Galaxy Tunes®: Roman (German Edition)
kommen, und dann düsen wir los«, schloss Judy. »Verstanden? Ach ja, und wenn Sie sich schon mit Fido treffen, könnten Sie vielleicht den Nachmittag damit verbringen, Hundekuchen für ihn zu besorgen.«
15 Machen wir lieber »von denen unsere Klienten enorm profitieren würden« daraus, denn wir leben und atmen ausschließlich für die Durchsetzung der Interessen unserer Klienten. Jeder Vorteil, der uns daraus erwächst, ist nebensächlich. Und Sie sollten jeden Idioten bedauern, der etwas anderes behauptet (insbesondere in geschriebener Form).
16 Man befürchtet, wenn Leute Radiosendungen aufzeichnen (vor allem digitale), werden sie bestimmt auch einige Musiksendungen aufzeichnen, was leicht zur Musikpiraterie führen kann, was wiederum ganz schnell zu Crystal-Meth-Abhängigkeit, Kannibalismus und dem Zusammenbruch der Gesellschaft führen würde.
17 Obwohl wir es natürlich vorziehen, wenn unser Opfer in der Lage ist, sich lange genug zu wehren, um eine Weile die Rechnungen in die Höhe zu treiben. Davon abgesehen ist es für uns nie ein tolles Gefühl, wenn sie dann mit einem Berg unbezahlter Schulden pleitegehen. Schließlich haben es auch die Anwälte der Verteidigung verdient, ihr Geld zu bekommen.
7
Avatartarus
Wie alle Haustiere liebt auch Fido Leckerlis. Also versuchen wir ihm bei jeder Gelegenheit welche zu geben. »Hundekuchen« war unsere interne Codebezeichnung für die kleinen Annehmlichkeiten, die ihm das Gefühl gaben, Wertschätzung zu genießen. Und da er einen ungewöhnlichen Geschmack hatte, ließ sich so etwas nur sehr schwer arrangieren. Die meisten Senatoren waren glücklich, wenn man viele Spender für ihre Kampagnen vermitteln konnte. Andere ließen sich mit dekadenten Vergnügungsreisen und einem Tausend-Dollar-Single-Malt umwerben. Aber Fido ist ein frommer Mormone ohne Geldsorgen, also funktioniert das alles bei ihm nicht.
Er hat jedoch ein intensives Verlangen, bei dessen Befriedigung wir ihm behilflich sein können, einen Urtrieb, den er mit den meisten heißblütigen amerikanischen Männern gemeinsam hat. Das heißt, obwohl er konservativ, gottesfürchtig und in einem etwas gesetzteren Alter ist, wünscht sich Fido heimlich, ein Rockstar zu sein. Um das klarzustellen: Seine Rock-’n’-Roll-Fantasien gehen eher in Richtung Osmond als Osbourne. Aber er nimmt diese Sache unglaublich ernst – so sehr, dass er im Laufe der Jahre tatsächlich mehrere Alben veröffentlicht hat (hauptsächlich zu religiösen und patriotischen Themen). Wenn man also die Aufgabe hat, Fido glücklich zu machen, überredet man gelegentlich jemanden, einen Schnipsel seiner Musik in einem Film zu verwenden. Oder man besticht einen abgehalfterten Musiker aus Nashville, ihm eine bewundernde Nachricht auf die Mailbox zu sprechen. Oder man erpresst jemanden, eins seiner Stücke bei einem Konzert aufzuführen.
Judy hatte mir eine lange Liste mit Agenten, Managern und Leuten aus der Musikbranche gegeben, an die ich mich wenden konnte. Aber das verschob ich auf den Nachmittag. Im Moment war es viel wichtiger, dass ich mich etwas genauer über die Berner Konvention informierte. Ich überflog Dutzende von Artikeln und fand keinen Hinweis, dass sie die Verfolgung von Piraterie in Ländern erlaubte, die die Übereinkunft nicht unterzeichnet hatten. Wie ich bereits vermutet hatte. Außerdem waren es sehr viele Länder, die sie unterzeichnet hatten, aber alle waren fest auf der Erdoberfläche situiert. Das bedeutete, dass die Lizenzprobleme, die Carly oder andere Außerirdische befürchteten, eigentlich hinfällig waren. Also war ich zuversichtlich, dass es eine Lösung für das Dilemma gab, das unsere Musik da oben bewirkt hatte.
Carly hatte gesagt, dass die Brille, die ich für unser Rendezvous um 11:06 Uhr benötigte, drei Minuten vorher eintreffen würde, zusammen mit weiteren Anweisungen. Und tatsächlich, um exakt 11:03 Uhr erhielt ich eine Nachricht mit dem Betreff »Treffen, virtueller Raum«:
1.Öffnen Sie obere rechte Schublade.
2.Setzen Sie Brille auf und verbinden sie mit Computer.
3.Um 11:06 Uhr klicken Sie hier , um in virtuellen Raum zu gelangen.
Ich öffnete wie angewiesen meine Schreibtischschublade. Gleich neben meinen Visitenkarten lag eine Bono-Brille mit pinkfarbenen Gläsern, verbunden mit einem USB -Kabel, das bestimmt sieben Meter lang war. All das schien soeben über eine Falz eingetrudelt zu sein, die sich zwischen meinem und Carlys Planeten aufgetan hatte.
In diesem Moment klingelte
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