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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Beamte, der in der Hafenmeisterei Dienst tat, sah mürrisch auf, als Clou in der Tür seines Büros erschien und höflich an den Türrahmen pochte.
    »Darf ich?«, fragte Clou.
    »Sicher.« Der Beamte nickte müde. »Was gibt’s denn?«
    »Brennstäbe bräuchte ich. Zwölf Stück. Meine Maschine steht draußen, Landefeld AA-23.« Clou deutete mit dem Daumen lässig über seine Schulter.
    »Wiederaufbereitete oder neue?«, fragte der Beamte und fing an, die Bestellung in ein Datapad einzugeben.
    Clou verkniff sich eine spöttische Bemerkung. Auf einer Welt wie dieser bekam man wahrscheinlich ohnehin nur recycelte Brennstäbe angedreht, selbst wenn man die teureren frischen bestellte. Es gab nur zwei Möglichkeiten, das Betrugsrisiko zu minimieren: Entweder man bezahlte dem – vermutlich korrupten – Hafenbeamten ein angemessenes Bestechungsgeld oder man fand sich einfach mit der Situation ab.
    »Gebrauchte werden genügen«, sagte Clou mit einem Achselzucken, »ich hab’s nicht so weit bis nach Hause.«
    Der Beamte rümpfte die Nase, als er erkannte, dass er von diesem Raumfahrer kein Bakschisch zu erwarten hatte. Clou fragte sich einen Moment lang, wie er reagieren sollte, falls der Beamte ihm die Lüge aufzutischen versuchte, dass ausgerechnet heute nur die teuren neuen Brennstäbe auf Lager wären … »Landefeld AA-23 sagten Sie?«, fragte der Mann jedoch. »Sollen wir sofort anfangen?«
    Clou schüttelte den Kopf. »Später. Ich wollte erst eine Kleinigkeit essen. Ich lebe seit Tagen nur von Rationsriegeln. Gibt’s hier einen netten Pub in der Gegend?«
    Der Beamte grinste säuerlich. »Die Stadt ist voll davon.«
    Clou bezahlte seine Rechnung und verließ das Bürogebäude. Mit knurrendem Magen schlug er den Weg in die Stadt ein.
    *

    Eltre City verdiente die Bezeichnung
Stadt
eigentlich nicht. Es handelte sich vielmehr um eine bunte Anhäufung von gegossenen Betonbauten, hölzernen Blockhäusern und Wellblechbaracken. Die Gebäude wiesen, je nach Einkommenslage der Bewohner, unterschiedliche Grade der Verwahrlosung auf.
    Clou betrat eine düstere Kneipe in der Nähe des Raumhafens. Er hatte das Gefühl, in einen Nebel hineinzulaufen, der nach Speiseresten, Tabakqualm und Erbrochenem stank. Der Raum war bis auf zwei Gäste und die Wirtin leer und bedrückend still. Clou nahm an der Bar Platz und winkte die Bedienung zu sich heran.
    »Kann man bei euch auch was zu essen bekommen?«, fragte er.
    Die Wirtin war eine Frau von etwa dreißig Jahren, in deren Gesicht sich bereits die Spuren eines entbehrungsreichen Lebens auf Eltre abzeichneten. »Klar, Süßer. Sandwich oder Suppe?«
    Clou überlegte nicht lange. »Sandwich.« Diese Alternative erschien ihm sicherer; wer konnte schon mit Gewissheit sagen, aus welchen Zutaten die Suppe auf diesem Planeten bestand? Die Bestandteile eines belegten Brotes waren im Zweifelsfall einfacher zu identifizieren. »Und ein Bier.«
    Wenig später brachte ihm die Frau ein Sandwich mit einer lokalen Wurstspezialität, von der Clou angenehm überrascht war, und einen Krug mit eiskaltem Bier.
    »Auf der Durchreise?«, fragte sie mit gespieltem Interesse, während sie Gläser mit einem schmutzigen Lappen abtrocknete.
    »Hmm«, brummte Clou. Er hatte den Eindruck, als würden die beiden anderen Besucher der Kneipe ihn beobachten.
    »Schon lange hier?«, hakte die Wirtin nach.
    »Schon viel zu lange«, entgegnete Clou mit ruhiger Stimme.
    »Falls du Ablenkung brauchst, findest du vielleicht was Passendes in Spacer’s Lane«, schlug sie vor.
    »Aha«, machte Clou ohne erkennbaren Enthusiasmus.
    »Eine große Auswahl an Substanzen und Mädchen, um einen einsamen Raumfahrer für ein paar Stunden glücklich sein zu lassen«, sagte die Wirtin mit Verschwörermiene.
    Clou spülte die Reste des Sandwichs mit einem Schluck Bier hinunter. »Hm.«
    »He, du!«
    Clou drehte sich nicht um. Er sah den Mann, der ihn gerufen hatte, in der dunklen Glasscheibe des Schrankes, der die Wand hinter der Wirtin einnahm. »Seit wann duzen wir uns?«, fragte er kühl.
    »Ich dachte nur, wir würden uns kennen«, lallte der Mann, der ganz offensichtlich schon eine beträchtliche Menge Alkohol konsumiert hatte.
    »Ich kenne niemanden hier«, sagte Clou fest.
    »Nicht von hier«, der Mann schüttelte energisch den Kopf und verlor dabei fast das Gleichgewicht, »natürlich nicht von hier. Erinnerst du dich noch an die Lokxxo-Feldzüge?«
    Clou verzog das Gesicht. »Wer sich an die Lokxxo-Feldzüge erinnern

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