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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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sich für die gleiche Richtung. Ein weiterer Feuerball erhellte den Himmel wie eine zweite Sonne. Rauchende Trümmer regneten auf die Hauptstadt herab und schlugen unweit des Hotels ein.
    »Ich frage mich, wo Lowe und Neill stecken«, murmelte Giohana.
    »Ich schlage vor, wir trennen uns«, sagte Faulckner und deutete auf ein paar dunkle Punkte, die vom nahen Raumhafen aufgestiegen waren und sich rasch näherten. »Die Rebellen haben ihre Flieger gestartet. Es dauert sicher nicht mehr lange, bis die kerianische Hauptmacht eintrudelt.«
    Sie wechselten einen langen Blick. Keiner wagte, die Frage auszusprechen, wer von ihnen in der Stadt bleiben und wer von ihnen sich in die Schlacht stürzen sollte. Faulckner und Giohana kannten diese Situation nur zu gut; als M’Boone und seine Kastellaner damals Trusko unter Beschuss genommen hatten, waren die beiden Reporter in einer sehr ähnlichen Situation gewesen, nur mit weniger Kleidern am Leib.
    »Also«, sagte Faulckner nach einer langen Pause, »ich geh dann mal, okay?«
    »Okay.« Giohana zog ihn an sich und drückte ihn einen Moment lang an sich. »Danke für alles. Pass auf dich auf.«
    »Du auch. Wir sehen uns hinterher, abgemacht?« Er stand auf, griff nach seinem Rucksack und nahm seinen Schildgenerator und einen schweren Blaster aus Armeebeständen heraus.
    »Aber in einem anderen Hotel«, sagte sie mit einem müden Lächeln. »Dieses hier hält keinen weiteren Treffer mehr aus.«
    »Kennst du das Gala?«, fragte er plötzlich.
    »Bitte?«
    »Hotel Gala. In Amyam, Trusko VII. Schon mal da gewesen?«
    Sie nickte. Er küsste sie flüchtig. »In zwei Wochen, wenn das hier vorbei ist.«
    *

    Der Lift funktionierte nicht mehr und eine Wand des Treppenhauses war zu Schlacke verdampft worden. Faulckner sprang die Treppe hinab. Er bahnte sich mit den Ellbogen einen Weg durch die hysterischen, aufgeschreckt durcheinanderlaufenden Zivilisten im Foyer und erreichte endlich die Straße, die von Rissen durchzogen und mit Trümmern übersät war. Dicke, ölige Rauchwolken nahmen ihm die Sicht. Es roch nach brennendem Plastik und Holz. Bis auf den Geruch fing seine Kamera alle Eindrücke ein.
    Der Weg zum Raumhafen war leicht zu finden; er musste nur in Richtung der größten Rauchwolke gehen.
    Er bog um eine Ecke und stieß mit einem Soldaten der Rebellenstreitkräfte zusammen, der ihm bekannt vorkam.
    »Keine Bilder!«
    Der Typ von gestern, dachte Faulckner zerknirscht, auch das noch! »Gibt es ein Problem, Sir?«, fragte er betont höflich.
    »Sie können hier nicht durch. Sperrgebiet. Kerianische Bodentruppen sind in der Stadt gelandet.« Mehrere Soldaten marschierten hinter ihrem Lieutenant auf und entsicherten ihre Waffen; Faulckner sah auch einige Drusaken unter den Rebellen.
    »Ich muss zum Raumhafen«, sagte Faulckner fest und fragte sich, ob es Sinn hatte, den Mann auf die zwischen der SNA und der lokalen Regierung geschlossenen Verträge aufmerksam zu machen, nach denen die Behörden in jeder Situation verpflichtet waren, mit SNA-Reportern zu kooperieren.
    Einer der Rebellen griff nach Faulckners Schulter und riss die Kamera von ihrem Gestell.
    »Hey!«, schrie der Reporter und griff nach dem kleinen, empfindlichen Gerät. Kooperation, dachte er bitter.
    »Das SNA-Schwein ist doch sicher ein Informant der Kerianer, Sir«, brummte der Soldat und warf die Kamera auf den Asphalt.
    »Nein!«
    Die Kamera zersplitterte in Hunderte filigraner Bauteile. Faulckner sah es nicht, weil ihn gleichzeitig irgendeine Faust ins Gesicht traf und seinen Kopf herumriss.
    »Natürlich«, stimmte der Lieutenant dem Mann zu, »die SNA und die Kerianer sind dicke Freunde. Daher auch die getürkten Berichte über die Kampfstärke und Flottenbewegungen unserer Gegner!«
    »Glauben Sie«, stieß Faulckner wütend hervor und spuckte Blut, »wir hätten es besser gewusst?« Wenn Katacharas Redaktion hinter der Meldung saß, durchfuhr es ihn, war eigentlich fast alles möglich. Der SNA-Geheimdienst, wie man hinter vorgehaltener Hand flüsterte …
    »Lasst ihn gehen«, sagte der Lieutenant gleichgültig, »lassen wir ihn doch zu seinen Freunden gehen. Falls er im Sperrgebiet auf jemanden trifft, der nicht sein Freund sein möchte … Wir haben ihn immerhin gewarnt, richtig, Männer?«
    Die Soldaten grölten Zustimmung. Endlich hatten sie jemanden gefunden, mit dem sie sich vergleichen und als Sieger fühlen konnten, dachte er und war zu seiner Überraschung über den Umstand milde belustigt;

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