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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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drehte sich um und ging mit großen Schritten in die Richtung, die ihm der Roboter gewiesen hatte. Vor der Tür mit der Aufschrift A. R. CARTER blieb er stehen. Er klopfte an, bekam aber keine Antwort. Faulckner öffnete die Tür einen Spaltbreit und lugte ins Innere von Zimmer 34. Cartier lag in seinem Bett und schlief. Faulckner trat geräuschlos ein, schloss die Tür hinter sich und setzte sich still auf einen Stuhl neben dem Bett.
    Cartier nahm keine Notiz von seinem Besucher. Seine Atemzüge waren gleichmäßig und ruhig, gelegentlich schnarchte er leise. Obwohl Faulckner im ersten Moment skeptisch gewesen war, glaubte er nach einer Viertelstunde doch, dass Cartier schlief. Der Reporter verlagerte sein Gewicht etwas, um eine bequemere Körperhaltung einnehmen zu können.
    *

    Es dauerte fast eine Stunde, bis Cartier sich regte. Zunächst hörte Faulckner nur ein heiseres Husten aus den Tiefen des Kopfkissens, dann bewegte sich Cartier und schließlich schlug er die Augen auf und starrte an die Decke.
    »Mann, hab ich wieder eine Scheiße geträumt«, nuschelte er und rieb sich die Augen. Er richtete sich halb auf und langte nach dem Wasserglas, das er vor dem Einschlafen auf dem Nachttisch abgestellt hatte.
    Cartier bemerkte gleichzeitig, dass das Wasserglas nicht mehr da war, dass jemand es in der Hand hielt, dass dieser Jemand auf dem Stuhl am Fußende seines Bettes saß und dass es sich um Nigel Faulckner handelte, der ihn durchdringend anstarrte.
    »Oh, nein, bitte nicht«, stöhnte Cartier und ließ sich wieder in sein Bett fallen.
    »Danke, gut. Ihnen auch?«, fragte der Reporter trocken. Er hatte von Raymon Cartier keine andere Reaktion auf ihr Wiedersehen erwartet. Die letzte Begegnung der beiden Männer lag nun schon mehrere Jahre zurück und Cartier hatte sich damals ziemlich aufgeregt.
    Cartier drehte sich von ihm weg.
    »Sie können sich sicher denken, warum ich zu Ihnen komme.« Faulckner zog ein feuerzeuggroßes Diktiergerät aus der Innentasche seiner tarngemusterten Uniformjacke und schaltete es ein.
    »Stellen Sie die Blumen da hin und verpissen Sie sich!«, gab Cartier barsch zurück. »Ich habe Ihnen nichts mehr zu sagen.«
    »Weshalb sind Sie hier?« Faulckner stellte das Diktiergerät auf den Nachttisch. »Wenn ich richtig informiert bin, ist Ihr Schiff mit defekter Steuerung in einen Meteoritenhagel gekommen. Ist das richtig?«
    Cartier antwortete nicht. Er fummelte an einem seiner beiden Kopfkissen herum und zog es sich über den Kopf.
    »Nach Angaben der Behörden von Ghanesh VII haben von der drei Mann starken Crew der ›Cartewsky‹ nur Sie und Larry Strociewsky überlebt. Ist schon komisch – die besten Raumschiffkonstrukteure der menschlichen Rasse, alle zusammen in einem Schiff, und dann geht die Steuerung kaputt. So spielt das Leben, ne? Das dritte Besatzungsmitglied, eine gewisse Celia Strociewsky, wird noch vermisst. Ist Strociewsky auch hier?«
    Cartier antwortete noch immer nicht. Faulckner beantwortete seine Frage selbst: »Ach ja, richtig, er ist sofort zurück zu Ihrem Firmensitz geflogen, um sich um die Weiterführung Ihrer Werft zu kümmern. Er hat das Unglück ja besser überstanden als Sie, mein Freund.«
    Cartier zupfte eine winzige Ecke des Kissens aus seinem Gesicht. »Schön.«
    Faulckner zuckte mit den Achseln.
    Cartier starrte gedankenversunken vor sich hin. Faulckner witterte, dass er jetzt die volle Aufmerksamkeit das Ingenieurs gewinnen konnte. Das Eis war gebrochen.
    Cartier schien einen ähnlichen Gedanken zu haben. Er runzelte die Stirn und drehte sich jetzt ganz zu Faulckner herum. »Sie sind nicht gekommen, nur um mir zu sagen, dass Celia für tot gehalten wird. Als wir uns das letzte Mal gesehen haben, ging es um mehr. Was wollen Sie diesmal, Faulckner?«
    Faulckner seufzte theatralisch. »Ich dachte schon, Sie fragen mich das nie!« Er rückte mit dem Stuhl ein wenig näher, beugte sich vor und machte ein ernstes Gesicht. »Wo ist Gallagher?«
    Cartier lachte trocken. »Was weiß ich?«
    »Sie sind sein Freund. Sie sind seit Jahren in ständigem Kontakt. Sie wissen immer, wo er steckt. Sagen Sie’s mir.« Faulckner war ungewöhnlich angespannt, merkte Cartier, war aber bemüht, es sich nicht anmerken zu lassen.
    »Nach allem, was Sie angestellt haben, ist es ein Wunder, dass er Sie nicht schon längst mal besucht hat, Faulckner«, schnaubte Cartier. Es war jetzt achteinhalb Jahre her, dass die Stellar News Agency Faulckners legendäres Interview mit

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