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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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sie bedrängen wollte, die Arbeit wieder aufzunehmen.
    Neben diesem Raum war ein diskreter kleiner »Salon«, der wesentlich heller war und in dem nur ein paar Gäste saßen. Michael suchte sich einen Tisch, von wo er Leigh sehen konnte, sobald sie durch den Seiteneingang kam. Dann bestellte er sich etwas zu trinken und blickte ungeduldig auf die Uhr.
    Solomon kam fünfzehn Minuten zu spät und entschuldigte sich überschwänglich dafür. »Ich hoffe, Sie verzeihen mir! «, sagte er zu Michael, als er sich setzte. Da sie sich nicht kannten, erwartete Valente, dass er sofort anfangen würde, von Leigh zu sprechen, aber offensichtlich hatte Solomon das Gefühl, dass sie noch etwas anderes gemeinsam hatten.
    »Ich komme wegen der Polizei zu spät! «, rief er zornig aus. »Zwei Detectives kamen ins Theater, ohne einen Termin, und stellten mir Fragen über meine Beziehung zu Logan Manning. Ich konnte sie einfach nicht loswerden! Es sind hartnäckige Typen, nicht wahr? «
    »Da kann ich Ihnen nicht widersprechen«, erwiderte Michael.
    »Wie werden Sie denn mit ihnen fertig? Sie haben ja ständig mit der Polizei zu tun. «
    »Normalerweise besteche ich sie, damit sie verschwinden. «
    »Und das funktioniert? «
    »Wenn nicht, dann erschieße ich sie. «
    Erst jetzt merkte Jason, dass er offensichtlich auf den Arm genommen wurde. Er lehnte sich zurück und schloss kurz die Augen. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn wir noch einmal von vorn anfangen? «, sagte er dann.
    Michael blickte erneut auf seine Armbanduhr. »Lassen Sie uns lieber einfach weitermachen. «
    »Wollen Sie wissen, was die Bullen mich gefragt haben? «
    »Meinen Sie, es interessiert mich? «
    »Sie wollten wissen, wie Logan mir seinen Anteil am Theaterstück bezahlt hat. «
    Das interessierte Michael allerdings sehr, und er lauschte aufmerksam, als Jason ihm die Einzelheiten berichtete. »Ich sagte ihnen, Logan habe mir zweihunderttausend Dollar in bar gegeben. Ich stellte ihm eine Quittung dafür aus und brachte das Geld auf das Hauptkonto des Theaters. Wo liegt denn da das Problem? Wir deponieren jede Woche fünf-oder sechshunderttausend Dollar auf diesem Konto. «
    Michael hob sein Glas an die Lippen, damit Jason ihm nicht anmerkte, wie fasziniert er war. »Wie viel von den Tageseinnahmen sind in bar? «
    »Normalerweise der größte Teil. «
    »Aber Mannings zweihunderttausend waren keine Tageseinnahmen. Warum haben Sie Mannings Geld nicht auf ein allgemeines Konto gebracht, statt es als Tageseinnahmen zu deklarieren? «
    Solomon hob die Hände. »Das haben die Polizisten mich auch gefragt. «
    »Und was haben Sie ihnen gesagt? «
    »Die Wahrheit. Ich habe ihnen gesagt, ich sei weder Buchhalter noch Steuerberater. Logan hat mir Bargeld gegeben und vorgeschlagen, ich solle es auf das Tageseinnahmenkonto legen, und das habe ich getan. Der Buchhalterin habe ich Bescheid gesagt, dass es eine Zahlung für das Stück war, und sie hat einen internen Vermerk gemacht, wie auch immer. Ich hasse Buchhalter! «
    Jason gab der Kellnerin ein Zeichen und bestellte sich etwas zu trinken. Ungeduldig stellte Michael fest, dass er anscheinend nicht genau wusste, wie er seinen Martini haben wollte, sodass zwei Minuten vergingen, ehe sie weiterreden konnten.
    »Hat Manning irgendeine Andeutung gemacht, woher er das Geld hatte? «, fragte Michael.
    »Logan sagte, dass jemand ihn bar bezahlt habe, er aber jetzt auf dem Geld säße, weil er es nicht auf sein Konto einzahlen könne. «
    »Und warum nicht? «
    »Das hat mich die Polizei auch gefragt. «
    »Und was haben Sie ihnen geantwortet? «
    Solomon ließ sich Zeit und suchte erst eine ganz bestimmte Nuss in der Schale auf dem Tisch. Dann erwiderte er: »Logan sagte, er wolle es nicht auf seine Bank bringen, weil es so kompliziert ist. Wussten Sie, dass die Bank es sofort der Steuerbehörde meldet, wenn man auch nur einen Dollar mehr als zehntausend einzahlt oder abhebt? Und wer hat schon gerne mit der Steuerbehörde zu tun? «
    »Ich nicht«, erwiderte Michael düster.
    »Bei uns allerdings guckt die Steuerbehörde nicht so genau hin, weil wir auf legitime Weise so viel Bargeld einnehmen. « Die Kellnerin brachte seinen Martini, und nachdem er sich überzeugt hatte, dass alles so war, wie er es bestellt hatte, nahm er einen kräftigen Schluck und lehnte sich entspannt zurück. Auf einmal schien ihm einzufallen, dass Michael ihn ja ausdrücklich vor seinem Treffen mit Leigh hatte sprechen wollen. »Nun«, sagte er

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