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Galgenberg: Thriller (German Edition)

Galgenberg: Thriller (German Edition)

Titel: Galgenberg: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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die Fundamente an.«
    Bruchstücke von Beton und Zement, in dem früher die Gebäude verankert waren, lagen wie Treibgut im Sand. Dazwischen sah man Knochenstücke, Schädelscherben, fleckige Oberschenkel. »Wer auch immer das damals gebaut hat, hat einfach durch die Gräber gebohrt und alles ausbetoniert.«
    »Genau. Und diesmal wollten sie es wieder so machen«, sagte Riedwaan.
    Er beobachtete den schwarzen Hummer, der sich durch die Schaulustigen schob. Der mächtige Wagen hielt erst an, als die stumpfe Schnauze an das Tor stieß. Die Polizisten am Tor mussten zurücktreten. Der Fahrer warf einen prüfenden Blick in den Rückspiegel. Als er sich das kurz geschorene Haar glatt strich, blitzte unter seinen Manschetten eine Breitling auf. Er setzte die Sonnenbrille auf und öffnete die Tür.
    »Weißt du, wer das ist?«, fragte Clare.
    »Waleed Williams«, antwortete Riedwaan. »Früher hieß er überall nur Hond.«
    »Hund?«
    »Da kommt auch schon sein Pitbull«, sagte Riedwaan. Ein Hund sprang aus dem Wagen. Stachelhalsband, fünfzig Kilo Muskelfleisch, hauchdünner Beißkorb. Williams hob die Hand, und das Tier trottete neben ihm her. »Wie ich gehört habe, lässt er sich inzwischen lieber Mr Williams nennen.«
    »Ihr kennt euch von früher?«, fragte Clare.
    »Er hat früher in Woodstock regiert  – Drogen, Abalone-Muscheln, Mädchen, Waffen, Schutzgelder von Bordellen und später von Politikern. Danach ging er nach Jo’burg. Ich habe ihn länger nicht gesehen«, überlegte Riedwaan laut. »Als ich ihm das letzte Mal begegnet bin, hatte ihm das Gericht in Kapstadt gerade fünfundzwanzig Jahre wegen Mordes aufgebrummt. Ich habe damals gegen ihn ausgesagt. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie er die Treppe zu den Arrestzellen hinuntergeführt wurde. Die Mutter der zwei Mädchen, die er verstümmelt hatte, hat ihn auch gesehen.«
    »Was passierte dann?«
    »Der Zeuge, dessen Schilderung über Honds Verurteilung entschieden hatte, zog seine Aussage zurück.« Riedwaan rückte seine Pistole zurecht. »Er behauptete, ich hätte Druck auf ihn ausgeübt, ich hätte ihn gezwungen, gegen Hond auszusagen. Dann behauptete Hond, wir von der Gang Unit hätten ihn gefoltert.«
    »Und habt ihr?«
    »Ich hätte es nicht so bezeichnet«, antwortete Riedwaan. »Er hatte die teuersten Anwälte. Er wurde aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Und wanderte sofort nach Jo’burg ab.«
    Williams sprach gerade mit den Polizisten an der Absperrung, dann traten sie zur Seite, und er kam über das unebene Gelände auf sie zu.
    »Faizal.«
    »Hond«, sagte Riedwaan.
    »Für Sie immer noch Mr Williams, Captain.« Die Hände in den Hosentaschen. »Der Pfad des Gerechten ist auf beiden Seiten gesäumt.«
    »Hesekiel 25:17 nach Jules Winnfield«, sagte Riedwaan. »Ersparen Sie mir diesen Samuel-Jackson- kak . Schauen Sie sich einen anderen Film an. Scarface oder Beim Sterben ist jeder der Erste oder den König der Löwen. Alles, nur nicht Pulp Fiction. « Er drehte sich zu Clare um. »Das ist Dr. Clare Hart.«
    Hond nickte Clare zu.
    »Was ist hier los?«, fragte Williams, den Blick wieder fest auf Riedwaan gerichtet.
    »Ein Leichnam wurde auf dem Grundstück gefunden, damit fängt es an. Die Todesursache ist noch nicht geklärt.«
    »Eine besoffene Stadtstreicherin«, meinte Williams.
    »Mäßigen Sie sich«, ermahnte ihn Riedwaan. »Dr. Hart ist eine Dame.«
    »Dauernd krepieren irgendwelche bergies , ohne dass sich irgendwer dafür interessiert. Irgendwann kommt ein Streifenbulle vorbei und räumt den Müll weg. Warum also plötzlich diese Aufregung?«
    »Weil überall auf der Baustelle menschliche Gebeine entdeckt wurden und das Gelände von der Polizei gesperrt wurde, bis wir wissen, um wen es sich handelt und wie alt diese Gebeine sind«, erklärte ihm Riedwaan. »Erst dann wird eine Entscheidung gefällt.«
    »Fuck, Faizal, wo haben Sie gelernt, so gestelzt daherzureden?«, sagte Williams. »Jesus. Gebeine findet man überall, wo man in Kapstadt ein Loch buddelt. Wir müssen hier arbeiten.«
    »Ich verhafte Sie nur zu gern wegen Behinderung einer polizeilichen Ermittlung, hondjie «, sagte Riedwaan. »Das Gefängnis in Pollsmoor freut sich schon, Sie wiederzusehen.«
    »Das würde ich an Ihrer Stelle nicht tun, wenn Sie kein Verfahren am Hals haben wollen.«
    »Ein Verfahren«, wiederholte Riedwaan. »Ein großes Wort.«
    »Manche von uns bringen es im Leben weiter, Faizal.« Williams zupfte sein Jackett gerade. »Und das

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