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Gallaghers Tochter (German Edition)

Gallaghers Tochter (German Edition)

Titel: Gallaghers Tochter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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gottverdammten Gewitter einen Scheißdreck ausrichten können!«, polterte Decker. »Wir kommen jetzt zurück und sehen nach, wenn es aufhört zu regnen.«
     
    Yates seufzte. In den zehn Wochen, die er bereits auf Fulgii XXII Dienst tat, hatte es ununterbrochen geregnet. Decker war ebenso lange hier stationiert wie er selbst, und so waren diesem die hiesigen klimatischen Bedingungen bestens vertraut. Er konnte daher nur hoffen, dass Decker die Zeitangabe nicht wörtlich meinte. »Du wolltest wohl sagen, wenn das Gewitter vorbei ist und es nur noch regnet.«
     
    »Was auch immer«, entgegnete Decker. Zumindest glaubte Yates, das aus den Störgeräuschen herauszuhören, welche Deckers Stimme inzwischen übertönten.
     
    Er sah erneut auf die schematische Karte, über die die Lichtpunkte wanderten, welche die Soldaten der Patrouille darstellten. Drei der Punkte hatten jetzt die Position von Kamera neun erreicht und bewegten sich nicht mehr weiter. Vermutlich inspizierten sie gerade das beschädigte Gerät. Drei weitere Punkte hatten sich um Kamera drei gesammelt.
     
    Er schaltete die Kommunikationskonsole auf die offene Frequenz der Patrouille um. »Yates an alle. Wie sehen die Kameras aus?«
     
    Ihm antwortete nur statisches Rauschen.
     
    Verärgert rief er die Kaserne unten im Tal an, um Meldung über die ausgefallenen Geräte zu machen. Er bekam keine Verbindung. Er stutzte, wählte eine andere Nummer. Statisches Rauschen.
     
    »Mist!«
     
    Yates schaltete erneut auf Deckers Anschluss um. »Mike, hörst du mich?«
     
    Draußen donnerte es ohrenbetäubend, sodass Yates Deckers Antwort – falls dieser überhaupt eine gegeben hatte – nicht hören konnte. Als der Donner abklang, wiederholte er seine Frage. »Mike?«
     
    »Willard?« Dann nur noch Rauschen.
     
    Yates gab seine Versuche auf. In einer halben Stunde oder so würden Mike und seine Leute auf ihrem Rundgang wieder bei seiner Wachstube vorbeikommen, mit ihm ein wenig schwatzen, sich aufwärmen, Kaffee und Zigaretten mit ihm teilen und ihm fluchend über die defekten Kameras Bericht erstatten.
     
    Aus den Augenwinkeln nahm er wahr, dass die Monitorwand hinter ihm inzwischen gänzlich dunkel war. Das Gewitter hatte doch tatsächlich alle Kameras erwischt! Na so was …
     
    Moment mal …
     
    Yates rief erneut die Karte auf den Bildschirm. Die Soldaten, die sich um die defekten Kameras versammelt hatten, befanden sich nach wie vor dort.
     
    Sie schienen sich nicht zu bewegen …
     
    Yates schluckte. Er fühlte, wie sich die Haare in seinem Nacken aufrichteten. Hier stimmte etwas nicht! Irgendetwas war faul an der Sache … Er sah noch einmal genau hin, und in seiner Magengrube formte sich ein Eisklumpen: Keiner der Lichtpunkte rührte sich auch nur einen Millimeter.
     
    Er langte erneut nach dem Mikrofon der Kommunikationskonsole. Doch ehe er einen weiteren Versuch machen konnte, mit einer anderen Dienststelle Kontakt aufzunehmen, öffnete sich die Tür der Wachstube. In einem Chaos aus heulendem Wind, eisigem Schneeregen und aufgewirbelten Papieren stürmte eine gedrungene Gestalt durch den Raum. Sie schwang ihren langen Schwanz wie eine Peitsche. In Sekundenschnelle hatte die Gestalt das Zimmer durchquert, Yates mit einem gezielten Tritt in den Solarplexus gegen die Wand und anschließend zu Boden geschleudert und sich triumphierend auf seine Brust gekniet.
     
    Ein Symiruse, erkannte Yates, als er in das Gesicht des krötenartigen Wesens sah. Benommen und von den Ereignissen völlig überrascht wunderte sich Yates nicht, wie der Fremde in diese Festung hatte eindringen können oder was er hier wollte. Stattdessen fragte er sich verwirrt, was denn so ein Wesen so weit weg von seinem Heimatplaneten machte.
     
    Der Symiruse holte mit seiner rechten Faust aus und ließ sie krachend auf den Kehlkopf des Offiziers niederschmettern.
     
    *
     
    Es klickte zweimal in dem kleinen Sprechgerät, welches Ralph Harris in seinem rechten Ohr trug. Wenige Sekunden später klickte es erneut. Harris bestätigte das Signal seines Partners mit einer leicht variierten Folge von Klickgeräuschen. Damit war alles gesagt; der Symiruse hatte den Soldaten in der Wachstube ausgeschaltet. Diese Phase der Mission war abgeschlossen.
     
    Harris erhob sich halb aus dem Versteck im dichten, regennassen Unterholz, in welchem er sich und sein Hochleistungsgewehr bisher verborgen gehalten hatte. Das Prasseln des Regens übertönte jedes noch so laute Geräusch, welches er

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