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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Der Captain des Schiffes hat die Nachricht aber nicht ernst genommen. Er hat erst beidrehen lassen, als die Station schon das Feuer eröffnet hatte. Hundertdreiundfünfzig Tote.«
    »Das tut mir leid«, sagte sie mitfühlend. Der Absturz ihres eigenen Raumschiffs erschien ihr plötzlich lächerlich bedeutungslos. Immerhin hatte sie den Abschuss überlebt.
    »Es ist vielleicht zynisch, das zu sagen«, Porter zögerte kurz, »aber um ehrlich zu sein, habe ich mit einer gewissen Genugtuung gesehen, dass es den Kerianern auch nicht besser ergangen ist.«
    Tonya zuckte mit den Achseln und nippte an ihrem Kaffee. Dann erst zog sie die Stirn kraus. »Was meinen Sie?«
    Porter zeigte aus dem Fenster auf die sich rasch entfernende Raumstation. »Ihr Admiral Boros hat auch zwei Schiffe verloren, die der Raumstation zu nahe gekommen waren.«
    »Zwei Schiffe?« Tonya stellte den leeren Pappbecher weg.
    »Im Abstand von einer Woche, ja«, sagte Porter und schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nicht, dass die Kerianer es nicht geschafft haben, ihre eigene Raumstation unter Kontrolle zu bekommen.«
    »Ja«, sagte Tonya langsam, »eine Woche sollte eigentlich genügen, um in den alten Unterlagen die entsprechenden Codes herauszusuchen.«
    »Nein!« Porter lachte spöttisch. »Sie haben mich falsch verstanden, Captain Delanne. Ich wollte sagen, die Kerianer haben es immer noch nicht geschafft, ihre alte Raumstation, die sie damals hier eingerichtet haben, zu entschärfen. Bis heute noch nicht, und dabei sind wir doch nun schon über einen halben Monat hier.«
    Tonyas Mund blieb offen stehen.
    »Die kerianische Flotte hält einen sehr respektvollen Abstand zu der Verteidigungsplattform, genau wie wir«, fuhr Porter fort.
    »Vielleicht nutzen sie nur die Station als Deckung vor den irdischen Schiffen?«, schlug Tonya vor.
    Porter trank seinen Kaffee aus. »Dachten wir auch erst. Aber unsere Nachrichtentechniker hören den Funkverkehr der Kerianer ab und haben festgestellt, dass noch immer pausenlos Codewörter an die Station gesendet werden. Man klopft an und wird nicht eingelassen. Sehr komisch, das Ganze.«
    »Wirklich komisch«, sagte Tonya nachdenklich und sah die Station am Horizont verschwinden.
    Porter sah auf seine Uhr. »Zeit für die Einsatzbesprechung. Ich muss gehen. Nett, mit Ihnen zu plaudern, Captain.«
    »Tonya.«
    »Okay, Tonya. Ich heiße übrigens Curt.«
    Tonya schüttelte kurz die ihr hingehaltene Hand, dann war Curt Porter auch schon verschwunden und sie war wieder mit ihren Gedanken allein.
    *

    Das Heulen der Alarmsirenen weckte sie um drei Uhr morgens. Sie sprang aus dem Bett, schlüpfte in ihren Fliegeroverall und die unbequemen Stiefel und war bereits auf dem Weg zur Brücke, als ihr einfiel, dass sie keine Offizierin mehr war. Sie war lediglich eine Zivilistin an Bord eines Kriegsschiffes, zu dessen Nation sie nicht einmal gehörte.
    »Tonya!«
    Tonya wirbelte herum. Captain Porter kam auf sie zugerannt. »Hallo, Curt! Was ist passiert?«
    Er blieb nicht stehen und rannte an ihr vorbei »Keine Ahnung. Komm mit zur Brücke«, rief er ihr über die Schulter zu.
    Tonya zuckte mit den Achseln. Wenn der Captain darauf bestand …
    Die Brücke der
Retaliation
war fast noch enger als die Offiziersmesse. Es handelte sich streng genommen eher um ein Cockpit als um eine Brücke. Tonya, die an die geräumigen Kommandozentralen auf kerianischen Schlachtschiffen gewohnt war, erschien dieser Raum klaustrophobisch eng.
    »Captain auf der Brücke.« Eine Ordonnanz salutierte förmlich. Curt ignorierte die junge Offiziersanwärterin und zwängte sich an seinem Navigator vorbei zu seinem Kommandosessel.
    »Statusbericht«, bellte er.
    »Drei kerianische Schlachtschiffe haben sich vom Flottenverband entfernt und Kurs auf uns genommen«, meldete sein Erster Offizier.
    »Irgendwelche Anzeichen von feindlicher Aktivität?«, fragte Curt beunruhigt.
    »Bisher nicht«, entgegnete der Erste Offizier.
    Der Brückenbildschirm zeigte drei Schiffe, die sich über dem Horizont mit großer Geschwindigkeit näherten. Curt zoomte die Bordkamera näher heran.
    »Captain Delanne«, sagte er betont höflich, »was sehen wir da?«
    »Zwei Fregatten vom Typ Terrkel AA-129 und einen Kreuzer der Marke Harkwand HSC-3X«, sagte Tonya anerkennend, »nagelneue Schiffe.«
    »Senden Sie unsere Standard-Warnung«, befahl Curt. Der Kommunikationsoffizier nickte und betätigte eine Reihe Schalter auf seinem Kontrollpult.
    Hinter den drei näher kommenden

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