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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Morgen. Was ich noch sagen wollte, ich habe für Sie um zehn Uhr dreißig Ortszeit einen Termin bei Gouverneur O’Reilly bekommen. Kam ganz überraschend. Seine Sekretärin rief vorhin an, und da Sie ja gerade in Amyam sind, gehen Sie am besten mal eben hin. Viel Erfolg.«
    April sprang auf. Ihr blieb nur noch eine Stunde und der Gouverneurspalast lag am anderen Ende der Stadt.
    Was für ein Morgen …
    *

    »Sie erinnern sich doch an die Interferenzen, die wir in den letzten Tagen hatten?«, fragte der symirusische Techniker und kratzte sich am Kopf.
    Senator Ttrall legte den Kopf schief. »Die, wie Sie mir erklärt haben, von den Sonnenflecken hervorgerufen werden?« Was wollte dieser Kerl nun schon wieder von ihm, dachte er genervt. Sollte er jetzt auch noch dabei helfen, die Kommunikationskonsole zu reparieren? Es gab immerhin genug zu tun und der Sicherheitsdienst fand alle paar Stunden noch Leichen, die auf das Konto des Drobarianers gingen und die man bei den Aufräumarbeiten übersehen hatte.
    »Ich habe die Sache noch einmal überprüft«, sagte der Techniker und fühlte sich sichtlich unwohl, »die Kommunikationskonsole funktioniert einwandfrei, der Satellit ist immer noch in Position und die Antenne ist korrekt ausgerichtet. Die Leitung ist nicht angezapft, und trotzdem bekommen wir keine gute Verbindung.«
    »Ja?« Ttrall schnaubte. Die Leitung zu dem SNA-Redakteur war wirklich nicht die beste gewesen.
    »Ja«, nickte der Techniker, »und ich glaube auch nicht mehr, dass es an den Sonnenflecken liegt.«
    »Sondern?«, brummte der Senator ungehalten. Er hatte nun wirklich keine Zeit für so was. Er war auf dem Weg zu seinen Gefangenen … zu seinen Gästen, berichtigte er sich. Er freute sich auf ihre Gesichter, wenn er ihnen sagen würde, dass er mit der SNA über ihr Schicksal verhandelt hatte …
    »Ich habe das Schiff des Drobarianers überprüft«, sagte der Techniker kleinlaut und ein Eisklumpen formte sich in der Magengrube des Senators. Er hatte keine Ahnung von Technik, aber ihm dämmerte, dass sein Mitarbeiter versuchte, eine schlechte Nachricht zu überbringen.
    »Reden Sie«, raspelte er heiser.
    »Ich habe entdeckt, dass das Schiff in regelmäßigen Abständen ein stark gebündeltes Signal in Richtung Drobaria absendet. Es ist mir noch nicht gelungen, das Signal zu dechiffrieren, aber es hat den Anschein, dass es sich um einen Notruf handelt. Das Schiff hat ungefähr zu dem Zeitpunkt, als wir zum ersten Mal die Störungen im Funkverkehr bemerkten, mit diesem Notruf begonnen.«
    Senator Ttrall ließ sich schwer in einen Sessel fallen. Zwei Wachen gingen zwischen ihm und dem Techniker hindurch; sie trugen einen reglosen, blutverkrusteten Körper auf einer Trage.
    »Wir müssen evakuieren«, schnaufte Ttrall, »wir müssen evakuieren, und zwar sofort, gar keine Frage.«

Kapitel 13: Offenbarung

    Das kerianische Scoutschiff riss den Mast des kleinen Segelbootes fast ganz aus dem Deck. Dann zersplitterte er in zahllose Fragmente, die sich wie Pfeile in die Deckplanken, die Besatzung und die Tragflächen des vorbeirasenden Raumschiffes bohrten. Das Gaffelsegel, das plötzlich keinen Mast mehr hatte, legte sich knatternd wie ein Grabtuch auf das Achterdeck des Bootes.
    Das Raumschiff, dessen Höhenruder durch Holzsplitter verkeilt war, drehte sich wie ein Kreisel um seine Längsachse. Nach einem kurzen, korkenzieherartigen Flugmanöver knallte es mit der Nase voran in die Wellen und versank einige Sekunden später.
    Denham Lloyd lachte.
    Die Rahe des Gaffelsegels, die auf ihn herabgesaust war, hatte ihm das rechte Bein gebrochen. Er hatte nicht schnell genug ausweichen können, da in seinem linken Oberschenkel ein Splitter von der Länge seines Unterarms steckte. Seine Beine fühlten sich taub an und er wusste nicht, wie viel Blut er schon verloren hatte.
    Er lachte noch immer.
    Der Absturz hatte in ihm etwas befreit, das er seit Jahren tief in seinem Inneren versteckt gehalten hatte. Er hatte Angst gehabt, sich an die Nacht zu erinnern, in der man ihn halb ertrunken aus dem Meer gefischt hatte. Er hatte sich zunächst nicht erinnern wollen und schließlich nicht mehr erinnern können. Nun war ihm alles klar.
    Er erinnerte sich an sich.
    *

    Tonya kämpfte gegen eine Welle der Übelkeit an und verlor. Sie übergab sich erneut. Ihre Knochen schmerzten und schienen nach dem Aufprall auf die Wasseroberfläche noch nachzuschwingen. In ihrem Kopf hämmerte es. Großartig, dachte sie, eine

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