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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Geburt seiner Tochter hatten Clou verändert. Er hatte möglichst ohne Gewaltanwendung in die Villa eindringen wollen, um Rebeccas Leben nicht zu gefährden. Jetzt zögerte er, seinen alten Bekannten ohne Provokation niederzustrecken.
    In einem Punkt hatte Teska Gukon recht – sie beide hatten für Präsident O’Reilly gearbeitet und es war immerhin O’Reilly gewesen, der die beiden Söldner gegeneinander ausgespielt hatte. Clou hatte geglaubt, für die Freiheit von Trusko VII zu kämpfen, als er den Undercover-Einsatz auf Kerian angenommen hatte. Was unterschied ihn moralisch von dem teräischen Bombenleger?
    »Auch O’Reilly war nur ein kleines Rädchen im Getriebe«, sagte Teska achselzuckend. »Diejenigen, die wirklich die Richtung befehlen, arbeiten im Dunkeln.«
    »Wen meinst du?«, fragte Clou skeptisch.
    Teska seufzte und hinkte zu dem Panoramafenster hinüber. »Die da draußen, mein Freund. Was weiß ich? Ich tue nur meinen Job, nehme mein Geld und verschwinde wieder.« Er blieb vor dem Fenster stehen und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Clou und Jedrell wechselten einen Blick. Jedrell verdrehte die Augen und ließ die Waffe sinken. Clou sicherte seinen Blaster und folgte dem Teräer zum Fenster.
    In der Sekunde, in der Teska das Klicken der Sicherung hörte, wirbelte er mit einer Behändigkeit, die seine Behinderung Lügen strafte, herum. Beide Hände zuckten aus dem Jackett hervor und richteten kleine Blaster auf den Söldner.
    Clou reagierte blitzschnell, ließ sich fallen und feuerte. Die Waffe reagierte nicht. Zu spät erinnerte er sich daran, den Blaster zu entsichern.
    Teskas erster Schuss verfehlte Clou nur um Haaresbreite und brachte das Parkett neben Clous Kopf zum Schmelzen. Der zweite Schuss traf Clou in die Brust und schleuderte ihn meterweit über den glatten Boden.
    »Nein!« Jedrell stürmte vor und zog den Abzug seiner Waffe durch. Teska Gukon wurde von mehreren Volltreffern durchgeschüttelt, die zum Teil seinen Körper durchschlugen und die Panoramafenster perforierten. Der Teräer wurde von den Beinen gerissen und krachte durch die Fensterfront, die auf einer Länge von über fünf Metern zersplitterte und auf seinen zerfetzten Körper herabregnete. Teska blieb reglos liegen, durchsiebt von Jedrells Schüssen und den rasiermesserscharfen Glassplittern der Fensterscheibe.
    Clou tastete benommen nach seiner Brust. Er hatte es sich bereits vor Jahren zur Angewohnheit gemacht, einen Körperschild zu tragen, mit dem eventuelle Treffer aus Energiewaffen abgelenkt werden sollten. Zum wiederholten Mal hatte ihm dieses nützliche kleine Gerät heute das Leben gerettet. Der Schuss aus Teskas Waffe hatte ihn nicht getötet, sondern nur die Brust seines Tarnanzugs verbrannt und die Füllung seiner kugelsicheren Weste zum Schmelzen gebracht, ehe die Energie von dem tragbaren Deflektorschild absorbiert worden war. Dort, wo der Schuss aufgetroffen war, war seine Haut aufgeplatzt und durch das Blut, das aus der offenen Wunde quoll, schimmerte weißlich ein Rippenknochen.
    »Alles okay?«, erkundigte sich Jedrell besorgt.
    »Muss genäht werden, glaube ich«, stieß Clou hervor. »Aber ich lebe noch.«
    *

    »Er antwortet leider nicht, Sir«, sagte Katacharas symirusische Sekretärin bedauernd, »dabei habe ich es jetzt schon dreimal versucht. Soll ich noch ein paar Mal anrufen, Sir?«
    Der Drobarianer lehnte sich entspannt in seinem Chefsessel zurück und sog an seiner Pfeife. »Nein, Miss Ddweebb, das reicht. Danke. Sie können Feierabend machen.«
    »Gut, Sir. Danke, Sir.« Sie verbeugte sich, lächelte und ließ Katachara mit Iljic Rajennko allein.
    »Wenn Sethos bis jetzt nicht geantwortet hat, wird er auch nicht mehr antworten«, sagte Katachara ruhig. »Schade. Ich hätte Arbeit für ihn gehabt.«
    »Meinen Sie nicht, die SNA hätte sich nicht schon genug in die Politik eingemischt?«, fragte Rajennko.
    Katachara wurde eine Spur grünlich im Gesicht. »Finden Sie?«, fragte er mit einem nonchalanten Lächeln.
    »Wissen Sie, ich dachte immer, wir Reporter sollten der Öffentlichkeit nur berichten, was geschieht. Dass wir die Ereignisse, über die wir berichten, selbst inszenieren … Also, davon haben meine Journalistik-Professoren auf der Hochschule eigentlich nie gesprochen.« Er nippte an seinem Weinglas.
    Katachara nahm die Pfeife aus dem Mund und klopfte sie in dem steinernen Aschenbecher aus, der auf seinem breiten Schreibtisch stand.
    »Außerdem hat sich Ihre Theorie doch schon

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