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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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jovial, »was kann ich für Sie tun, Mr. Valente? Oder darf ich Michael sagen? Leigh hat mir erzählt, dass Sie ein alter Freund von ihr sind. «
    Absurderweise gab es Michael einen Stich, dass Leigh ihn nur als alten Freund bezeichnete. »Nennen Sie mich, wie Sie möchten«, erwiderte er. »Und nicht Sie können etwas für mich tun, sondern ich für Sie. «
    Wenn etwas Solomons Aufmerksamkeit erregte, stellte Michael fest, dann, ihm etwas anzubieten, was er haben wollte - auch wenn er gar nicht wusste, was es war. »Leigh hat mir gesagt, Sie wollten, dass sie wieder zur Arbeit kommt«, erklärte er.
    »Gott, ja! «
    »Solange sie mit Jane Sebring zusammen auf der Bühne stehen muss, wird sie das nicht tun. «
    »Leigh hat keine Wahl! Sie ist doch ein Profi... «
    »Natürlich hat sie eine Wahl, und sie hat sie auch getroffen«, erwiderte Michael kühl. »Sie hat, verständlicherweise, das Gefühl, dass sie sich damit öffentlich zur Schau stellen würde. «
    Jason widersprach nicht. Nachdenklich betrachtete er die Oliven in seinem Glas. »Ich will Ihnen die Wahrheit sagen«, erklärte er schließlich und blickte Michael an. »Jane Sebring ist ein wenig irre. Das sage ich nicht einfach so daher. Sie ist krankhaft davon besessen, Leigh zu werden. Leigh wird später etwas haben, das Jane mehr als alles auf der Welt für sich beansprucht. «
    »Und das wäre? «
    »Unsterblicher Ruhm. «
    »Wie bitte? «
    »Die Barrymores und die Sebrings sind, von Jane einmal abgesehen, durch ihr Werk am Broadway unsterblich geworden. Nur drei Schauspielerinnen haben jemals den Olymp erreicht - Ethel Barrymore, Marianna Sebring und Delores Sebring. Leigh Kendall wird die Vierte sein, aber wenn sie sich in diesem Stadium ihrer Karriere bewusst vom Theater fern hält - und das nur, weil ihr Mann sie betrogen hat dann wird sie ihren Platz in den Wolken verlieren. Schauspieler spielen! «, stieß Jason heftig hervor, und Michael hatte auf einmal das Gefühl, die Rede zu hören, die Solomon für Leigh vorbereitet hatte. »Ob sie nun krank sind, ob ihr Vater im Sterben liegt, ob sie so betrunken sind, dass sie nicht aufrecht stehen können, oder ob sie vor Depressionen völlig erstarrt sind - wenn der Vorhang aufgeht, gehen sie auf die Bühne und - spielen ! «
    Michael wollte ihm gerade Einhalt gebieten, aber Solomon war jetzt nicht mehr aufzuhalten. »Haben Sie eine Ahnung, wie unglaublich vielseitig Leigh begabt ist? « Er hob die Hand. »Versuchen Sie gar nicht erst, zu antworten, denn Sie wissen es nicht! Niemand weiß es. Auf der NYU hat man sie als Wunder bezeichnet, weil ihnen kein besserer Begriff eingefallen ist. Die Kritiker nennen sie >magisch<, weil auch sie nicht anders beschreiben können, was sie alles kann. « Er verschränkte die Arme auf dem Tisch und beugte sich vor. »Wenn sie sich in Blind Spot im zweiten Akt zum Publikum wendet und sagt, sie wisse ein Geheimnis, dann, und das schwöre ich Ihnen, beugen sich alle vor, um es mit ihr zu teilen! «
    Michael blickte auf und sah, dass sich die Bar langsam füllte. Er hätte diesen Geschichten noch stundenlang lauschen können, aber sie hatten keine Zeit mehr. »Lassen Sie uns über Jane Sebring reden. «
    Jason sank erschauernd in seinem Sessel zusammen. »Sie ist in Leighs Garderobe gezogen. Am Tag, nachdem die Zeitungen über ihre Affäre mit Logan berichtet haben, hat sie mir erklärt, Leigh käme sowieso nicht mehr zum Theater zurück, und sie wolle ihre Garderobe haben. Ich lehnte es ab, zumal beide Garderoben identisch sind, aber sie wollte partout dort sein, wo Leigh sonst war. Logans Tod hat sich für sie sozusagen als Glücksfall erwiesen. Leigh kann nicht mehr arbeiten, und Jane hat die Hauptrolle. Ich weiß nicht, was ich tun soll. «
    »Schmeißen Sie sie raus. «
    »Mein Gott, nichts täte ich lieber, aber ihre Agentur hat ihr einen hieb- und stichfesten Vertrag verschafft. «
    »Sie können sie ja auszahlen. «
    »Ich wünschte, das könnte ich, aber so viel Geld liegt bei mir nicht herum. Ich habe schon einen großen Teil des Profits aus Blind Spot in mein nächstes Stück gesteckt, und wenn ich mir nicht ständig Sorgen über die Finanzierung machen müsste, hätte ich die Sebring schon längst ausbezahlt, das können Sie mir glauben. «
    »Wie viel brauchen Sie zur Finanzierung Ihres nächsten Stückes? «
    Solomon nannte ihm eine Summe.
    Michael griff in seine Jacketttasche und zog ein Scheckbuch heraus.
    »Meinen Sie das ernst? «, hauchte Solomon, als er

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