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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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kann, hat sie nicht miterlebt«, bemerkte er zynisch. Selten hatte er in einem so schmutzigen Krieg gekämpft wie damals in der Schlacht um Lokxxo. Tagelang war er in einem gepanzerten Raumanzug über öde Schlachtfelder marschiert, während um ihn herum hochtoxische Kampfstoffnebel waberten. Noch lange nach dem Krieg hatte es ihn jedes Mal Überwindung gekostet, wieder einen Raumanzug anzulegen.
    »Ich dachte ja nur«, sagte der Mann kleinlaut, »du erinnerst mich an jemanden, den ich mal kannte. Clou Gallagher?«
    Nichts an Clous Körpersprache deutete darauf hin, dass er den Namen jemals in seinem Leben gehört hatte. »Kenne ich nicht«, sagte er schroff.
    »Du kennst Clou Gallagher nicht?«, schrillte der Mann ungläubig und Clou ahnte, dass er einen Fehler gemacht hatte.
    »Jeder kennt Clou Gallagher«, stimmte nun auch der zweite Betrunkene vom anderen Ende der Bar ein, »den Mörder des Königs von Kerian und so weiter. War doch in allen Nachrichten.«
    Clou zuckte gleichgültig mit den Achseln. »Natürlich habe ich schon von ihm gehört. Ich wollte sagen, dass ihn nicht persönlich kenne«, sagte er ausweichend.
    »Aber du hast recht, Reynaud, unser Besucher hier sieht wirklich ein bisschen so aus wie das Bild von Gallagher, was sie gestern in den Nachrichten gezeigt haben«, sagte der zweite Betrunkene leise zu seinem Bekannten.
    Clou lachte höhnisch. »Noch einen Doppelten für euch auf meine Rechnung, dann sieht unsere liebe Wirtin für euch aus wie die kerianische Premierministerin.«
    Er warf der lächelnden Frau ein paar Münzen zu und deutete mit dem Daumen auf die beiden betrunkenen Männer. Die Wirtin nickte und begann, zwei Gläser einzuschenken. Clou glitt von seinem Hocker und verließ ohne ein weiteres Wort das Lokal, während die beiden Betrunkenen hinter ihm auf sein Wohl tranken.
    *

    Spacer’s Lane war eine schäbige, mit verdorrten kleinen Bäumen gesäumte Straße, die den Raumhafen mit dem verwahrlosten Einkaufszentrum von Eltre verband. In den Schatten unter den Bäumen und in den dunklen Hauseingängen lauerte eine bunte Schar von Prostituierten und Drogenhändlern den Passanten auf.
    Clou hatte nicht die Absicht, derartige Dienste in Anspruch zu nehmen, aber er musste die Rolle eines durchreisenden Raumfahrers glaubhaft spielen – nur für den Fall, dass ihm jemand gefolgt war. Außerdem war ein Stadtbummel gut genug, um sich nach der langen Zeit im Cockpit ein wenig die Beine zu vertreten, und er hatte ohnehin noch ein wenig Zeit totzuschlagen, ehe er seine Lieferung Brennstäbe in Empfang nahm.
    »Hallo, mein Freund«, raunte ihm eine kehlige Stimme ins Ohr.
    Clou verlangsamte seinen Gang etwas und nahm aus den Augenwinkeln war, dass ein ausgemergelter junger Mann mit ungesunder Hautfarbe sich bemühte, mit ihm Schritt zu halten.
    »Wir kennen uns nicht«, sagte Clou entschlossen, ohne den Mann eines zweiten Blickes zu würdigen.
    »Natürlich nicht, mein Freund«, stimmte sein ungebetener Begleiter eifrig zu, »aber ich habe die vielen schönen Dinge, die du suchst. Sieh mal …«
    »Ich habe kein Geld dafür«, knurrte Clou und beschleunigte seine Schritte.
    »Natürlich, mein Freund, natürlich«, der junge Mann musste sich beeilen, um den Anschluss nicht zu verlieren, »aber ich habe für jeden Geldbeutel etwas. Guck doch mal …«
    Mit einem Mal kam Clou eine brillante Idee.
    Clou und der Dealer hatten das Ende von Spacer’s Lane fast erreicht, als Clou plötzlich in eine unbeleuchtete Toreinfahrt abbog und den Drogenhändler mit sich auf einen schmutzigen, mit Mülltonnen zugestellten Hinterhof zerrte. Ehe der junge Mann einen Laut von sich geben konnte, hatte Clou ihm die Mündung seines Blasters gegen die Nasenwurzel gedrückt und mit dem Daumen den Wählhebel auf maximale Feuerkraft geklickt. Mit der linken Hand griff er in seine Jackentasche und zog für einen Augenblick einen sehr offiziell aussehenden Ausweis hervor, den er dem Dealer kurz vors Gesicht hielt, ehe er ihn wieder in seiner Jacke verschwinden ließ.
    »Also gut,
mein Freund«,
äffte Clou die Redeweise des Dealers nach, »du hast den Fehler gemacht, deinen Stoff einem verdeckten Ermittler der kerianischen Staatskanzlei andrehen zu wollen. Weißt du, was darauf steht?«
    Die Augen des jungen Mannes drohten aus den Höhlen zu treten. Er schluckte. »Die Todeskammer?«
    Für einen Sekundenbruchteil blitzte die Erinnerung an die grausame Hinrichtungsmethode, die ihn selbst vor langer Zeit einmal beinahe

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