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Gallaghers Tod

Gallaghers Tod

Titel: Gallaghers Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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ist ganz bestimmt nicht das, was er gemeint hat«, protestierte Claire. »Vor allem dann nicht, wenn sich das besagte Schiff, von dem du sprichst, sich außerhalb seiner Jurisdiktion befindet.«
    »Haarspalterei.«
    »Nun warte doch mal!« Claire machte einen schnellen Schritt und hielt Rebecca am Arm fest. »Was meinst du denn, was das für ein Licht auf dich wirft?«
    »Können wir das drinnen besprechen? Ich werde pitschnass.«
    »Bitte sehr.«
    Als Rebecca näher trat, schwenkte Triggers Passagierluke einladend auf. Sie betrat das Schiff. Claire folgte ihr zögernd.
    »Da bist du ja endlich«, schnarrte Triggers Stimme aus einem verborgenen Lautsprecher. »Ich habe mir solche Sorgen gemacht, Boss! In den Nachrichten reden sie die ganze Zeit von dem armen Nnallne, und dieser Inspector sagte, du wärst dabei gewesen. Was um alles im All ist passiert? Und wer ist unser Gast?«
    »Du hattest recht. Er hat sich überhaupt nicht verändert«, bemerkte Claire amüsiert.
    Ein langer Moment verging, in dem Trigger das gehörte Sprachmuster mit seinen internen Speicherbänken abglich. Er musste eine Weile suchen, doch dann fand er einen passenden Datensatz. »Claire Rutherford?!«
    »Richtig.«
    »Du meine Güte, bist du groß geworden, Kind. Ich meine, Ma’am. «
    Rebecca sah sich suchend um. »Wo steckt eigentlich Lisnoa?«
    Claire hob fragend die Augenbrauen. »Noch ein Crewmitglied?«
    »Sozusagen. Ein Dekletianer, der schon seit einigen Jahren das All mit mir unsicher macht«, erklärte Rebecca. Dann sah sie aus den Augenwinkeln den kleinen, glühenden Lichtpunkt ins Cockpit schweben und zeigte mit dem Finger in seine Richtung. »Da kommt er schon. Hallo, Lisnoa. Darf ich dir Claire Rutherford vorstellen?«
    »Lisnoa. Erfreut.«
    »Ganz meinerseits.« Claire nahm auf dem Sitz des Kopiloten Platz, während Rebecca wie beiläufig damit begann, einige Schalter auf dem Armaturenbrett umzulegen.
    »Was wolltest du vorhin sagen?«, fragte sie mit Unschuldsmiene.
    Claire räusperte sich. »Spencer hat uns beide sowieso auf dem Kieker. Unsere Namen sind zu bekannt, als dass er nicht auch in unsere Richtung ermitteln würde. Und wenn du ihm Anlass gibst zu denken, dass du ein schlechtes Gewissen hast, machst du dich für ihn nur noch mehr verdächtig. Und damit reißt du mich mit in die Sache hinein. Das kann ich in meiner Position nun wirklich nicht gebrauchen.«
    »Warum?«, fragte Rebecca und betätigte einen weiteren Schalter.
    Claire seufzte ergeben. »Weil mein Ex-Mann ebenfalls in dem Ruf steht, etwas gegen Nnallnes Regierung zu haben. Schon mal was von der Kerianischen Patriotischen Front gehört?«
    Rebecca stutzte. »War das nicht der Verein, dem der Attentäter angehört haben soll?«
    »Derselbe.«
    »Scheiße!«, murmelte Rebecca. »Dann wird Spencer dich auch verdächtigen, zumindest mit dem Mörder zu sympathisieren. Oder Schlimmeres.«
    Trigger räusperte sich. »Ich glaube, dieser Inspector Spencer hat im Moment alle Hände voll zu tun. Er wird sich wohl nicht mehr für euch interessieren.«
    Rebecca drehte sich zu ihm um. »Wie kommst du darauf?«
    »Ganz einfach.«
    Der Bildschirm der Kommunikationskonsole in der hinteren Ecke des Cockpits wurde hell und zeigte die bekannte Journalistin April Giohana: »… liegen inzwischen nach unbestätigten Informationen Hinweise darauf vor, dass der Attentäter Gufod Neem in den letzten Jahren unter mindestens vierunddreißig verschiedenen Identitäten in Sianong gelebt hat. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Wir wissen derzeit noch nicht, was diese neuen Erkenntnisse implizieren können. Gufod Neem ist nach wie vor flüchtig und möglicherweise bewaffnet. Die Polizei warnt vor unüberlegten Handl–«
    »Das reicht«, rief Rebecca, und Trigger beendete die Übertragung. Zu Claire gewandt fuhr sie fort: »Du hast die Wahl: mitkommen oder hierbleiben.«
    »Ich habe meine Firma hier«, wandte Claire ein.
    »Und da draußen läuft ein eiskalter Killer herum, der vielleicht noch mal zurückkommt, um mir mehr als nur eine leere Knarre an den Kopf zu werfen. Dank der Abendnachrichten und deinem Freund Hector Spencer weiß er ja jetzt auch, wer ich bin. Meinst du im Ernst, darauf will ich warten?« Sie legte einen großen, roten Schalter um, und das sonore Summen der Triebwerke erfüllte Triggers Cockpit.
    »Nicht. Bleiben«, entschied Lisnoa mit zitternder Stimme.
    Claire hob die Hände und ließ den Kopf hängen. »Ich gebe mich geschlagen. Und ich werde dich nicht

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