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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Clou Gallagher ausgestrahlt hatte. Faulckner hatte Gallagher über seine Sicht der Schlacht von Oea interviewt, bei der Gallagher eine entscheidende Rolle gespielt hatte. Die Version des Interviews, die später ausgestrahlt worden war, war jedoch nicht diejenige gewesen, welche Gallagher autorisiert hatte. Faulckner hatte das Gespräch zurechtgeschnitten und somit an einigen Stellen Gallaghers Aussagen verfälscht. Einige Bemerkungen über Symirusen im Allgemeinen und über die symirusische Freie Volkspartei im Besonderen hatten auf Symirus für große Empörung gesorgt. Gallagher, der zu dem Zeitpunkt als Leibwache des symirusischen Kaisers arbeitete, hatte nach dessen Tod den Planeten eiligst verlassen müssen. Seitdem waren er und seine Familie untergetaucht.
    »Cartier«, sagte Faulckner ernst, »was in der Vergangenheit vorgefallen ist, tut mir leid. Ich kann es nicht rückgängig machen. Selbst, wenn mich Gallagher bei unserem Wiedersehen kommentarlos über den Haufen schießen würde – ich muss ihn finden!«
    Cartier war über die Ernsthaftigkeit des Reporters erstaunt. Er hatte Faulckner für oberflächlicher gehalten. Vielleicht war der aber auch nur ein guter Schauspieler … »Um sich zu entschuldigen?«
    Faulckner seufzte und überlegte, wie viele Informationen er preisgeben durfte. »Angenommen, er könnte mir helfen, einen Krieg zu verhindern …«
    Cartier lachte heiser und hustete unmittelbar danach heftig. »Sie sind Kriegsberichterstatter bei der SNA und wollen mit CeeGees Hilfe einen Krieg
verhindern?«
    Faulckner lächelte schief. »Rein hypothetisch.«
    »Okay, rein hypothetisch. Sagen wir mal, ich wüsste wirklich, wo er sich aufhält …«
    »Rein hypothetisch.«
    Cartier schürzte die Lippen. Faulckner würde Clou nicht töten wollen, er war schließlich kein Kopfgeldjäger. Er könnte Clou vielleicht indirekt Schaden zufügen, wie in der Vergangenheit mit dem Ausstrahlen des editierten Interviews. Wenn Faulckner auf Clou traf, waren die Chancen sehr hoch, dass Faulckner die Begegnung höchstens mit bleibenden Schäden überlebte. Eigentlich sprach nichts dagegen, Faulckner einen Tipp zu geben.
    Das Problem war, dass Cartier wirklich nicht wusste, wo Clou Gallagher sich aufhielt. Zum letzten Mal hatten sie vor gut acht Jahren miteinander gesprochen. Damals hatte Clou ein Stück Land auf Canus gekauft und sich selbständig gemacht. Danach war jeglicher Kontakt abgebrochen.
    »Würden Sie mir glauben, wenn ich Ihnen sagte, dass CeeGee unter die Winzer gegangen ist?«
    *

    Faulckner seufzte und lehnte sich in dem unbequemen Sessel der Cocktailbar zurück. Mit einem lauten Schlürfen sog er den Rest seines Drinks durch den Plastikstrohhalm. Das kühle, grüne Getränk, dessen Namen er vergessen hatte, kribbelte in seiner trockenen Kehle. Die Luft in dieser Raumstation war wirklich scheußlich.
    »Noch so einen«, rief er der Bedienung zu und schwenkte das leere Glas in der Luft. Das kleine Papierschirmchen, das den Drink garniert hatte, fiel zu Boden. Faulckner ließ es liegen.
    Die Bedienung hob es auf, als sie den neuen Drink brachte. »Einen Club Caramba. Macht achtzig fünfzig.«
    Der Journalist reichte ihr seinen Presseausweis. Die junge Frau nahm die Plastikkarte, steckte sie in ein Lesegerät, das sie am Handgelenk trug, und gab sie ihm zurück. Der Betrag würde in wenigen Tagen von seinem Spesenkonto abgebucht werden.
    Faulckner nahm einen Schluck und sah sich in der Bar um. Um diese Uhrzeit waren noch nicht viele Leute hier. Einige Menschen saßen an der Theke und tranken etwas, was verdächtig nach Koffeinkonzentrat roch. Ein kleiner, flauschiger Symiruse brütete am Nachbartisch dumpf vor sich hin und trank etwas, von dem Faulckner gar nicht wissen wollte, was es war. Außerdem war noch das Mädchen da, das ihm den Drink gebracht hatte, und im Hinterzimmer vermutlich der Wirt, der die Getränke und Snacks zubereitete.
    Ein Blick auf die Uhr; ihm blieben noch zwölf Stunden, bevor sein Visum ablief. Eineinhalb Tage hatte er Cartier fast ununterbrochen interviewt, ohne etwas zu erfahren, was ihn weitergebracht hätte. Mehrmals war Cartier mitten im Interview eingeschlafen. Ob aus Trotz und Gehässigkeit oder aus wirklicher Erschöpfung, vermochte Faulckner nicht mit Gewissheit zu sagen. Jedenfalls hatten Cartiers Nickerchen die ganze Sache enorm verzögert.
    Und dabei hatte er nichts Brauchbares von sich gegeben …
    Cartiers Bemerkung, Gallagher sei unter die Winzer gegangen, hatte

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