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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Schiffen blitzte etwas auf. Für einen Moment dachte Tonya, die Sonne würde über dem Planeten aufgehen. Eine gewaltige Explosion erhellte den dunklen Horizont und breitete sich rasch in alle Richtungen aus.
    »Da haben wir die feindliche Aktivität«, sagte Curt tonlos.
    »Eine Meuterei?« Tonya wurde bleich.
    Ein weiteres Raumschiff, das den drei flüchtenden Schiffen unmittelbar gefolgt war, hatte inzwischen das Feuer eröffnet. Die Schilde einer der beiden Fregatten glühten unter heftigem Laserbeschuss auf.
    »Sir, wir werden kontaktiert«, meldete der Funkoffizier der
Retaliation
und schaltete den Brückenlautsprecher ein.
    »Hier spricht Captain Mulligan von den truskonischen Raumstreitkräften. Helfen Sie uns,
Retaliation!
Wir werden von den Kerianern verfolgt …«
    Eine weitere Explosion erhellte den Brückenmonitor. Entweder die Schilde der Fregatte hatten nachgegeben oder die Kerianer hatten das Feuer mit Raketen eröffnet, welche Energieschilde zu durchdringen vermochten. Die beiden anderen Schiffe schossen aus allen Rohren auf ihren Verfolger.
    »Truskonische Raumstreitkräfte?«, staunte Tonya.
    »Trusko hat sich für unabhängig erklärt«, erklärte Curt knapp, »und unsere Regierung hat Trusko vorgestern als souveräne Nation anerkannt. Wir sind verpflichtet, den Truskonen zu helfen. Volle Kraft voraus!«
    »Es gibt keine regulären truskonischen Raumstreitkräfte«, widersprach Tonya, »das sind Deserteure …«
    »Ich nehme an, die Mannschaft bestand zum Großteil aus Rekruten von Trusko. Kein Wunder, dass diese Leute unter den jetzigen Bedingungen nicht weiter in der kerianischen Flotte dienen wollen«, entgegnete Curt lapidar. »Schilde hoch, Energie in die Waffensysteme. Senden Sie denen, dass wir ihnen zu Hilfe kommen!«
    Der Funker nickte. »Zu Befehl, Sir.«
    *

    Dack sah den kerianischen Delegierten ruhig an. Der Roboter rief das eben Gesagte noch einmal aus seinem Cache-Memory auf und schüttelte dann langsam den Kopf.
    »Ich fürchte, ich verstehe nicht recht, was dieser Vorfall mit unseren Verhandlungen zu tun hat, Admiral Boros.«
    »Es handelt sich um eine Meuterei innerhalb Ihrer eigenen Flotte«, pflichtete die Abgeordnete der Erdregierung, Dolores Colmorgen, dem Sheriff bei. Colmorgen war eine zähe kleine Dame von sechsundsechzig Jahren, die seit Jahrzehnten verschiedene Krisenstäbe im diplomatischen Corps der Erde geleitet hatte. Sie stand inzwischen unmittelbar vor der Pensionierung und hatte sich offenbar fest vorgenommen, ihre Karriere mit der erfolgreichen Wiederanbindung von Bulsara an die Erde zu beenden.
    »Eine Meuterei, ja«, räumte Admiral Boros ein, »aber keine gewöhnliche Meuterei von ein paar aufsässigen Matrosen. Wir reden von einem Zwischenfall mit politischen Konsequenzen.«
    »Welche uns nicht betreffen«, ergänzte Dack.
    »Da bin ich anderer Meinung«, entgegnete Boros stur. »Diese Leute haben die beiden gekaperten Schiffe zum Besitz der Republik Trusko erklärt und sich von meinem Kommando losgesagt.«
    »Wie der Sheriff schon sagte, betrifft uns hier dieser Vorfall nicht«, fiel ihm Colmorgen ins Wort.
    »Ach ja?«, brauste Boros auf. »Ihre Regierung hat die truskonischen Rebellen erst kürzlich als ein separates Staatsgebilde anerkannt und Ihre Schiffe hatten nichts Besseres zu tun, als den Deserteuren Feuerschutz zu geben.«
    »Sie haben recht, Admiral«, sagte Dack plötzlich.
    Colmorgen verschluckte sich fast. Was sagte der Roboter da?
    »Der Vorfall betrifft Bulsara doch. Rechtlich gesehen befinden sich nicht mehr die Flotten von zwei Nationen im Orbit«, folgerte Dack, »sondern von dreien. Die Erde, das Königreich Kerian und die Republik Trusko.«
    »Zwei Schiffe sind keine Flotte«, wandte Boros ein.
    »Es waren ja auch drei Schiffe, ehe Ihre Kanoniere eines davon abgeschossen haben«, stichelte Colmorgen. Boros warf ihr einen finsteren Blick zu, sagte aber nichts.
    »Was ich sagen wollte«, fuhr Dack fort, »ist Folgendes: Wir werden vermutlich in Kürze eine Nachricht erhalten, dass die Truskonen ebenfalls zu uns an den Verhandlungstisch wollen.«
    »Genau das befürchte ich«, seufzte Boros. Der alte Roboter hatte also seinen Gedankengang richtig nachvollzogen, dachte der Admiral. Bravo.
    »Und wir werden sie nicht daran hindern können, Admiral«, sagte Dack entschlossen, »denn die Einladung des Volkes von Bulsara gilt allen Regierungen, die uns helfen wollen.«
    »Trusko ist keine Regierung«, schäumte Boros.
    »Doch«, widersprach

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