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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Notlicht flackerte auf. Sirenen heulten.
    »Was ist denn jetzt schon wieder? Noch mehr Überläufer?«, fragte Curt genervt.
    »Negativ, Sir«, meldete sein Erster Offizier, »die Kerianer haben das Feuer eröffnet. Wir haben soeben Befehl erhalten, den Angriff zu erwidern.«
    »Spitze«, brummte Curt und zwängte sich an Tonya vorbei in seinen Kommandosessel. »Tonya, Pogo, Ihr macht weiter wie besprochen. Ich habe zu tun.«
    *

    Die kerianischen Raumkreuzer waren bereits ausgeschwärmt, um die irdischen Schiffe von drei Seiten gleichzeitig angreifen zu können. Admiral Boros hatte mit dieser Strategie in der Vergangenheit Erfolg gehabt, da die meisten Gegner in solch einer Situation instinktiv versuchten, sich gegen alle Richtungen zugleich zu verteidigen, und dabei aufgerieben wurden.
    Der Kommandant der irdischen Flotte, dem Curt Porter unterstellt war, kannte hingegen diesen Trick recht gut. Er wusste, dass es das Vernünftigste war, sich zuerst auf die stärksten Schiffe in den Reihen des Angreifers zu konzentrieren. Dies würde den Gegner verunsichern und somit kostbare Zeit bringen.
    Der kerianische Angriff war jedoch sehr gut strukturiert. Die drei Angriffsgruppen flogen ein Angriffsmuster, bei dem sich die jeweiligen Kursbahnen der Schiffe an dem Punkt schneiden würden, an dem sich die irdische Flotte befand. Boros hatte alle drei Gruppen gleichmäßig zusammengesetzt, sodass sich auf den ersten Blick keine Fluchtmöglichkeit bot.
    Bis auf eine.
    Curt verzog das Gesicht, als die neuen Befehle der Einsatzleitung über seinen Bildschirm scrollten.
    »Oh, Klasse«, murmelte er, »wir gehen zum Gegenangriff über.«
    »Was?« Tonya sah von ihrer Konsole auf.
    »Wir greifen das Flaggschiff des Admirals an, mit allem, was wir haben«, sagte Curt. »Mit ein bisschen Glück trauen sich die anderen Schiffe nicht, auf uns zu schießen, wenn wir zu nah an ihrem Flaggschiff sind.« Er überlegte einen Moment. »Ich glaube, ich muss dich bitten, die Brücke zu verlassen.«
    »Wieso?« Tonya runzelte die Stirn.
    »Dies ist ein irdisches Schiff. Wir sind im Krieg mit Kerian. Du bist Kerianerin, zudem eine Zivilistin.«
    »Und wer hackt sich dann für dich in den Rechner der Raumstation?«, fragte Tonya frech und deutete auf den Hauptmonitor. Am Horizont von Bulsara war ein dunkler, spinnenartiger Fleck aufgetaucht. Die alte Verteidigungsplattform näherte sich bereits wieder auf ihrer Bahn und würde auf alle in der Nähe befindlichen Schiffe feuern, sobald sie in Reichweite kam. Curt kratzte sich am Kinn. Wenn Tonyas Vermutung richtig war, könnten sie die Raumstation für ihre Zwecke benutzen.
    »Okay, ich geb dir noch einen Versuch«, sagte er schnell und wandte seine Aufmerksamkeit den immer schneller heranjagenden kerianischen Kriegsschiffen zu.
    *

    Der Raum um die
Retaliation
war erhellt von den Energiegeschossen, die die irdischen und kerianischen Flotten aufeinander abfeuerten. Curt Porter schlängelte sein Schiff bei einer wahnwitzigen Geschwindigkeit durch die vorbeijagenden Blitze hindurch. Er hatte eine Lücke in der kerianischen Defensive entdeckt und die wollte er ausnutzen.
    »Berens! Schroeder! Die linke Flanke des Flaggschiffes liegt bloß! Gebt mir Feuerschutz«, bellte er in sein Mikrofon.
    »Bin bei dir, Curt«, meldete Captain Jens Berens und schwenkte sein Schiff herum.
    »Ich habe ein …« Schroeders Funkspruch endete mit Statik. Ein kerianischer Torpedo hatte die Brücke des anderen Kreuzers zerfetzt.
    Das kerianische Flaggschiff kam dem Brückenfenster der
Retaliation
immer näher. Curt konnte bereits Einzelheiten der Deckaufbauten ausmachen. Ihm wurden die wahren Dimensionen des Schiffes erst jetzt richtig bewusst und er hielt sich vor Augen, wie klein sein Kreuzer neben diesem gigantischen Monstrum wirken musste. Hatte er richtig gehandelt?
    »Jagdmaschinen achtern«, meldete Berens.
    »Ich kümmere mich darum«, sagte Curts Erster Offizier schnell und schwenkte die Geschütze der
Retaliation
herum. Eine heftige Kanonade schlug den Piloten der kerianischen Jagdmaschinen entgegen, die die Verfolgung der beiden irdischen Kreuzer aufgenommen hatten.
    Sekunden später erschütterte eine Explosion Captain Berens Schiff. Die Triebwerke erloschen und der Kreuzer wurde nur noch von seiner eigenen Trägheit angetrieben.
    »Sie haben uns erwischt«, meldete Berens über Funk.
    Curt verzog das Gesicht. Jetzt waren sie auf sich allein gestellt. Er war schon zu weit hinter die feindlichen Linien

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