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Gallaghers Tod

Gallaghers Tod

Titel: Gallaghers Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Fertiggerichte, Snacks und billiges Dosenbier bereit, aber abgesehen davon sah es hier aus wie in der Schaufensterdekoration eines Möbelgeschäfts. Deshalb war die Spurensicherung auch so schnell fertig geworden; es gab nichts, was sich zu untersuchen lohnte.
    Kaum Daten auf der Festplatte der Kommunikationskonsole, keine Bücher oder Korrespondenz, die Aufschluss über die Persönlichkeit des Mieters gaben.
    Nicht einmal Bilder an den Wänden oder Blumen vor den Fenstern. Die Wohnung war karg wie eine Gefängniszelle.
    »Seltsam«, brummte Spencer. Was konnte das nur zu bedeuten haben?
    »Es gibt da noch etwas, Sir«, sagte der junge Constable, der ihm für diesen Fall als Assistent zugeteilt worden war und dessen Name er schon wieder vergessen hatte. »Auf dem Revier sind ein Dutzend Anrufe von Leuten eingegangen, die unseren Attentäter einwandfrei identifiziert haben.«
    »Na und?«, entgegnete Spencer unwirsch. »Ich habe selbst in den Nachrichten gesagt, dass wir bereits wissen, dass Gufod Neem unser Mann ist. Schon vergessen?«
    »Das ist es ja gerade, Sir.« Der Constable wurde rot. »Diese Leute haben den Attentäter auf den Bildern in den Nachrichten wiedererkannt, aber sie haben ihn nicht als Gufod Neem identifiziert.«
    Spencer blinzelte überrascht. »Sondern?«
    Der Constable zückte sein Notizpad. »Als Gian Ezquerra. Als Murdoch McAuliff. Als Jean-Baptiste Novarro. Als Hakim Cunningham. Als Theodore Burton. Als Rollo Makruba. Als –«
    »Stopp!« Spencer hob eine Hand, und der Polizist verstummte. »Wollen Sie mir damit sagen, dass dieser Knilch unter zwölf verschiedenen Namen verkehrte?«
    »So sieht es aus, Sir. Einige Anrufer schwören sogar, er hätte bis vor Kurzem für sie gearbeitet.«
    Der Inspector fühlte, wie seine Knie weich wurden. Er zog einen Stuhl heran und setzte sich mit einem tiefen Seufzer. Gufod Neem hatte nur einen Teilzeitjob auf dem Raumhafen gehabt; es war gut möglich, dass er sich woanders etwas hinzuverdient hatte. Dass er sich dabei als jemand anderes ausgegeben hatte, konnte nur bedeuten, dass er auf die Art etwas verschleiern wollte.
    »Der Arbeitgeber von Jean-Baptiste Novarro hat uns eine völlig andere Anschrift von seinem Angestellten hinterlassen als diese hier.« Der Constable runzelte die Stirn. »Und der von Rollo Makruba ebenfalls. Und der von –«
    »Lassen Sie es gut sein, ich verstehe schon, worauf Sie hinauswollen. Gufod Neem war nur eine von zwölf Identitäten, unter denen unser Mann unterwegs war.«
    »Sechzehn«, korrigierte ihn der Constable nach einem erneuten Blick auf sein Pad. Soeben war ein Update auf dessen Bildschirm erschienen. »Gerade frisch hereingekommen.«
    »Okay.« Spencer schob sich den zerknitterten Hut in den Nacken und massierte seine Schläfen mit den Fingerspitzen. Das konnte ein langer Abend werden, dachte er zerknirscht. »Schicken Sie einen Einsatzwagen zu allen Adressen, die uns für dieses Riesenarschloch gemeldet werden. Und geben Sie mir die Liste. Ich werde die mir der Reihe nach ansehen.«
    »Sir?!«
    »Sie haben mich gehört. Die Sache fängt allmählich an, kompliziert zu werden.«
    »Und was wird aus dem Bekennerschreiben?«
    Spencer stand auf und rückte seinen Hut zurecht. »Das bleibt weiterhin unter Verschluss, bis Sie was anderes von mir hören. Und sagen Sie den Presseheinis: Der Erste, der aus der Reihe tanzt, wird von mir höchstpersönlich gehäutet. Wenn jemand es wagt, Gufod Neems Kommuniqué ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auszustrahlen, schleife ich ihn als Mittäter vor Gericht. Haben wir uns verstanden?«
    *

    Es war nicht schwer gewesen, mit Claire Rutherford Freundschaft zu schließen, dachte Rebecca.
    Die Ereignisse des Abends hatten die beiden jungen Frauen gehörig erschreckt, doch nach ein paar Drinks hatten sich ihre flatternden Nerven wieder halbwegs beruhigt, sodass sie anfangen konnten, über ihre nächsten Schritte nachzudenken.
    Rebecca hatte sehr schnell gewusst, was sie zu tun hatte. Entschlossen ging sie über die Landepiste des Raumhafens auf Trigger zu, der dort im strömenden Regen auf sie wartete, während Claire zögernd hinter ihr hertrottete.
    »Die Idee gefällt mir überhaupt nicht«, sagte sie dumpf. »Du wirst einen Höllenärger mit Inspector Spencer bekommen.«
    »Er hat gesagt, ich soll mich an einem Ort aufhalten, wo er mich wiederfinden kann«, entgegnete Rebecca gleichgültig. »Und wo soll man eine Pilotin schon suchen, wenn nicht an Bord ihres Schiffes?«
    »Das

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