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Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)

Titel: Galaxy Tunes®: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Reid
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es einmal von einem schrulligen alten Barkeeper gehört hatte).
    »Ich bin ein Todesritter«, verkündete Frampton, während der SM -Rowdy eine Art Shuffle-Tanzschritt machte. »Und Carly ist eine Blutelfe.« Die großbusige Schlampe zeigte mir den Stinkefinger.
    »Wo sind wir?«, fragte ich.
    »Das ist World of Warcraft«, sagte Frampton, während sein Todesritter aus irgendeinem Grund applaudierte.
    »Ihr wollt mich auf den Arm nehmen.« Zwei Freunde von mir spielen regelmäßig WoW, aber ich selbst hatte es nie ausprobiert. Ich stellte mir darunter ein Online-Videospiel mit cartoonmäßiger Grafik vor. Aber das hier war unglaublich.
    »Lass dich nicht beirren«, sagte Carly, als hätte sie meine Gedanken gelesen. »Das hier ist eine extrem verbesserte Version von Warcraft. Das Virtual-Reality-Interface in deiner Brille, die hohe visuelle Auflösung, die Gestenerkennung und die Stimmerzeugung wurden von Kultivierten Ingenieuren programmiert und sind für menschliche Spieler auf der Erde nicht verfügbar.«
    Mann, das war ziemlich ernüchternd. »Und warum treffen wir uns hier?«
    »Weil die einzige wechselseitige Datenverbindung zwischen der Erde und dem Rest des Universums über Warcraft läuft. Ein paar unserer Hacker haben sie eingebaut, damit wir wenigstens ein bisschen mit Menschen interagieren können, weil euer Planet für uns gesperrt ist. Das Ganze ist absolut illegal. Aber unvermeidlich, wenn man bedenkt, wie sehr der Rest des Universums von euch fasziniert ist. Und die Kultivierten Lebewesen, die diese Verbindung benutzen, verhalten sich verantwortungsvoll und vermeiden es, den Menschen, mit denen sie interagieren, ihre Herkunft preiszugeben.«
    »Aber was sagen sie, wenn sie gefragt werden?«
    »Dass sie Koreaner sind«, antwortete Frampton.
    Carlys Cartoon-Flittchen nickte. »Wenn du in WoW jemals einem Koreaner begegnest, kannst du wetten, dass es ein Alien ist, der sich von weit, weit weg eingeklinkt hat. Frag ihn nach dem Namen des koreanischen Präsidenten oder der Hauptstraße von Seoul. Er wird sofort ins Stottern kommen.«
    »Die wirklichen Koreaner spielen ein ganz anderes Spiel, das in irgendeinem Online-Ableger stattfindet«, fügte Frampton mit wegwerfender Geste hinzu. 19
    »Verstanden. Gut, wie viel Zeit haben wir für dieses Gespräch?«
    »Etwa fünfzehn Minuten«, sagte Carly.
    Ich ließ den Grünling nicken. Das passte zu dem, was der Concierge über die Zeitdauer einer Verbindung per Falz gesagt hatte. »Und wir können nicht nur Daten austauschen, sondern während dieser Zeit sogar körperlich durch die Falz reisen, richtig?«
    »Genau.«
    »Aber wenn ihr rüberkommt, würdet ihr für viele Stunden auf der Erde festsitzen. Also verzichtet ihr lieber auf den Sprung.«
    »Stimmt«, bestätigte Carly.
    Puh. Das Letzte, was ich jetzt gebrauchen konnte, waren diese beiden, die in ihren verdammten Gewändern durch New York stapften und jedes Mal einen Anfall bekamen, sobald irgendein Song gespielt wurde.
    »Aber du kannst es«, fügte sie hinzu.
    »Was?« Irgendwie schaffte ich es, das völlig ruhig zu sagen.
    »Aber du kannst es.«
    Verdammt, sie hatte es noch einmal gesagt! »Aber … ich habe Höhenangst.«
    Gut, das war ziemlich erbärmlich (obwohl es stimmte – was es vermutlich noch erbärmlicher machte). Aber bislang hatte niemand auch nur die leiseste Möglichkeit angedeutet, ich könnte durch zig Zillionen Meilen Weltraum gerissen werden, und diese Vorstellung gefiel mir ganz und gar nicht. Ich meine, ich bin Anwalt und kein Investmentbanker! Die Juristerei ist ein sicherer Hafen für Leute, die klug, ehrgeizig und übermäßig risikoscheu sind. Ich würde nicht einmal einen Bungee-Sprung machen – und was erwartete sie jetzt von mir?
    »Etwas … Unerwartetes ist geschehen«, sagte Carly. »Etwas, das sehr gefährlich werden könnte. Und es ist etwas, das wir nicht während eines nur zwanzigminütigen Plauschs klären können.«
    »Moment.« Halt stopp! »Würde ich dann nicht einen Tag lang festsitzen, wenn ich zu euch rüberkomme?« Oder gefressen werden? Oder mit Laserstrahlen oder Untersuchungssonden traktiert werden? Oder in einer riesigen Schrottpresse zerquetscht oder von einem rebellischen Computer gekillt werden? Oder von einem Alien-Fötus kolonisiert oder …?
    Carlys Avatar schüttelte den kleinen nuttigen Kopf. »Sobald wir hier auf deinem Planeten fertig sind, haben wir vor, dich zu einer isolierten Einrichtung zu bringen, die nahezu ständigen Falzzugang zum

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