Ganz, nah!
gesprochen hat? «
McCord schüttelte den Kopf. »Nein, aber sie kann Ihnen später berichten, was sie herausgefunden hat. Im Moment sind wir auf der Suche nach dem Mörder. « Er blickte auf die Namen an der Tafel. »Littleton hat von Anfang an ge sagt, ihrer Meinung nach habe eine Frau die Weingläser ausgespült - offensichtlich mit Schnee, da es in der Hütte kein fließendes Wasser gibt - und sie dann in die Spüle gestellt, da sie dort nicht so leicht kaputtgehen.
Geht man von Mannings Liebe zu Frauen aus, so passt diese Theorie. Dann könnte der fehlende Schlafsack darauf hinweisen, dass er mit einer Frau Geschlechtsverkehr gehabt hatte, die zumindest so viel von polizeilicher Ermittlung verstand, dass ihr klar war, dass der Schlafsack auf Spuren von Haaren und Körperflüssigkeiten untersucht werden würde. «
»Das weiß jeder, der sich die entsprechenden Serien im Fernsehen anschaut«, bemerkte Shrader.
»Genau. Und aus solchen Serien hätte der Täter auch gewusst, dass wir Mannings Hände auf Pulverspuren untersuchen, deshalb hat er - oder sie - einen der Schüsse abgegeben, während Mannings Hand um den Knauf des Revolvers lag. «
McCord wies mit dem Kopf auf die Namen an der Tafel. »Lassen Sie uns mit den Frauen beginnen, die Manning über seine Frau kennen gelernt hat. Wir wissen ja, dass er eine besondere Vorliebe dafür hatte, sich an ihre Freundinnen und Bekannten heranzumachen. Sie haben ihre Alibis überprüft, allerdings nicht so gründlich, wie wir es getan hätten, wenn nicht von Anfang an Valente der Hauptverdächtige gewesen wäre. «
Shrader und Womack setzten sich, und Sam schob ihren Stuhl etwas zurück, damit sie auf die Tafel sehen konnten. Normalerweise gingen ihre gemeinsamen Sitzungen zügig voran, aber heute waren alle etwas zögerlich, da sie sich nicht mehr wie sonst auf Valente konzentrieren konnten.
»Was ist mit Leigh Manning? «, fragte Shrader schließlich. »Sie steht nicht auf der Tafel. «
Wieder glitt McCords Blick zu Sam. »Littleton war die ganze Zeit von Leigh Mannings Unschuld überzeugt, und ich glaube, sie hat auch damit Recht gehabt. Ich werde heute selber mit Mrs. Manning sprechen, aber nach dem, was Littleton von Valente erfahren hat, hat sie wahrscheinlich wirklich erst nach dem Tod ihres Mannes gemerkt, dass Michael Valente ihr alter Freund >Falco Nipote< ist. «
»Mir kommt das unglaubwürdig vor«, warf Womack ein.
Anstatt den Detective ungeduldig zurechtzuweisen, forderte McCord Sam auf, den beiden Kollegen noch einmal zu berichten, was sie von Valente erfahren hatte.
»Das macht Sinn«, sagte Shrader, als sie geendet hatte. »Warum sollte der Typ sonst zusätzlich mit >Neffe< und >Falco< unterschreiben, obwohl oben auf der Karte sein Name gedruckt ist? «
»Es erklärt auch, warum wir ihn vor dem Mord mit Leigh Manning nicht in Verbindung bringen konnten«, sagte McCord. »Sie hatten keine Verbindung zueinander. Und wenn Sie noch Zweifel haben, warum sie ihn nicht erkannt hat, dann schauen Sie sich das Polizeifoto von der Verhandlung wegen Totschlags an. Er hatte einen dunklen Bart. Ich hätte ihn auch nicht erkannt. «
Sam dachte an Valentes Stimme, seinen dunklen, samtenen Bariton, und McCord bemerkte, dass sie die Stirn runzelte. »Sind Sie anderer Meinung? «, fragte er.
»Nein«, erwiderte Sam, während sie die breite Silber spange, mit denen sie ihre Haare zusammenhielt, erneut feststeckte. »Ich habe das alte Foto in Valentes Akte ge sehen. Leigh Manning hätte ihn auf der Party nur an seiner Stimme erkennen können. Valente hat eine aufregende Stimme, sehr tief und sehr weich... «
Womack schlug sich aufs Knie. »Ich wusste es! Littleton hat eine Vorliebe für Valente! Na los, Littleton, sagen Sie es uns - sind Sie heute Abend mit Valente verabredet? Wir erzählen es auch keinem, Sie können uns vertrauen! « Er merkte nicht, dass McCord schmale Lippen bekam.
Sam verlor langsam die Geduld. Sie warf Womack einen ärgerlichen Blick zu. »Ich bin heute Abend mit meinem Stiefvater und meiner Mutter >verabredet »Was macht dein Stiefvater eigentlich? «, fragte Shrader plötzlich.
Sam, der nicht aufgefallen war, wie sich McCords Züge entspannten, als sie erklärte, mit wem sie verabredet war, griff nach einem Block und holte einen Kugelschreiber aus ihrer Tasche. »Er arbeitet für die Regierung. «
»Können wir jetzt wieder zum geschäftlichen Teil übergehen? «, warf McCord ein, aber er
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