Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
Vom Netzwerk:
Reporter sein Mittagessen einzunehmen pflegte.
    »Kommissar Kachetarek!« Faulckner tupfte sich mit der fleckigen Serviette den Mund ab und stand auf. »Was machen Sie denn hier?«
    »Das Gleiche könnte ich Sie fragen«, sagte der Drobarianer. Er machte die Tür hinter sich zu und streifte den Schneematsch von seinen Stiefeln, ehe er sich zu Faulckner an den Tisch setzte.
    »Essen Sie was mit mir?«, fragte Faulckner höflich und zeigte auf seinen Teller. »Es gibt guten Fisch hier.«
    »Danke.« Kachetarek langte nach Faulckners Essen. Der Reporter zog seinen Teller hastig zurück.
    »Moment«, bremste er, »ich bestelle Ihnen eine eigene Portion. Hey, Lucius!«
    Lucius Kerne, der Betreiber des Gasthauses, erschien in der Küchentür und zuckte merklich zusammen, als er zum ersten Mal in seinem Leben einen Drobarianer sah. Scheiße, dachte Faulckner, ich hätte ihn vielleicht darauf vorbereiten sollen, dass außerhalb von Bulsara auch noch andere Wesen als nur Menschen lebten.
    »Lucius, dies ist mein Freund, Kommissar Kachetarek von der Grenzpolizei von Drobaria. Hast du noch einen von deinen köstlichen Fischen für ihn?«
    »Guten Tag«, schnarrte Kachetarek durch sein Übersetzungsmodul.
    Kerne hatte sich schnell beruhigt. Ein Gast war ein Gast und Gäste wollten bedient werden, lautete seine einfache Philosophie. »Kommt sofort«, sagte er und lächelte verkrampft, ehe er wieder in der Küche verschwand.
    »Ich bin mit Kommandant Kuradora von der Dritten Flotte hier«, sagte Kachetarek.
    Faulckner nickte und stocherte in seinem Essen herum. »Ich weiß. Ich hab gehört, was Sie in letzter Zeit gemacht haben. Es war ja groß in den Nachrichten.«
    »Drobarianischer Polizist rettet entführten Ingenieur aus der Höhle des Löwen«, zitierte Kachetarek die SNA-Schlagzeilen.
    »So ein Glück, dass Kuradora mit seinen Schiffen in der Nähe war, was? Wie wären Sie sonst von Symirus weggekommen?«, fragte Faulckner.
    »Glück?« Kachetarek schnaubte verächtlich. »Das war das Ergebnis aus ein paar Gesprächen zwischen diversen einflussreichen Drobarianern, darunter auch unser gemeinsamer Arbeitgeber.«
    Faulckner verschluckte sich an seinem Essen.
    »Wer? Katachara?«, hustete er.
    »Genau. Ich arbeite für ihn. Gelegentlich. Nebenbei.«
    Lucius Kerne brachte das Essen für den Drobarianer und Faulckner bezahlte für ihn. Kerne verschwand so schnell, wie er gekommen war. Faulckner konnte ihm nicht verdenken, dass er vor der riesigen gelben Gestalt in der gepanzerten Uniform Angst hatte.
    »Was meinen Sie, wer wird gewinnen?«, fragte Kachetarek.
    Faulckner kaute nachdenklich. »Gewinnen, was? Die Verhandlungen?«
    »Den Krieg.«
    »Es gibt keinen Krieg auf Bulsara«, widersprach Faulckner.
    Kachetarek nickte. »Noch nicht.«
    *

    Kommandant Kuradoras gelbes Gesicht verfinsterte sich, als er am Konferenztisch Platz nahm.
    »Lange nicht gesehen«, säuselte Admiral Boros mit gekünstelter Freundlichkeit.
    Sein drobarianisches Gegenüber legte seinen Stachelkamm an. »Ja, und das war auch gut so«, klang es aus seinem Translatormodul.
    »Können Sie Ihre persönlichen Differenzen beiseitelassen?«, fragte Colmorgen.
    »Madame Colmorgen hat vollkommen recht«, pflichtete ihr Dack bei, »was immer in der Vergangenheit zwischen ihnen beiden vorgefallen sein mag, hat an diesem Tisch nichts zu suchen.«
    Faulckner justierte seine Kamera, sodass er den Konferenztisch völlig ins Bild bekam. Das kann ja lustig werden, dachte er zynisch.
    »Wie Sie wünschen«, sagte Boros säuerlich, »ich werde Ihnen dann bei Gelegenheit mal erzählen, was für Kreaturen Sie hier an den Tisch lassen.«
    »Ihre Arroganz ist Ihre Schwäche«, bemerkte Kuradora gleichgültig.
    »Ich danke Ihnen vielmals, dass Sie zu der heutigen Sitzung erschienen sind«, eröffnete Dack die Diskussion, ohne die Antwort des Admirals auf Kuradoras Provokation abzuwarten. »Ich darf Sie zunächst darüber informieren, dass ab morgen drei weitere Parteien den Verhandlungen beiwohnen werden.«
    Faulckner und die anwesenden Delegierten staunten nicht schlecht.
    »Symirus, Kastella und Trusko haben mich benachrichtigt, dass sie am Aufbau von Bulsara mithelfen wollen und dafür an den Bodenschätzen unseres Planeten beteiligt werden möchten. Ich werde jedes einzelne Angebot prüfen«, sagte Dack, doch bevor er ausgesprochen hatte, brach unter den Abgeordneten ein Tumult aus.
    »Kastella? Diese Militärdiktatur?«, keifte Colmorgen.
    »Die Symirusen haben hier nichts

Weitere Kostenlose Bücher