Ganz, nah!
Logan Manning für die Bitterkeit in ihrem Tonfall. »Ich bin italienischer und irischer Abstammung«, sagte er leichthin. »Meine Vorfahren haben Aberglauben und Folklore erfunden. Natürlich glaube ich an das Schicksal. « Als sie lächelte, fuhr er fort: »Ich glaube, es war Schicksal, dass du mir den Ritter geschenkt hast. Du solltest mein Talisman sein. «
Ihr Blick wurde zweifelnd und ungläubig, und deshalb redete er rasch weiter. »Es war Schicksal, dass ich über dich wachen sollte. Ich musste einfach da sein, als dich die zwei Halbstarken überfallen haben. Damals hätte ich bei dir bleiben sollen«, fügte er hinzu, »aber ich habe es verdorben, und deshalb hat dich Logan Manning bekommen. Und weißt du, was ich auch noch glaube? «
»Ich traue mich kaum zu fragen. «
Verdammter Logan Manning. »Ich glaube, dass das Schicksal mir noch einmal eine Chance gibt. «
»Die Chance wozu? «, fragte sie misstrauisch.
»Auf dich aufzupassen«, erwiderte Michael. »Und dazu gehört auch, dass ich dir dabei helfe, über Logan hinwegzukommen. Es ist jetzt an der Zeit, das Gleichgewicht wiederherzustellen. Du wirst erst wieder du selber sein, wenn du dir deinen Stolz zurückgeholt hast. «
»Und wie soll ich das machen? «
Er grinste jungenhaft. »Auge um Auge... «, sagte er. »Er hat dich betrogen, also musst du ihn auch betrügen. «
Leigh musste sich das Lachen verkneifen. Liebevoll sagte sie: »Hast du eigentlich schon einmal daran gedacht, auf Unzurechnungsfähigkeit zu plädieren, wenn die Polizei dich das nächste Mal schnappt? Ich glaube wirklich, wir kämen damit durch... «
»Wir? «, unterbrach er sie. »Merkst du eigentlich, wie selbstverständlich du uns als Team siehst? Für dich selber würdest du nicht kämpfen, aber als in der Zeitung all die bösen Dinge über mich gestanden haben, ist dein Kampfgeist erwacht. « Grinsend schüttelte er den Kopf. »Wir wären schon vor vierzehn Jahren ein verdammt gutes Team gewesen.
Aber das war damals, und heute ist heute, und hier bin ich - bereit, dir zu helfen, heute Abend das Gleichgewicht wiederherzustellen. Schlaf mit mir. «
Mit einem Schlag begriff Leigh, dass er es absolut ernst meinte. Sehr, sehr ernst. »Nein, das werde ich nicht tun. Das ist doch Wahnsinn! Es würde alles verändern, und wir könnten nicht mehr so miteinander umgehen wie vorher. Und außerdem wäre es nicht richtig, es wäre nicht fair. «
»Fair wem gegenüber? «
»Dir gegenüber! Ich würde nicht im Traum daran denken, dich so zu... benutzen! «
Er schmunzelte. »Ich will aber benutzt werden. «
Leigh hörte die Entschlossenheit in seiner Stimme. Bei dem bloßen Gedanken daran, mit ihm ins Bett zu gehen, sich körperlich wie emotional zu entblößen, stieg Panik in ihr auf.
Sie würde ihn ebenso verlieren wie den letzten Rest von Selbstachtung, der ihr geblieben war. »Bitte«, sagte sie flehend, »bitte, tu mir das nicht an. Lass die Dinge so, wie sie sind. Ich will nicht... ich will das nicht tun... «
Sie wich zurück, aber er hielt sie fest. »Du wirst mir schon den Grund sagen müssen... « Heiße Wut auf Logan Manning stieg in Michael auf, aber seine Stimme klang ruhig. »Sonst lasse ich Nein als Antwort nicht gelten. «
Leighs Stimme brach. »Verdammt, warum tust du mir das an! « Tränen der Verzweiflung und der Scham traten ihr in die Augen, und sie ließ den Kopf an Michaels Brust sinken. »Kannst du mir nicht wenigstens ein bisschen Stolz lassen? «
Schützend schlang er die Arme um sie, konnte ihr jedoch die Herausforderung nicht ersparen. »Du sollst mir sagen, warum du nicht mit mir schlafen willst. Ich will, dass du mir die Wahrheit sagst. «
»Gut! «, schrie sie. »Hier ist die Wahrheit! Die ganze Welt kennt >die Wahrheit<. Mein Mann wollte mich nicht. Ich weiß nicht, was du davon zu haben glaubst, wenn du mit mir schläfst, aber ihm war ich nicht genug, also werde ich auch dir nicht genügen. Ich habe ihn geliebt«, sagte sie mit erstickter Stimme, »und ihm habe ich noch nicht einmal so viel bedeutet, dass er die Hände von meinen Freundinnen und Kolleginnen lassen konnte. Lass mich los, ich will nach Hause! « Sie wehrte sich gegen seine Umklammerung, aber als er sie nur noch fester in die Arme zog, brach sie schluchzend zusammen. »Die Namen seiner Geliebten stehen in allen Zeitungen... «
»Ich weiß«, flüsterte er. Er drückte die Wange gegen ihre Hand und kämpfte selbst gegen die Tränen an, während er sie beruhigend streichelte. Er
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