Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
Vom Netzwerk:
Seite gelegt hast.«

Kapitel 6: Claire

    Senator Nnuddz nippte nachdenklich an seinem exzellenten Brandy. Er saß in seinem bequemen Lieblingssessel im gemütlich eingerichteten Wohnzimmer seiner perfekt aufgeräumten Villa und hatte seine Augen auf einen der schönsten Gobelins gerichtet, die jemals von symirusischen Künstlern angefertigt worden waren.
    Trotzdem vermittelte er nicht den Eindruck, ein glücklicher Symiruse zu sein.
    Er seufzte schwer.
    »Schwierig«, sagte er und wandte seine Augen von dem prächtigen Wandteppich ab. Er drehte sich halb zu seinen Gästen herum, Celia Rutherford und ihren drei Begleitern.
    »Sehr schwierig.« Er stellte seinen Drink weg und faltete die Hände auf seinem kleinen, runden Bauch. Seine Froschaugen schlossen und öffneten sich nacheinander.
    »Ich fürchte, meine Liebe, ich werde dir deine Tochter nicht so ohne Weiteres mitgeben können«, sagte er mit dem Tonfall tiefsten Bedauerns.
    Celia wechselte die Farbe.
    Clou atmete hörbar ein. Vielleicht war es ein Fehler gewesen, hierher zu fliegen, dachte er missmutig. Wenn dieser Senator Dreck am Stecken hatte, würde er sie eher alle umbringen, als Celia Rutherford ihre Tochter auszuhändigen.
    »Nnuddz«, stieß Celia hervor, »ich bitte dich –«
    »Du hast mich sehr enttäuscht«, unterbrach er sie. »Du hast mir versprochen, mit deinen Schiffen die Sicherheit unserer Fabriken zu garantieren. Du hast mir versprochen, die Nachschubwege der Kaffi-Liga abzuschneiden. Ich will einen sauberen, ereignislosen Feldzug, habe ich dir das nicht gesagt?«
    Feldzug? Clou und Quint wechselten stumm einen vielsagenden Blick. Daher wehte also der Wind! Waren die Piratenüberfälle etwa tatsächlich Kriegsvorbereitungen gewesen?
    »Nnuddz«, drängte Celia.
    Tränen standen in ihren Augen. »Was hast du mit meiner Tochter gemacht? Wo ist Claire?«
    Der Symiruse fuhr inzwischen seelenruhig mit seinen Anschuldigungen fort: »Wir haben eine Abmachung, meine Teuerste. Ich habe dich nach Kräften unterstützt. Und wo bleibt deine Unterstützung für mich und meine Partei?«
    Celia schluckte hart. Eine Träne rollte über ihre Wange. Die Niederlage war hart genug gewesen, aber es offen aussprechen zu müssen, schmerzte beinahe physisch. Hinzu kam die Ungewissheit, was mit Claire geschehen würde – oder bereits geschehen war …
    »Nnuddz, ich kann dich nicht mehr unterstützen«, sagte sie mit erstickter Stimme, »Burg Ruvvlen ist fort, verstehst du? Die Station ist vernichtet!« Sie sprang auf und schlug ihm das Glas aus der Hand, als er gerade wieder einen Schluck trinken wollte. »Kapierst du das endlich? Es ist vorbei!«
    Seine vorquellenden Augen sahen sie traurig an. »Ja, vielleicht ist es vorbei. Für dich jedenfalls. Mein Spiel hingegen hat gerade erst begonnen.«

*
    »Ist ja wieder mal herrlich«, knurrte Clou und rüttelte an der Kette, mit der sein rechter Fuß an der Wand des Geräteschuppens befestigt war.
    »War doch vollkommen klar«, sagte Debi dumpf. Sie war mit Clou zusammen eingesperrt worden. Quint und Celia hatte man anderswo untergebracht. Vermutlich waren auch sie zusammen. Clou hoffte, dass die beiden sich in ihrer Zelle nicht gegenseitig umbrachten.
    »Komm, hör auf«, schnaubte Clou, »du hättest auch versucht, deine Tochter zu retten.«
    »Ich habe aber keine Tochter«, entgegnete sie schnippisch.
    »Wir sind ja auch noch jung, Süße«, grinste er.
    »Kann sein, dass wir auch nicht mehr alt werden.«
    »Kann sein, dass du recht hast.«
    Er setzte sich neben Debi auf den staubigen Boden und legte einen Arm um sie. Debi lehnte sich an ihn. »Lass uns jetzt nicht auch noch streiten«, schnurrte sie.
    Clou schloss die Augen und rief sich ein paar Fakten aus dem Gespräch mit Senator Nnuddz ins Gedächtnis zurück.
    »Was hat die fette Kröte wohl mit dem Feldzug gemeint?«, fragte Clou laut.
    »Hörte sich so an, als ob Celias Schiffe die Kaffi-Liga so schwächen sollten, dass es für Symirus leichter würde, sich die Systeme einzuverleiben«, überlegte sie.
    »Klang so«, stimmte Clou zu. »Also, Nnuddz ist der Typ, der den Piraten die Waffen zur Verfügung gestellt hat. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, hat er auch zwischen der symirusischen Regierung und Celia vermittelt, als es um den Standort der Burg Ruvvlen ging. Offenbar haben einzelne Piratenschiffe zeitweise den Dienst der symirusischen Grenzpatrouille übernommen.«
    »Richtig, er sagte, Celia hätte die Fabriken von Symirus III schützen

Weitere Kostenlose Bücher