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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Backbord-Raketenwerfer bereit. Steuerbord-Raketenwerfer bereit. Buggeschütz bereit. Heckgeschütz bereit. Schilde bereit. Alle offensiven und defensiven Waffensysteme sind einsatzbereit«, zählte Trigger auf.
    »Was du nicht sagst«, murmelte Clou und beschleunigte das Schiff. In einem steilen Winkel raste er auf die Villa zu. Wenige Hundert Meter vor dem Gebäude zog er den Abzug durch.
    Die Geschütze an Bug und Heck spuckten großkalibrige Geschossgarben, während die Laserkanone einen blutroten Strahl durch das Dach des Gebäudes jagte, als wäre es aus Butter. Clous Daumen betätigte einen Knopf am oberen Ende des Steuerknüppels, und als er den Abzug erneut betätigte, verließen zwei Raketen zischend die unter den Tragflächen angebrachten Lafetten.
    Was auch immer das luxuriöse Landhaus des Gangsterbosses an Panzerung besessen haben mochte, Triggers Bombardement hielt es nicht stand. Die gewaltigen Marmorsäulen zerflossen wie Wachs, das Dach wellte sich und ein feuriger Sturm ließ die gesamte Inneneinrichtung des Hauses in weniger als einer Sekunde in einer Stichflamme verschwinden. Als Clou beidrehte und den oberen Atmosphäreschichten entgegenjagte, ließ er eine brennende Ruine zurück, über der eine dichte schwarze Rauchwolke aufstieg.
    »Das wäre erledigt«, sagte Clou zufrieden. »Würde mich doch brennend interessieren, was sie jetzt wohl über mich denken.«
    *

    Die Stimmung am Kabinettstisch war gedrückt. Tonya hatte den Kopf auf die linke Hand gestützt, während sie mit der rechten kleine Strichmännchen in ihre Unterlagen kritzelte. Sie hörte kaum hin, als Rajennko seine Einnahmen aus dem Verkauf der staatlichen Besitztümer herunterleierte. Die Essenz hatte sie bereits verstanden: Es reichte nicht. Trotz aller Bemühungen, Geld in die Kassen zu bekommen, klaffte noch immer ein gewaltiges Loch in der Staatskasse. Abgesehen von der Frage nach den Ermittlungen bezüglich des Mordes an König Vandrow war das Haushaltsdefizit ein weiterer Ansatzpunkt für Kritik an ihrer Person. Tonya sah die Chance für ihre Wiederwahl in weite Ferne rücken.
    »Natürlich werden einige Spareffekte, die der Verkauf bewirkt hat, erst in der nächsten Legislaturperiode spürbar werden«, räumte Rajennko ein. »Zinsen, Abschreibungen, anteilige Löhne und so weiter müssen natürlich noch eine Weile weiterlaufen. Remanenzkosten, Sie wissen schon. Dadurch sieht die Nettoeinnahme leider nicht so gut aus, wie wir es wünschten.«
    »Hinzu kommen die Steuererleichterungen, die einige Käufer gefordert haben, um überhaupt Investitionsgelder lockerzumachen«, ergänzte Lisa Goldman mit bitterer Miene. »Was sie uns für unsere verkauften Besitztümer zahlen, setzen sie von der Steuer ab. Damit öffnet sich ein weiteres Loch in unserem Haushalt.« Sie warf Rajennko einen Seitenblick zu. »Vielleicht sollten wir jetzt doch Ihren Hut herumgehen lassen, Mister Rajennko.«
    »Oder wir verkaufen noch mehr«, entgegnete der Finanzminister. »Ich habe da mal eine Sekundärliste mit weiteren Objekten aufgestellt, die sich auch noch versilbern lassen könnten.«
    »So drehen wir uns im Kreis«, schnaubte Verne Tulan, »Sie schließen ein Loch und reißen gleichzeitig ein anderes auf!«
    »Es gibt eine sogenannte Gewinnschwelle«, rief Rajennko, »bei deren Erreichen wir irgendwann schwarze Zahlen schreiben!«
    »Mir gefällt das Wörtchen
irgendwann
in Ihrer Aussage nicht, Mister Rajennko«, sagte Tonya leise.
    Das betretene Schweigen, welches Tonyas Bemerkung folgte, wurde von dem Rufton eines Taschenkommunikators unterbrochen. Rath Mors fischte nach seinem Gerät und nahm den Anruf entgegen.
    »Ich bin in einer Besprechung«, sagte der Innenminister unwirsch.
    »Sir, wir haben Gallagher gesichtet«, meldete sich ein aufgeregt wirkender junger Kommissar der kerianischen Kriminalpolizei.
    »Was? Schon wieder?« Der dunkelhäutige Minister erlaubte sich, einen spöttischen Unterton in seine Antwort einfließen zu lassen. Seit Tonya die Belohnung für Hinweise, die zur Ergreifung von Clou Gallagher führten, ausgesetzt hatte, war der mutmaßliche Königsmörder angeblich von Dutzenden von Zeugen gesehen worden – natürlich immer auf anderen Planeten. Und immer gleichzeitig.
    »Diesmal ist er es wirklich. Einer der Hafenbeamten hat ihn eindeutig identifiziert. Außerdem haben wir Bilder von dem Schiff, mit dem er gereist ist. Eine besondere Modifikation eines Abfangjägers des Typs Terrkel 3A.« Auf dem kleinen Bildschirm

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