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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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bewahrheitet«, sagte Rajennko. »Es ist uns möglich, mit gezielter Einflussnahme eine Regierung zu destabilisieren und sogar zu stürzen. Was wollen Sie denn noch?«
    Katachara antwortete nicht. Er suchte in seinen Schreibtischschubladen nach einem Tabakbeutel, fand ihn, öffnete ihn, füllte die Pfeife erneut mit Tabak, drückte die Füllung im Kopf der Pfeife fest und zündete sie an.
    »Nun?«, fragte Rajennko.
    Katachara nahm einen nachdenklichen Zug, dann noch einen. »Wissen Sie«, sagte er in seinem wohlklingendem Bariton, »eine Regierung zu stürzen ist relativ leicht. Das wissen wir jetzt. Die nächste Frage, die ich mir stelle …« Er brach ab und sah aus dem Fenster.
    Nach einigen Minuten sah er Rajennko wieder an. »Wo war ich stehen geblieben?«
    »Die nächste Frage, die Sie sich stellen?«, hakte Rajennko nach. Warum machte dieser verdammte Drobarianer es eigentlich immer so spannend?
    Katachara nahm die Pfeife aus dem Mund und deutete damit auf den jüngeren Redakteur, als wollte er ihn mit einem altmodischen Mikrofon interviewen. »Was ich mich frage, ist Folgendes: Ist es uns auch möglich, eine Regierung nicht nur zu stürzen, sondern komplett zu übernehmen?«
    *

    »Du musst in ein Krankenhaus«, beharrte Debi. »Ich habe keine Lust, dich ausgerechnet jetzt zu verlieren.«
    »Es ist nicht schlimm«, protestierte Clou. Er hatte keine Lust, den Abend in einem Krankenhausbett zu beenden.
    »Es könnte sich entzünden«, sagte Jedrell, der Clous Wunde mit Mitteln aus der Hausapotheke der Villa versorgt hatte. »Eine Kompresse ersetzt kein chirurgisches Nahtmaterial und ich traue mir nicht zu, die Wunde mit einem Laser zuzuschweißen.«
    »Schon gut«, winkte Clou ab. »Meinetwegen.«
    »Es gibt ein paar ganz gute Ärzte hier«, sagte Jedrell zuversichtlich. Er führte Debi, Clou und Rebecca in den Keller der Villa, wo ein geräumiger Strato-Gleiter parkte. Clou spürte bereits, dass Blut durch die Kompresse sickerte.
    »Bist du okay, Dad?«, fragte Becky besorgt.
    »Mir geht’s blendend«, log Clou. Er ließ sich auf die gepolsterte Rückbank der Limousine fallen und nahm seine Frau und seine Tochter in die Arme. »Einfach blendend.«
    »Festhalten«, sagte Jedrell und startete den Motor. Der Strato-Gleiter hob sanft ab, verließ die Garage und schoss steil in den sternenübersäten Nachthimmel hinauf, wo er schnell an Geschwindigkeit und Höhe gewann und in der Ferne verschwand.

Epilog

    Der Winter war vorbei und Bulsara wurde allmählich wieder sonniger und freundlicher. Der Schnee schmolz und die ersten Blüten erschienen an den Bäumen.
    Die zurückgebliebenen Soldaten der Legion Pegasus und der Dark Sharks hatten sich mit den Einwohnern von Bulsara auf dem Dorfplatz versammelt, um die Errichtung des neuen Ratsgebäudes zu feiern. Die irdischen und kerianischen Pioniertruppen hatten es gemeinsam in Rekordzeit gebaut. Nicht mitgeholfen hatten die Drobarianer, da Kommandant Kuradoras Schiffe wegen einer akuten Grenzstreitigkeit mit den Kastellanern dringend zurückbeordert worden waren. Allerdings hatte Kuradora ausreichend Baumaterial, Ausrüstungsgegenstände und Lebensmittel zurückgelassen, um den Kolonisten einen guten Start zu ermöglichen.
    »Danke«, sagte Dack, als er sich einen Weg durch die Menge bahnte und von allen Seiten Applaus entgegennahm. »Ich danke Ihnen.« Der alte, chromblitzende Roboter stieg auf das hölzerne Podium, das man extra für ihn vor dem neuen Ratsgebäude errichtet hatte.
    Dack wartete, bis es etwas ruhiger in der Menge geworden war, ehe er mit seiner Rede begann. »Ich danke Ihnen allen für Ihre Mithilfe«, sagte er feierlich und wandte sich an die anwesenden Soldaten, »und für Ihren freundlichen Einsatz. Wir alle hoffen, dass die schmerzhaften Auseinandersetzungen, mit denen auf diesem Planeten ein neues Zeitalter begonnen hat, bald der Vergangenheit angehören werden.«
    Er sah Jana Sverd und Curt Porter in der Menge. Major Sverd hatte sich vom ersten Tag an für die Menschen von Bulsara eingesetzt und sich damit auf dieser Welt einen Namen gemacht. Curt Porter war degradiert worden, weil er Tonya Delanne erlaubt hatte, die Schlacht um den Planeten zugunsten der Kerianer zu entscheiden. Dabei hatte Admiral Delanne auch nur das Beste für Bulsara im Sinn gehabt, dachte Dack. Immerhin hatte sie den Befehl, Bulsara zu bombardieren, widerrufen und erneute Verhandlungen angestrebt.
    Dack musste sich eingestehen, dass er Tonya heute vermisste. Dass er heute

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