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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Daneb Devils liegen übrigens drei zu elf in Führung, falls es dich interessiert.«
    »Kaum. Was von Tereno gehört?« Faulckner rieb sich nachdenklich am Kinn.
    »Troys Sarg wird heute nach Kerian überführt. Außer uns beiden ist angeblich noch jemand aus Katacharas Redaktion im System, aber ich habe noch keine ID bekommen.« April schüttelte den Kopf.
    »Katachara?« Faulckner legte die Stirn in Falten. Der Drobarianer war wie Rajennko Redakteur eines Stabes von Kriegsberichterstattern. Katacharas Leute hatten den Ruf, die zähesten Reporter der SNA zu sein. Faulckner selbst hatte auf informellen Kanälen schon einmal angefragt, wie die Chancen standen, in diesen Kreis aufgenommen zu werden. Man hatte ihm zu verstehen gegeben, dass man nicht in Katacharas Stab hineinversetzt wurde. Katachara ließ nur jemanden zu sich kommen, der ihm geeignet erschien. Faulckner war damals sehr erstaunt, wenn nicht sogar enttäuscht gewesen, dass man ihn nicht in Betracht zu ziehen schien.
    »Pass auf das Wrack der Effegon auf, wenn du auf dreihunderttausend Kilometer heran bist«, warnte April ihn. »Ich seh dich heut Abend. Hotel Jungle Regent, okay?«
    »Schon unterwegs.« Er beendete die Verbindung.
    Draußen am Cockpitfenster schwebte in fünftausend Kilometern Entfernung von seinem Anflugkorridor das radioaktiv strahlende Stahlskelett des kerianischen Kreuzers Effegon vorbei, der vor vierzehn Jahren in diesem System in eine Schlacht verwickelt worden war. Morgen schon, das stand fest, würden sich noch mehr Schiffe dazugesellen.
    »Das wird lustig«, murmelte Faulckner, »richtig lustig.«
    *

    Faulckner kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, als im Zentrum der Hauptstadt von Drusa ein Regiment drusakischer Eingeborener in schlecht sitzenden kerianischen Marineinfanterie-Uniformen an ihm vorbeistolzierte. Die kleinwüchsigen Reptiloiden hatten Löcher in die Gesäße der viel zu großen Uniformhosen geschnitten, aus denen ihre haarlosen Schwänze heraushingen.
    »Marschierende Drusaken«, murmelte er kopfschüttelnd und richtete seine Kamera auf das ungewohnte Schauspiel.
    Jemand rempelte ihn heftig an, sodass seine Kamera fast von der Schiene auf seiner Schulter flog.
    »Keine Bilder«, schnauzte ein Lieutenant der lokalen Streitkräfte ihn an und drohte ihm mit seinem Blastergewehr.
    »SNA«, entgegnete Faulckner kalt. »Ihr Chef und mein Chef haben einen Vertrag miteinander. Stehen Sie mir bitte nicht im Weg.« Er musste sich stark beherrschen, nicht ›Stehen Sie mir
gefälligst
nicht im Weg‹ zu sagen, aber es war nicht ratsam, Soldaten in einer Situation wie dieser über Gebühr zu provozieren. Er wollte seine Reportage nicht so früh beenden wie Stoner und Ace. Es genügte meistens, das Militär auf die zwischen der SNA und den planetaren Regierungen geschlossenen Abkommen zu erinnern. Es gab Stimmen, dachte Faulckner amüsiert, die noch immer behaupteten, dass die SNA einen eigenen Geheimdienst unterhielt, welcher nichts anderes tat, als dafür zu sorgen, dass die nächsten Bürgerkriege auf Planeten ausbrachen, deren Regierungen nicht genügend kooperativ gewesen waren. Einige Kritiker hegten gar den Verdacht, dass der mysteriöse drobarianische Redakteur Katachara der Kopf dieses Geheimdienstes war. Wenn an den Gerüchten etwas dran sein sollte, dachte Faulckner grimmig, dann hatte Katachara hoffentlich seinen Bericht über die Behörden von Ghanesh VII gelesen.
    »Wenn’s unbedingt sein muss«, grollte der Soldat und riss Faulckner aus seinen Gedanken, »aber machen Sie schnell, okay?«
    »Schon fertig. Wollen Sie mit ins Bild?«
    Faulckner bekam keine Antwort auf seine Frage. Der Lieutenant war auf die Straße getreten, um den Verkehr um ein liegen gebliebenes Hovercar herumzuleiten.
    Dann eben nicht, dachte Faulckner und nahm eiligst ein paar Sekunden lang die davonstapfenden Drusaken auf.
    *

    April Giohana rubbelte ihre langen, blonden Haare trocken, als sie aus der Dusche stieg. Sie rieb die letzten Wassertropfen von ihrem Körper und schlüpfte in ein weites T-Shirt, das ihr bis zum Knie ging.
    »Gibt’s was Neues?«, rief sie Nigel Faulckner zu, der im Nebenraum an der Kommunikationskonsole ihrer gemeinsamen Hotelsuite saß. Das Jungle Regent Hotel hatte bei dem letzten Angriff einige Schrapnellfragmente abbekommen, sodass die Auswahl an Zimmern nicht sehr groß gewesen war; sie hatten sich für eine relativ billige Suite entschieden, die nicht beschädigt war.
    »Die Daneb Devils haben gegen die

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