen hatte, habe ich meine Opfer nach Nespis VIII gelockt, wo sie mir dank der Bibliothek in die Falle gegangen sind."
„Aber wieso?" konnte Tash nicht umhin zu fragen.
Gog grinste. „Weil ich wußte, daß ich früher oder später ein machtsensitives Opfer finden würde." Gog spie das Wort Macht aus wie einen Auswurf. „Die Macht ist der krönende Abschluß meines Vorhabens."
Er streckte seine Klaue aus, als wolle er Tash damit packen. „Ich habe gewartet. Geduldig gewartet. Jahrelang. Meine Bibliothek hat die Lebensenergie von Hunderten Lebewesen geraubt, aber nicht ein einziges war mir wirklich von Nutzen."
Tash schwirrte der Kopf. „Sie haben unschuldige Leute umgebracht!"
„Du nichtsahnendes, dummes Kind", spuckte Gog. „Ich würde das alles doch nicht auf mich nehmen, nur um sie zu töten. Sie sind in Stasis. Ich kann auch die gebrauchen, denen die Macht fremd ist. Ich habe ihre Lebenskraft erforscht, weil ich verstehen wollte, was Dinge lebendig macht."
„Sie haben ihre Lebenskraft geraubt?" wollte Tash wissen. „Wollen sie damit sagen, daß diese Körper noch leben?"
„In gewisser Hinsicht ja. Aber ich habe nicht vor, die Essenz in ihre Körper zurückzuführen. Und ganz bestimmt nicht die dieses penetranten Hoole. Mir gefällt die Vorstellung, daß Hooles Essenz in meiner Maschine eingeschlossen ist." Gogs Augen zeigten einen kalten Glanz. „Seit nunmehr zwanzig Jahren habe ich mich an Hoole rächen wollen."
Zwanzig Jahre? Tash und Zak waren dabeigewesen, als Hoole Gogs erstes Experiment, den lebenden Planeten, entdeckt hatte. Aber das war jetzt erst ein paar Monate her.
Tash dachte an Hooles rätselhafte Vergangenheit. Anscheinend kannten Gog und Hoole einander aus einer Zeit lange vor dem Projekt Sternenschrei.
Gog erkannte die Verwirrung in ihrem Gesicht und grinste. „Oh ja, in einer Hinsicht hattest du vollkommen recht, Tash. Dein Onkel Hoole hat eine dunkle Vergangenheit. Eine sehr dunkle Vergangenheit."
„Ich verstehe nicht...", begann Tash.
„Das brauchst du auch nicht", fiel ihr Gog ins Wort. „Ich habe lange genug auf jemanden gewartet, der die Macht beherrscht. Nun bin ich am Ziel."
Gog hob plötzlich einen Blaster und zielte damit auf Tash. „Nun, Tash, öffne das Buch!"
* 18 *
Tash hielt das Buch in ihren zitternden Händen. Es sah vollkommen harmlos aus – eine alte, in Leder gebundene Ausgabe. In den Buchdeckel waren goldene Lettern eingeprägt.
Aber dies war eine Falle. In dem Moment, in dem sie es aufschlug, würden Gogs Apparate ihrem Körper die Lebenskraft entziehen und sie auf ewig einschließen. Sie vermochte sich vor Angst nicht zu bewegen.
„ Tash! "
Aidans Stimme weckte sie aus ihrer Trance. Das Auftauchen Gogs hatte sie so erschüttert, daß sie den Geist des Jedi glatt vergessen hatte.
Doch jetzt blickte sie sich nach ihm um. Die graue Gestalt schwebte nach wie vor an ihrer Seite und sah sie aus leeren Augen an.
„Aidan, helfen Sie mir", bat sie inständig.
„Hör auf zu maulen und öffne das Buch!" Gog hielt ihr jetzt den Blaster an den Kopf. Ganz offensichtlich konnte er Aidan weder sehen noch hören.
„Ich kann dir nicht helfen", seufzte Aidan. „Ich habe meine Kraft schon vor langer Zeit verloren, als es mir nicht gelang, mich gegen Vader zur Wehr zu setzen. Ich bin kein Jedi mehr."
„Aber sie konnten mich doch berühren. Sie haben mich durch eine Tür gestoßen!" rief Tash.
Gog wölbte eine Augenbraue. Er folgte Tashs Blickrichtung, sah jedoch nichts als Luft. „Ich werde bis drei zählen", drohte der böse Shi'ido. „Wenn du bis dahin nicht dieses Buch aufschlägst, zerlege ich dich in deine Atome. Ich versichere dir, deine Lebenskraft zu nehmen ist weniger schmerzhaft."
Aidan warf Tash einen besorgten Blick zu. „Ich konnte dich nur berühren, weil wir durch die Macht miteinander verbunden waren. Ich habe deine Macht-Sensitivität benutzt, um eine festere Gestalt anzunehmen, so wie ich sie in diesem Moment nutze, damit du mich sehen kannst. Aber mehr vermag ich nicht. Ich habe schon einmal versucht, ein Held zu sein, Tash, und ich habe versagt."
Tash erkannte, daß Aidan sich genau wie sie selbst anhörte. Auch sie hatte gedacht, ein Fehler würde dem Ende aller Hoffnungen gleichkommen, und sich daraufhin in ein Schneckenhaus zurückgezogen. Sie hatte den Traum, eine Jedi zu werden, aufgegeben, bis Aidan ihr gesagt hatte, daß sie die Macht besaß. Sie hatte lediglich jemanden gebraucht, der aussprach, was
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