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Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission

Titel: Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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brauste Debi auf. Clou legte ihr beruhigend die Hand auf den Arm.
    »Und da geben Sie sich mit so miesen Jobs zufrieden? Ich muss mich doch sehr wundern.« Er beugte sich etwas vor, »haben Sie nicht zufällig Interesse an einem schönen, sauberen Eroberungsfeldzug?«
    »Es gibt keine schönen, sauberen Eroberungsfeldzüge«, sagte Clou eisig.
    Er musste es schließlich wissen; das letzte Mal, als man ihm so ein Angebot gemacht hatte, war die Aktion in den berüchtigten Dritten Lokxxo-Feldzug ausgeartet. Weite Teile des Systems Lokxxo waren seitdem für die nächsten Jahrtausende verseucht.
    »Sie stehen, wie ich vermute, mit der Zerstörung der Burg Ruvvlen in einem kausalen Zusammenhang«, sagte Nnuddz nüchtern, »und wenn Sie nicht bereit sind, Ihre Erfahrungen in den Dienst meiner Sache zu stellen, sind Sie beide für mich wertlos.«
    Auch diesen Spruch hatte Clou schon mehr als einmal in mehr als einer Sprache gehört.
    »Es geht Ihnen also um die Kaffi-Liga«, stellte Clou fest.
    »Unsinn. Es geht mir um eine regierungsfähige Mehrheit im symirusischen Parlament«, erwiderte Nnuddz kühl.
    Debi und Clou sahen erst sich, dann ihn verblüfft an.
    »Eine was?« Es war Debi, die zuerst die Sprache wiederfand.
    Nnuddz seufzte. Er stand auf und begann, auf und ab zu laufen, während er dozierte: »Das symirusische Reich wurde bis vor wenigen Jahren von einer Militärjunta geführt. Zurzeit läuft die erste Amtsperiode der ersten demokratisch gewählten Regierung ab. In wenigen Monaten kommt es zu Neuwahlen«, sagte Nnuddz leiernd, »und meine Partei sieht einer katastrophalen Niederlage entgegen.«
    »Ich verstehe«, sagte Clou.
    »Die militärischen Denkstrukturen haben sich tief in das Bewusstsein unseres Volkes eingeprägt. Ob wir wollen oder nicht, in unseren Herzen werden wir stets Krieger sein.«
    »Und um den Wünschen Ihrer potenziellen Wähler zu entsprechen, wollen Sie sich mit einem erfolgreichen Eroberungsfeldzug profilieren.« Politische Manöver wie diese waren Clou aus der Vergangenheit ebenfalls nicht unbekannt. »Und Rutherfords Flotte sollte die Kaffi-Liga schwächen, um die Verluste in Ihren Reihen gering zu halten, richtig?«
    Nnuddz sah auf die beiden Söldner herab und stemmte die Fäuste in die Hüften.
    »Zwischen mir und Madame Rutherford bestand eine für beide Seiten profitable Übereinkunft. Ich habe sie ausgestattet und ihr eine Abnahme der erbeuteten Waren zu vernünftigen Preisen zugesichert. Im Gegenzug haben ihre Schiffe die Grenzen eines Teils unseres Hoheitsgebietes gesichert und unserem Feldzug den Weg geebnet.«
    »So.« Clou gähnte verhalten.
    Nnuddz hatte offensichtlich wie alle Symirusen ein Faible für die redundante Erklärung des Offensichtlichen.
    »Ich frage sie zum zweiten und letzten Mal, sind Sie bereit, in meine Dienste einzutreten? Ich hätte Verwendung für Leute Ihres Schlages, und ich möchte durch Ihren Tod nicht wertvolle Ressourcen vergeuden«, sagte der Symiruse einschmeichelnd.
    Clous Blick wanderte von den Ketten, die ihn und die junge Frau hielten, zu dem Schlüsselbund, der verheißungsvoll am Gürtel des Senators baumelte, und blieb schließlich an dem Blaster hängen, dessen Vorhandensein durch eine kleine Beule in der Jacke des Symirusen angedeutet wurde. Er sah Debi tief in die Augen. Die Abneigung gegen den Symirusen, die er dort entdeckte, hatte er sogar erwartet. Trotzdem nickte sie langsam, fast unmerklich.
    »Also schön. Wir nehmen Ihr freundliches Angebot dankend an«, sagte Clou.
    »Sehr gut«, Nnuddz strahlte, »aber bevor ich Sie losschließe, hätte ich noch eine kleine Frage, so unbedeutend, dass ich mich fast schon schäme, sie auch nur zu erwähnen.«
    »Die wäre?« Clou hatte eine böse Vorahnung. Er fürchtete um Triggers Sicherheit, und in seinem Magen bildete sich ein Eisklumpen.
    »Der nette, ältere Herr, von dem Madame Rutherford begleitet wurde … er ist mir gar nicht namentlich vorgestellt worden. Trotzdem kenne ich ihn, glaube ich, von irgendwoher …«
    Clous Besorgnis schlug rapide in Erleichterung um.
    Es ging also nicht um sein Schiff und seine Waffen. Was Quint anging, ließ sich problemlos eine Geschichte zusammenschustern. »Da müssen Sie ihn schon selbst fragen. Wir haben ihn erst auf der Burg Ruvvlen, kurz vor unserem Abflug, zum ersten Mal gesehen«, log Clou.
    Nnuddz schielte einen Moment lang misstrauisch von einem zum anderen. »Nun gut«, murmelte er, »fragen wir ihn.«

*
    Die Kellertür öffnete sich, und

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